Viele hatten erwartet, dass die Rockets in diesem Jahr einen großen Schritt nach vorne machen würden. Kaum jemand glaubte jedoch, dass er so deutlich ausfallen würde. Die Texaner bewiesen, dass sie ein Team sind, das man im Auge behalten muss: Mit 119:116 schlugen sie die Oklahoma City Thunder, nahmen dem Favoriten im Westen den Wind aus den Segeln und rückten bis auf ein halbes Spiel an die Conference-Spitze heran – angeführt von einem überragenden Fred VanVleet.
Der Point Guard beendete die Partie als Topscorer mit 38 Punkten, darunter 12 im letzten Viertel, in dem er einen Clutch-Korb nach dem anderen erzielte. In dieser Phase gelang ihm ein Verzweiflungsdreier aus 10 Metern zum 113:110 bei noch anderthalb Minuten auf der Uhr, was das Toyota Center in Ekstase versetzte und die Partie nach einem ständigen Hin und Her zugunsten der Hausherren kippen ließ.
VanVleet, der von jenseits der Dreierlinie 5 von 9 traf, bekam reichlich Unterstützung vom Frontcourt-Duo. Alperen Sengun verpasste mit 20 Punkten, 14 Rebounds und 9 Assists nur knapp ein Triple-Double, während Jabari Smith Jr. auf 15 Punkte und 14 Boards kam. Unter Ime Udoka ist Houston in den letzten 10 Spielen mit einer 8–2-Bilanz (gleichauf mit Dallas) das heißeste Team im Westen und empfiehlt sich eindrucksvoll als eine der Überraschungen der Saison.
OKC, das weiter auf Chet Holmgren und Alex Caruso verzichten musste, setzte offensiv auf Shai Gilgeous-Alexander. Er erzielte 32 Punkte, 8 Rebounds und 5 Assists und dominierte dank seiner Fähigkeit, immer wieder zum Korb zu ziehen. Doch im letzten Viertel wurde der Point Guard weitgehend abgemeldet und kam nur auf 2 Punkte bei 1-von-5 aus dem Feld, was Daigneaults Mannschaft nicht mehr ausgleichen konnte.
Trotz der Niederlage dürften sich die Thunder kaum sorgen. Sie bleiben weiterhin an der Spitze der Conference und warten auf die Rückkehr ihrer beiden Top-Defensivspezialisten. Doch es ist klar, dass eine weitere junge Truppe ins Rampenlicht drängt, die jede Scheu abgelegt hat und bereit ist, dem Favoriten die Stirn zu bieten.
(Cover photo: Carmen Mandato/Getty Images)