2025 ist nicht das EuroBasket, dem Spanien mit größter Begeisterung entgegensieht, und der Auftakt der Vorbereitungstour hat daran nichts geändert. Sergio Scariolos Mannschaft verlor 76:74 gegen ein vermeintlich schwächeres Portugal im ersten Testspiel und machte damit klar, dass noch viel zu tun ist, wenn sie ihren Goldtitel von 2022 würdig verteidigen wollen.
Klar ist jedoch, dass nicht immer alles so endet, wie es beginnt. Vielleicht ist dieser Ausrutscher vorerst unbedeutend. Große Erfolge entstehen aber oft aus Selbstvertrauen und Überzeugung. Und auch wenn dieser Fehltritt nicht unbedingt auf größere Probleme hindeutet, hat er dem Team sicher keinen Auftrieb gegeben.
Spanien hielt nur 10 Minuten
Die Wahrheit ist: Niemand hatte viel Gegenwehr von Portugal erwartet. Tatsächlich begann das Duell genauso wie vorhergesagt. Präzise Würfe von außen bauten den Vorsprung in nur wenigen Minuten auf einen zweistelligen Wert aus, und dank hohem Tempo sowie effektivem Transition-Spiel kamen die Fans in Carpena voll auf ihre Kosten. Kurzum: Am ersten Viertel gab es kaum etwas zu kritisieren.
🚨 Pradilla at the buzzer
The Zaragoza native’s second triple is worth watching again and again
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Doch genau das entwickelte sich kurz darauf möglicherweise zum Problem. Vielleicht lag es an der fehlenden Intensität im ersten Testspiel, vielleicht am Übermut nach einer 16-Punkte-Führung in nur neun Minuten oder an Portugals Willen zu zeigen, dass sie mehr als ein Sparringspartner sind. Wahrscheinlich war es eine Mischung aus allem: Das Spiel drehte sich, die Portugiesen fanden ihren Rhythmus und lenkten die Partie in eine andere Richtung als zu Beginn.
Spanien zeigte immer wieder offensive Schwächen, die zu Flauten führten. Portugal nutzte das im Transition-Spiel konsequent aus. Dieser Trend setzte sich sogar im dritten Viertel fort: Während Neemias Queta unterm Korb dominierte und Travante Williams aggressiv attackierte, wurden die Gäste stetig selbstbewusster, bis ihnen der Ausgleich gelang.
Trotz des anfänglichen Eindrucks wurde klar, dass alle, die ein Schützenfest erwarteten, enttäuscht würden. Und die Überraschungen sollten noch weitergehen.
Queta macht den Sack zu
Ein schneller Lauf von Juancho Hernangómez brachte Spanien wieder in Front und schien die Lage zu beruhigen. Doch das erwies sich als Trugschluss. Die gleichen offensiven Probleme tauchten erneut auf, und auch wenn die Defensive an Intensität gewann, reichte es nicht, um sich abzusetzen. So blieb Portugal im Spiel, bis Queta endgültig übernahm.
☹️ Queta puts Portugal ahead
In 13 matchups, the Portuguese have never beaten Spain
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Der Celtics-Big-Man brachte seinem Team knapp zwei Minuten vor Schluss die erste Führung (70:69), legte nach dem Ausgleich erneut nach und machte mit einem Dunk den Sieg perfekt. Damit zeigte er, dass Scariolos Männer noch einiges vor sich haben – und dass Mário Gomes’ Team nicht zum EuroBasket reist, um Urlaub zu machen. Zumindest nicht, solange Neemias in der Zone so dominiert wie heute in Carpena.
Key Players
Das waren die wichtigsten Akteure der Partie.
Neemias Queta
Er brauchte eine Weile, um ins Spiel zu finden, doch dann beherrschte er das Parkett. Seine 17 Punkte waren Bestwert, und er vergab keinen seiner sechs Feldwürfe.
Travante Williams
Er unterstützte Queta beim Scoring, doch der größte Faktor war seine Verteidigung. Seine aktiven Hände machten den spanischen Ballführern durchgehend das Leben schwer, sodass sie nie in einen guten Rhythmus kamen.
Jaime Pradilla
Es ist schwer, jemanden in einem so schläfrigen Spanien-Team hervorzuheben, aber der Valencia-Basket-Forward war zumindest einer der Aktivposten und versuchte immer wieder, die Offensive zu beleben. Nicht immer mit perfekter Ausführung, doch damit stand er an diesem Abend nicht alleine da.
(Titelfoto: Spanischer Basketballverband)