Knicks streben Durchbruch in der NBA 2024-25 an

Die NBA-Vorschau 2024-25 für die New York Knicks ist da. Wir werfen einen Blick auf die Statistiken und Ergebnisse der vergangenen Saison, analysieren das Roster ...

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Von Niko Jens Schwann

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Die NBA-Vorschau 2024-25 für die New York Knicks ist da. Wir werfen einen Blick auf die Statistiken und Ergebnisse der vergangenen Saison, analysieren das Roster und mögliche Free Agents, definieren die Ziele für die neue Spielzeit, stellen einen Spieler in den Mittelpunkt und geben eine Prognose für die Franchise ab.

New York Knicks

  • 2023-24 Bilanz: 50–32 (2. im Osten; für die Playoffs qualifiziert)
  • Head Coach: Tom Thibodeau (5. Saison an der Seitenlinie)
  • Wichtigster Free Agent 2025: Precious Achiuwa.

Das Roster

  • Market moves: Trade für Mikal Bridges und Karl Anthony-Towns; Signings von Cameron Payne und Landry Shamet; Vertragsverlängerungen für O.G. Anunoby, Jalen Brunson und Precious Achiuwa.
  • Backcourt: Jalen Brunson, Cameron Payne, Mikal Bridges, Josh Hart, Miles McBride, Pâcome Dadiet, Tyler Kolek, Kevin McCullar Jr., Chuma Okeke, Landry Shamet und T.J. Warren.
  • Frontcourt: O.G. Anunoby, Mitchell Robinson, Jericho Sims, Precious Achiuwa, Ariel Hukporti, Jacob Toppin und Karl Anthony-Towns.

Auf dem Weg in die Saison

Genau in diesem Moment sind 23 Tage vergangen, seit ich mit dem Schreiben der Knicks-Vorschau begonnen habe. Und rate mal, was passiert ist? Der Trade für Karl Anthony-Towns hat praktisch alles verändert.

Wer die Knicks täglich verfolgt, wusste, dass so etwas passieren könnte. Die Beziehung zwischen Towns und Leon Rose sowie der CAA-Agentur deutete schon lange darauf hin, und ich glaube, Mitchell Robinsons Verletzung hat den Prozess letztlich beschleunigt. 

Die Verhandlungen waren nicht einfach, da die Knicks mindestens seit den frühen Morgenstunden des 2024-Drafts mit Minnesota im Gespräch waren.

Das erste Angebot war Randle + Robinson. Abgelehnt. Das zweite war Randle + DiVincenzo. Ebenfalls abgelehnt. Der Deal kam erst mit dem dritten Angebot zustande, das einen Erstrundenpick (via Detroit) beinhaltete, und Charlotte als drittes Team einbezog, um alles unter Dach und Fach zu bringen.

Jetzt stellt sich jeder die Frage: Sind sie mit Towns besser? Ich würde sagen ja. Und hier ist der Grund.

Die Knicks brauchten einen modernen Center, der sich bewegen und das Spielfeld breit machen kann. Auf dem Markt gibt es niemanden wie den dominikanischen Big Man. 

Außerdem wirkt er wie ein besserer Fit in der Kabine. Das soll nicht heißen, dass Randle intern für schlechte Stimmung sorgte, aber er hat auf dem Feld manchmal zu viele Ballbesitze an sich gerissen und überhastete Aktionen forciert, die alle wahnsinnig machten.

Allerdings ist Randles Offensivarsenal vielleicht größer als das von Towns, und ich bin mir sicher, dass er neben Gobert sogar noch besser aussehen wird.

Ein weiterer Vorteil, den Towns-Deal so früh abzuschließen, ist, dass du das Thema Randle und seinen künftigen Vertrag sofort vom Tisch hast. Ich bin mir sicher, die Knicks wollten ihm keinen Max-Deal geben, und er hätte ihn gefordert. Wie man in Spanien sagt: „Eine Partie Hühner geht, eine andere kommt.“ 

Towns ist jetzt automatisch der bestbezahlte Spieler der Knicks – mit großem Abstand. Hier die aktuelle Gehaltsstruktur der Topverdiener im Team:

  1. Towns: 49,20 Millionen US-Dollar.
  2. Anunoby: 36,36 Millionen US-Dollar.
  3. Brunson: 24,96 Millionen US-Dollar.
  4. Bridges: 23,30 Millionen US-Dollar.
  5. Hart: 18,44 Millionen US-Dollar.

Hat dieser Deal auch Nachteile? Natürlich. Ich sehe vor allem zwei. Erstens – und am wichtigsten – der Verlust von Donte DiVincenzo. Der Rotschopf hatte endlich seinen Platz bei den Knicks und in der NBA gefunden. Und zweitens – die dünne Frontcourt-Rotation, die für die Knickerbockers übrigbleibt.

