Edgecombes historisches Debüt befeuert 76ers-Träume

Ein NBA-Debüt ist immer knifflig, selbst für die talentiertesten Spieler. Nerven und Druck geben den Ton an, dazu der Realitätscheck in der besten Liga der ...

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Von Niko Jens Schwann

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Ein NBA-Debüt ist immer knifflig, selbst für die talentiertesten Spieler. Nerven und Druck geben den Ton an, dazu der Realitätscheck in der besten Liga der Welt… So viele Faktoren können diesen ersten Auftritt vermasseln. Offenbar hat das aber niemand V.J. Edgecombe verraten.

Der Nr. 3-Pick im Draft trat mit einer Showeinlage an, die nicht nur zu den besten Debüts aller Zeiten zählt, sondern auch den 76ers einen gelungenen Saisonstart bescherte. Nick Nurses Team eröffnete die Regular Season mit einem knappen 117:116-Erfolg in Boston im TD Garden, und der Rookie spielte dabei eine entscheidende Rolle.

Edgecombe markierte 34 Punkte und lieferte damit das beste NBA-Debüt seit 66 Jahren – nur Frank Selvy (35 im Jahr 1954) und Wilt Chamberlain (43 im Jahr 1959) lagen noch davor. Schon im ersten Viertel, in dem er 14 Zähler notierte, setzte der Shooting Guard ein Ausrufezeichen. Er traf von außen und in der Zone und war letztlich ausschlaggebend für Philadelphias späten Erfolg.

Gemeinsam mit einem unaufhaltsamen Tyrese Maxey, der 40 Punkte verbuchte, riss Philadelphia eine Partie herum, die schon verloren schien, als Jaylen Brown zu Beginn des Schlussviertels auf 88:75 erhöhte. Doch 23 gemeinsame Zähler aus dem Backcourt und ein Extra-Schub von Quentin Grimes setzten eine Aufholjagd in Gang, die diesem Team Anlass zum Träumen gibt. Gleichzeitig führt sie den Celtics ihre neue Realität vor Augen.

Das Team von Joe Mazzulla, angetrieben von je 25 Punkten von Jaylen Brown und Derrick White, lag in großen Teilen der zweiten Halbzeit vorn, fiel am Ende aber einer schwachen Quote von draußen (25,6%) und der eigenen Unfähigkeit zum Opfer, die Offensiv-Power des Gegners zu bremsen. Trotzdem hatten sie mit der Sirene noch die Chance, als Payton Pritchard abdrückte, doch das Glück war nicht auf ihrer Seite. Es war einfach nicht ihr Abend.

Auf der Suche nach Embiid

Auch für Joel Embiid lief es nicht rund. Seine Mühe, in Topform zu kommen, trübte die Aufbruchstimmung, die Edgecombe und Maxey entfachten. Der Big Man blieb bei vier Punkten stehen, traf nur 1 von 9 Würfen und musste in der entscheidenden Phase zuschauen, weil er dem Team nicht half – tatsächlich stand am Ende ein Minus-16 in seiner Bilanz (der schwächste Wert des Spiels). Trotz aller positiven Ansätze kehrte Philly mit gemischten Gefühlen heim.

(Cover photo: Winslow Townson-Imagn Images)

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