Man eröffnet nicht jeden Tag die modernste Arena im amerikanischen Sport. Heute enthüllen die Los Angeles Clippers den Intuit Dome in Inglewood. Es ist die Arena, von der Steve Ballmer vor einem Jahrzehnt träumte, als er das Ruder übernahm, und sie rückt die Franchise auch räumlich vom wohlhabenderen „großen Bruder“ weg. Leider kommt dieses Debüt nicht in einer optimalen sportlichen Lage. Kawhi Leonard fehlt verletzt, Paul George wurde weggetradet – so startet eine neue Ära gegen die Phoenix Suns, die ihre Probleme über den Sommer in den Griff bekommen haben.
Date and time for Clippers vs. Suns
- Datum: 24. Oktober
- Beginn: 4:00 Uhr (spanische Festlandzeit)
- Austragungsort: Intuit Dome, Los Angeles
Latest on the Los Angeles Clippers: injuries and current form
Kawhi Leonard fällt auf unbestimmte Zeit aus, weil er sich von seiner Knie-OP im vergangenen Mai nicht rechtzeitig erholen konnte. Das verschärft den Verlust von Paul George, bislang die zweite Option des Teams, der im Sommer als Free Agent nach Philadelphia wechselte. Zusätzlich ist auch P.J. Tucker auf eigenen Wunsch nicht dabei – was nach einem stillen Rückzug Richtung Ruhestand riecht. Damit steht James Harden im Mittelpunkt. Mit 35 Jahren und seinem balldominanten Stil muss er in 82 Partien eine enorme Verantwortung tragen.
Der Kader hat sich in der Offseason stark verändert, hatte aber schon zum Ende der letzten Spielzeit mächtig zu kämpfen – insbesondere in der Defensive, wo das Team nach der All-Star-Pause zu den zehn schlechtesten Defensiven der Liga zählte. Das könnte sich mit der Rückkehr von Nico Batum und den Zugängen von Derrick Jones Jr. sowie Khris Dunn verbessern. Dennoch sollte man nicht vergessen, wie wichtig Leonard und George in diesem Bereich waren. Die Clippers verfügen nicht mehr über die Tiefe, die sie einst hatten.
Player to watch: James Harden
Immerhin war Harden schon in den Playoffs der vorigen Saison der beste Spieler der Clippers, zumindest bis die Hoffnungen gegen die Dallas Mavericks platzten. Tatsächlich war es sein Einbruch, der Dallas die Tür weit öffnete. In einem einzelnen Spiel ohne große Müdigkeit ist Harden immer noch einer der besten Playmaker der Welt. Er initiiert Offense schon aus einem einzigen Screen heraus, hat genug Tricks, um seine Nebenleute zu füttern und selbst über Step-Backs und Drives zu punkten – auch wenn er längst nicht mehr so überwältigend ist wie in früheren Jahren.
Latest on the Phoenix Suns: injuries and current form
Obwohl Grayson Allen (Achillessehne) und Josh Okogie (Oberschenkel) fehlen, haben die Suns allen Grund, zum Saisonstart optimistisch zu sein. Vor ein paar Monaten wurden sie von den Minnesota Timberwolves überrollt; wenigstens haben sie nun ihr offensives Kreationsproblem angegangen. Tyus Jones kommt, um das Spiel zu ordnen und die Dreier-Gefahr durch Kevin Durant, Devin Booker und Bradley Beal zu füttern. Monte Morris verstärkt zusätzlich den Point-Guard-Spot, und Mason Plumlee ersetzt den eher blassen Drew Eubanks.
Spannend wird sein, ob das Team endlich eine defensive Identität findet, jetzt wo Mike Budenholzer an der Seitenlinie steht. Er ist ein Meister darin, in der Regular Season Powerhouses aufzubauen. Der Erfolg der Suns wird davon abhängen, ob sie hinten besser zupacken und die eigene Offensive weniger berechenbar machen als im Vorjahr. Angesichts ihres hohen Gehaltsvolumens peilen sie nichts Geringeres als den Titel an.
Player to watch: Devin Booker
Als Booker gerade so aussah, als könnte er sich endgültig zum dauerhaften MVP-Kandidaten aufschwingen, blieb seine letzte Saison auf den großen Bühnen hinter den Erwartungen. Seine Statistiken waren in Ordnung, aber das dominante Auftreten in den entscheidenden Momenten fehlte. Der Shooting Guard kann jedem Gegner spielend 30 Punkte einschenken, doch jetzt ist mehr Reife gefragt, als er vergangene Saison zeigte – was überrascht, weil Booker sonst gerade in wichtigen Spielen aufblüht.
Clippers vs. Suns: head-to-head history
Phoenix beendete 2021 den einzigen Conference-Finals-Lauf der Clippers, den sie je gespielt haben. Abgesehen von dieser Serie – bei der Kawhi ebenfalls fehlte – haben die Suns 138 der 239 Duelle für sich entschieden. Auch 2023 beendeten sie die Clippers in der ersten Playoff-Runde (4–1), erneut geprägt von Verletzungen bei Leonard und George. Aber in der vergangenen Saison gewannen die Clippers in der Spielzeit 2023–24 drei ihrer vier Begegnungen mit Phoenix, nur das letzte Aufeinandertreffen ging verloren.
Predictions for Clippers vs. Suns
James Harden als Alleskönner. Harden wirkte in den letzten Wochen vor dem Saisonstart hochmotiviert und zeigte sich in einer körperlichen Verfassung, die man lange nicht von ihm gesehen hat – auch wenn das trügen kann. Fakt ist, dass die Clippers ohne Kawhi Leonard ständig auf seine Shot Creation angewiesen sind. Es wäre also nicht überraschend, wenn er 20 Punkte und 10 Assists bei über 20 Würfen auflegt.
Phoenix’ Defense in der Zone. Mit Jusuf Nurkic, einem der unbeweglichsten Bigs der Liga, überrascht es nicht, dass die Suns vergangene Saison bei zugelassenen Punkten in der Zone die zehntmeisten kassierten. Ihn vom Korb wegzulocken, ist ein Teilerfolg für jede gegnerische Offense, und Harden wird das mit Ivica Zubac im pick-and-roll immer wieder forcieren. In den jüngsten Duellen war gerade Hardens Fähigkeit, den Post zu bedienen, giftig für Phoenix.
Budenholzer erhöht das Tempo von Downtown. Im Vorjahr setzten die Suns zu sehr auf Würfe aus der Mitteldistanz und mussten Spieler wie Allen und Eric Gordon mit Dreiern entlasten. Das ist die Konsequenz, wenn Booker, Beal und Durant große Teile der Offense aus dem Zweipunktebereich bestreiten. Mike Budenholzer scheint jedoch fest entschlossen, mehr Würfe von jenseits der Dreierlinie zuzulassen. In der Preseason kamen die Suns auf 44 Dreier pro Spiel, während sie vergangene Saison nur etwas über 32 pro Partie nahmen.
Where to watch Clippers vs. Suns
Die Partie zwischen den Miami Heat und den Orlando Magic läuft in Spanien über ein NBA League Pass-Abonnement.
(Titelbild von Christian Petersen/Getty Images)