Ein Schlüsselspieler wie Isaiah Hartenstein ging nach OKC. Zudem fällt Mitchell Robinson mindestens bis Januar 2025 aus, und Jericho Sims ist immer noch sehr roh. 

Hinter Towns werden sich Precious Achiuwa, der bereits erwähnte Sims und mal sehen, wie Rookie Ariel Hukporti zum Einsatz kommt, die Minuten teilen, denn in der Preseason sah er gut aus.

Was die Guards angeht, sind sie voll besetzt: Cameron Payne, Rookie Tyler Kokel, die unbekannte Größe bei Landry Shamets Schulter, Deuce McBride, Anunoby, Hart, Brunson, T.J. Warren (falls er bleibt) und der „Terminator“ Mikal Bridges … da fehlt es an nichts.

Wenn man jetzt die Vor- und Nachteile des Towns-Deals abwägt, ist die Starting Five ziemlich klar, oder? Die Rotation wird wohl nicht über acht oder neun Spieler hinausgehen. So ist Thibodeau nun mal.

Starters: Jalen Brunson, Mikal Bridges, Josh Hart, O.G. Anunoby und Karl Anthony-Towns.

Second Unit: Deuce McBride, Cameron Payne, Landry Shamet (fraglich), Precious Achiuwa und vielleicht Ariel Hukporti, der meiner Meinung nach mehr Spielzeit bekommen sollte als Sims. 

Es beginnt alles mit Brunson

Wie jedes Team mit Titelambitionen braucht es einen Anführer, der den Unterschied macht. Bei den Knicks übernimmt Jalen Brunson diese Rolle. Der Point Guard hat Franchise-Rekorde gebrochen und gezeigt, dass er einer der strahlendsten Stars im Osten ist.

Wenn er schon in seiner ersten Knicks-Saison alle beeindruckt hat, dann hat er in seiner zweiten bewiesen, dass er zu den einflussreichsten Spielern der Liga zählt.

Zusammen mit Towns soll er vor allem wieder in den Playoffs die tragende Rolle spielen, die er letztes Jahr so erfolgreich ausfüllte. 

In der Regular Season legte er starke 28,7 Punkte pro Spiel auf – Karrierebestwert. Dazu kamen 3,6 Rebounds und 6,7 Assists, bei einer Dreierquote von 40 Prozent, was angesichts seiner vielen Aktionen auf dem Court ziemlich gut ist. 

Sein Zusammenspiel mit Towns, besonders im Pick & Roll, wird entscheidend und eine der Hauptwaffen dieses Teams.

Zieht Towns Verteidiger auf sich? Dann zieht Brunson zum Korb, das Messer in der Hand. Er ist zwar nur etwa 6-foot-2, doch wenn er Anlauf nimmt, konnten ihn nur wenige stoppen. 

Und wie gesagt, Brunson muss liefern, wenn es darauf ankommt: in den Playoffs. Allein letztes Jahr hat er mehrere Knicks- und NBA-Bestwerte neu definiert.

  • Der einzige Spieler außer Oscar Robertson mit drei Playoff-Partien von mindestens 35 Punkten und 10 Assists.
  • 40 Punkte und 10 Assists, um ein Playoff-Spiel zu gewinnen (dritter Spieler der NBA-Geschichte).
  • Vier Playoff-Spiele mit mindestens 40 Punkten und 5 Assists.
  • Drei aufeinanderfolgende Playoff-Partien mit mindestens 30 Punkten.
  • 47 Punkte zum 3:1 gegen die Philadelphia 76ers.

Lockdown-Defense

Letztes Jahr rangierten die Knicks ligaweit auf Rang 10 in der Verteidigung, mit einem Defensive Rating von etwas über 113 Punkten pro Spiel.

Bei Spielern wie Anunoby, Mikal Bridges, Hart oder McBride bin ich überzeugt, dass diese Defense nur noch besser wird. Diese Flügelriege wird Gegner einschüchtern und viele Steals holen.

Bridges und Anunoby werden eventuelle defensive Schwachstellen von Brunson aufgrund seiner Größe ausbügeln, ebenso die gelegentlichen Aussetzer von Towns. Und was das Rebounding betrifft: Towns war nie ein dominanter Rebounder, aber Hart und Co. werden da helfen.

Anunoby auf der Vier, Hart und Bridges tauschen je nach Matchup die Zwei- und Dreier-Positionen. Die drei werden ihre Gegner zermürben. Davon bin ich überzeugt, und Thibodeau wird das genauso sehen. 

