Sengün: Punkten in der NBA ist nicht leichter als in Europa

In den letzten Jahren hat sich die Vorstellung verfestigt, dass es in der NBA leichter sei zu scoren als im europäischen FIBA-Basketball. Europäische Stars wie ...

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Von Niko Jens Schwann

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In den letzten Jahren hat sich die Vorstellung verfestigt, dass es in der NBA leichter sei zu scoren als im europäischen FIBA-Basketball. Europäische Stars wie Luka Doncic unterstützen diese Behauptung, halten sich jedoch fern von dem abgedroschenen Klischee, in der NBA gäbe es keine Defense. Stattdessen verweisen sie auf Regelunterschiede. Besonders die Defensive-3-Sekunden-Regel wird oft als größtes Hindernis genannt, um die Zone in der NBA so konsequent zuzustellen wie in der FIBA. Aber nicht alle sehen das so – nicht einmal alle europäischen Spieler.

Alperen Sengun wurde kürzlich in einem Interview mit Eurohoops darauf angesprochen. Er gab zu, dass er früher Ähnliches dachte, doch seine Zeit in der Liga änderte seine Meinung. In seinen Augen gibt es zwar einen deutlichen Wechsel im Offensivstil, aber das bedeutet nicht automatisch weniger Hürden.

„Bevor du in die NBA kommst, siehst du LeBron oder sogar halb-unbekannte Spieler, die in einem Spiel 50 Punkte auflegen, und denkst, es sei leichter zu scoren. Aber sobald du dort bist, merkst du, dass es nicht so ist. Ich habe früher dasselbe gesagt – dass Europa härter und die USA einfacher sind –, doch wenn du vor Ort bist, erlebst du es aus erster Hand. Hier setzen wir mehr auf Set Plays, während es dort mehr Eins-gegen-eins und Fastbreaks gibt.“

Mit dieser Bemerkung weist Sengun auf das höhere Tempo in der NBA hin, das oft zu höheren Punktzahlen führt. Nicht, weil die Offensive an sich leichter wäre, sondern weil es schlichtweg mehr Angriffe gibt.

Dennoch scheint diese Debatte nie zu enden. So wie Sengun seine Sichtweise deutlich macht, haben auch US-Stars über zusätzliche Herausforderungen im FIBA-Basketball gesprochen. Damian Lillard tat dies vor ein paar Jahren und betonte, dass die Defense in Europa stärker zusammensackt und die Schiedsrichter mehr körperliches Spiel zulassen und weniger Fouls pfeifen. Am Ende gibt es vielleicht kein Richtig oder Falsch – nur unterschiedliche Aspekte, auf die jeder abhängig von seiner Perspektive mehr Wert legt.

(Cover photo: Carmen Mandato/Getty Images)

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