Die Zeit der Chicago Bulls an der Spitze der Eastern Conference währte nicht lange. Nur wenige Tage, nachdem sie dank ihrer Niederlage gegen die 76ers an die Tabellenspitze gerückt waren, wurden das Team aus Illinois von den Milwaukee Bucks wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die Bucks feierten mit einem deutlichen 126:110-Erfolg ihren Einstand im NBA Cup und läuteten damit die Verteidigung dieses kleineren Titels ein.
Doc Rivers’ Truppe zeigte in dieser starken Anfangsphase eine ihrer überzeugendsten Vorstellungen und machte den Bulls, die kaum ihr schnelles Spiel aufziehen konnten, komplett den Garaus. Die solide Defense der Gastgeber nahm Giddey das Tempo aus der Hand und zwang Chicago zu einem eher gewöhnlichen Ansatz – leichter zu kontrollieren und in der zweiten Halbzeit deutlich unterlegen. Vor allem gegen einen Mann, der in dieser Saison überall dominiert, wo er auftaucht.
Man könnte sagen, Giannis Antetokounmpo war nicht perfekt. Rund um den Korb traf er weniger sicher als gewohnt, und sein Wurf aus der Mitteldistanz hat nicht die gleiche Effizienz wie im letzten Jahr, was zu mehr Fehlwürfen führt. Aber wenn du dir dann seine Zahlen ansiehst, merkst du sofort, dass das Haarspalterei ist, wenn er 41 Punkte bei 50 % Trefferquote sowie 15 Rebounds, 9 Assists, 2 Steals und 2 Blocks auflegt.
Er beherrschte jede Facette des Spiels und bewies, dass mit den Bucks immer zu rechnen ist, solange er deren Trikot trägt.
Freaky Friday.
41 PTS | 15 REB | 9 AST | 2 STL | 2 BLK pic.twitter.com/t11qoK7tAp
— Milwaukee Bucks (@Bucks) November 8, 2025
Die Legende wächst
Giannis wird eines Tages als der größte Spieler der Franchise-Geschichte zurücktreten. Er trägt sich derzeit in Rekordbücher ein und fügte gestern Abend einen weiteren Eintrag hinzu. Mit dieser Leistung kommt er auf 56 Spiele, in denen er mindestens 40 Punkte erzielt hat, und übertrifft damit Kareem Abdul-Jabbars 55. So reißt er sich einen weiteren Meilenstein unter den Nagel, den zuvor der Mann hielt, der jahrelang sämtliche Allzeitmarken der Bucks in Punkten, Rebounds und vielem mehr innehatte. Bis Giannis auftauchte.
Aber Giannis war nicht allein. In einem Kader, dessen Tiefe viele kritisch sahen, fand der Grieche wertvolle Hilfe. Myles Turner ragte mit 23 Punkten heraus – sein bestes Spiel seit seiner Ankunft – und auch Ryan Rollins blieb weiter auf dem Vormarsch und kam auf 20 Zähler.
So läuft es in Milwaukee weiter wie am Schnürchen. Nach einer etwas unbeständigen Phase war dieser überzeugende Auftritt gegen eines der frühen Spitzenteams der Liga ein perfekter Schritt zurück in die Spur. Dieses Team ist eine ernstzunehmende Größe. Und in einer derart offenen Eastern Conference dürfen sie sich weiterhin Hoffnungen machen.
(Cover photo: Benny Sieu-Imagn Images)