Übrigens habe ich zur Verpflichtung von Bridges bisher nicht viel gesagt. Meiner Meinung nach hilft er beiden Seiten des Feldes enorm, und wie er bei seiner Vorstellung sagte: „Ich will effizienter werden“, denn als erste Option bei den Nets hat es für ihn nicht voll funktioniert.

In seinen ersten fünf Jahren bei den Suns traf er rund 50 Prozent aus dem Feld, doch bei den Nets sank er nach der Tra de auf etwa 43 Prozent im letzten Jahr, sein bisher schwächster Wert. 

Der letzte Sprung mit Towns

Kehren wir zurück zum dominikanischen Star. Im Lauf seiner Karriere hatte er genauso viele Bewunderer wie Zweifler. Er ist zweifellos talentiert, doch oft werden ihm gewisse Aussetzer vorgeworfen oder die Frage gestellt, ob er wirklich Erfolg garantieren kann.

Für mich ist glasklar: Er ist nicht hier, um die erste Option zu sein. Und manchmal nicht einmal die zweite. Er ist hier, um Team-Basketball zu spielen. Punkt. Er soll in dem, was er am besten kann, glänzen und seine Defensivlücken bestmöglich kaschieren.

Er besitzt die Größe, das Skillset und den Wurf (41 Prozent von draußen im letzten Jahr), um diesem Team einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen. Damit können sie ein echtes Schwergewicht im Osten werden und den Celtics Paroli bieten.

Zum ersten Mal seit Jahrzehnten gelten die Knicks als Contender. Mit Randle und DiVincenzo waren sie es, und mit Towns bleiben sie es. Zumindest fühlt es sich so an, denn das Ziel sollte nichts Geringeres sein als ein Titel – oder zumindest das Erreichen der Eastern Conference Finals.

Der Spieler im Fokus

Kann Jalen Brunson noch einen Schritt nach vorn machen? Absolut. Schau nur auf die Playoffs 2024, als sie in Runde eins die Sixers besiegten und er sich leider in den Eastern Semifinals gegen die Indiana Pacers verletzte.

Durch seine eigene Leistung hat sich Brunson zum Star dieser Liga gemacht – endlich ein All-Star-Kaliber. In Dallas deutete er das schon an, wenn Luka gepasst hat, aber in New York hat er Führungsqualität, Klasse und Verantwortung übernommen. Das Trikot mit „New York“ auf der Brust zu tragen, ist eine schwere Bürde. Frag mal frühere Stars wie Marbury, Stoudemire oder Carmelo.

Was er letztes Jahr auf die Beine gestellt hat, war so beeindruckend, dass der Garden oft ausverkauft war. Häufig sah man etliche ehemalige Knicks-Größen im Publikum. In den letzten 20 Jahren habe ich so etwas nicht erlebt. Und das hatte einen Grund: Jalen Brunson.

Ich bin sicher, er wird weiter brillieren, genauso wie ich sicher bin, dass diese Knicks erfolgreich sein werden. Wenn sich niemand verletzt, kann ich mir vorstellen, dass er 30 Punkte pro Abend auflegt, zum zweiten Mal All-Star wird und vielleicht sogar in ein All-NBA Team rutscht (mindestens das Second Team).

Prognose für 2024-25

Da wir hier Vorhersagen treffen – wie jedes Jahr beim NBAmaniacs Fantasy (jetzt 82 Spiele) – sehe ich die Knicks als echtes Schwergewicht im Osten. Ich tippe auf 50–55 Siege in der Regular Season 2024-25. Es wird hart, dem amtierenden Champion den Top-Spot zu stehlen, aber sie werden nah dran sein.

Das alles gilt natürlich nur, solange Verletzungen kein großes Thema werden. Jeder hat damit zu kämpfen, auch die Knicks. Letztes Jahr fiel Randle aus, Anunoby fehlte, Brunson war in den Playoffs verletzt, und Isaiah Hartenstein hat die ganze Saison über angeschlagen gespielt.

Für die kommende Spielzeit fehlen ihnen bereits zwei Akteure. Mitchell Robinson ist mindestens bis Januar 2025 raus, und Landry Shamet hat sich gerade an der Schulter gegen Charlotte verletzt. Mal sehen, ob sie ihn vor Saisonstart entlassen. Gerüchten zufolge könnte Marcus Morris kommen, oder T.J. Warren sichert sich den letzten Platz.

Wenn nicht noch weitere Verletzungen dazukommen (toi, toi, toi für Anunoby), können diese Knicks um die Eastern Conference Finals spielen, vielleicht sogar die NBA-Finals erreichen, am Ende ungefähr 50–55 Siege holen und ihre Verteidigung im Vergleich zum Vorjahr deutlich stärken.

Nächstes Team: Los Angeles Clippers

(Cover-Foto von Evan Bernstein/Getty Images)

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