Knicks vor harter Aufgabe: Thibodeau ersetzen?

Es ist an der Zeit, das NBA-Preview 2025–26 für die New York Knicks zu präsentieren. Wir werfen einen Blick auf die Zahlen und Ergebnisse der ...

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Von Niko Jens Schwann

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Es ist an der Zeit, das NBA-Preview 2025–26 für die New York Knicks zu präsentieren. Wir werfen einen Blick auf die Zahlen und Ergebnisse der vergangenen Saison, prüfen den Kader und künftige Free Agents, definieren Saisonziele, wählen einen Spieler zum Beobachten und wagen eine Prognose für die Franchise.

New York Knicks 2025-26

Die neue Ära der New York Knicks beginnt ohne Tom Thibodeau, der Anfang Juni entlassen wurde, sehr zum Erstaunen vieler.

Der Coach, der dieses neue Projekt anführen soll, ist Mike Brown, der bereits in Sacramento fantastische Arbeit geleistet hat, nachdem er viele Jahre in der Versenkung verschwunden war.

Brown steht vor der schweren Aufgabe, Thibodeau zu ersetzen, einen der besten Trainer, den New York je hatte. Ich wage es, ihn in eine Reihe mit Holzman oder Pat Riley zu stellen, denn es hat viele andere Bewerber gegeben (Hallo Fizdale).

Und ich sage, ich wage es, ihn dazuzuzählen, weil seine Resultate als Knicks-Trainer einfach spektakulär waren, ob es den Leuten gefällt oder nicht.

  • 400 Siege und 226 Niederlagen in der Regular Season.
  • Zwei aufeinanderfolgende Spielzeiten mit 50 oder mehr Siegen.
  • Playoffs in 4 von 5 Jahren erreicht.
  • 2025 Eastern Conference Finals.
  • Conference Semifinals 2023, 2024 und 2025.
  • Coach of the Year 2021.

Jetzt also muss Mike Brown in gewaltige Fußstapfen treten, und zumindest wird man wieder den Einzug in die Eastern Conference Finals fordern – vielleicht sogar in die NBA Finals.

Ich kann mir das letzte Vorstellungsgespräch ungefähr so vorstellen: „Hör zu, Mike. Wir erwarten mindestens den Einzug in die Conference Finals. Ach, und vergiss nicht, die Einsatzminuten auf die Youngster zu verteilen, damit wir in den NBA Finals noch fit sind.“

Es ist klar, dass sofort Ergebnisse her müssen, denn Thibodeau und seine Mannschaft waren mit demselben Kader fast am Ziel.

Was hat genau gefehlt? Energie. Und davon jede Menge. Plus eine tiefere Rotation. Genau das steht ja in Mike Browns neuem Vertrag.

„Hey, Mike, verteile die Minuten und erweitere die Rotation, damit wir nicht ausbrennen.“

Die größten Sommerverpflichtungen sind Jordan Clarkson und Guerschon Yabusele, und mit Landry Shamet und Garrison Mathews testen zwei Veteranen nach dem überraschenden Rücktritt von Malcolm Brogdon, der sein Ticket praktisch schon sicher hatte.

Der letzte freie Platz im Kader wird nun zwischen Shamet und Mathews entscheiden, da Brogdon nicht mehr zur Verfügung steht. Die jungen Talente Pâcome Dadiet und Tyler Kolek dürften wohl ungefährdet sein, trotz der jüngsten Trade-Gerüchte.

Als wäre das alles nicht genug, gibt es da noch das wandelnde Fragezeichen Mitchell Robinson. Startet er neben Towns? In den letzten Playoffs sahen wir einen Towns, der vorne freier agierte und auch in den entscheidenden Momenten ablieferte.

Bleibt es beim gleichen Drehbuch? Ich sage nur, wenn Robinson gesund bleibt – was ich aktuell schwer einschätzen kann – sehen wir vielleicht die erste große Änderung unter Mike Brown.

Viele gehen davon aus, dass die Starting Five unverändert bleibt. Ich bin da nach der Preseason aber skeptisch. Am wenigsten Sorgen mache ich mir um Josh Hart. Er war in den Playoffs nicht er selbst, aber er ist extrem wichtig und sorgt im Locker Room für den nötigen Zusammenhalt.

Stell dir eine Neuner- oder Zehner-Rotation mit einer neuen Starting Five vor:

  • Jalen Brunson
  • Mikal Bridges
  • O.G. Anunoby
  • Karl Anthony-Towns
  • Mitchell Robinson

Und von der Bank kämen Hart, Miles McBride, Guerschon Yabusele, Jordan Clarkson, Ariel Hukporti und vielleicht ein paar Minuten für Landry Shamet.

Pâcome Dadiet, Tyler Kolek, Kevin McCullar Jr., Mohamed Diawarra oder die ungarantierten Matt Ryan, Alex Len und Garrison Mathews schauen dann wohl erst mal von außen zu.

knicks jagen wiedergutmachung

Eastern-Conference-Finalist und vielleicht die NBA Finals?

Alles oder nichts. Ein Zwischenschritt existiert für diese Knicks nicht, die nach Thibodeaus Abgang zurück in die Conference Finals wollen – und womöglich sogar in die NBA Finals.

Die Knicks waren letztes Jahr nah dran. Nur ein Pacers-Team mit mehr Tiefe – und ehrlich gesagt frischeren Beinen – stand im Weg. Brunson und Co. waren zum Ende der Playoffs buchstäblich auf dem Zahnfleisch, und das ist einer der Hauptgründe, warum Thibs nicht mehr da ist.

Mit Mike Brown ist es simpel: Schluss mit unklaren Antworten in Pressekonferenzen, eine tiefere Rotation einsetzen und vor allem die defensiven Flügel verbessern – mit speziellem Fokus auf Mikal Bridges und O.G. Anunoby.

Außerdem bitte mehr Verantwortung für andere verteilen, weil bisher lief alles nach dem Motto „Gib den Ball zu Brunson“, à la Der Prinz von Bel-Air.

Towns, Bridges, Anunoby und jetzt Clarkson sind bereiter denn je, den heißen Ball zu nehmen. Sie können – und sollten – nicht mehr nur auf ihren Clutch Player setzen, der nebenbei gesagt der Beste der ganzen NBA ist.

Was sollten diese Knicks erreichen? Die Spitze im Osten, erneut 50 Siege, die Conference Finals und die NBA Finals. Dieses Team ist auf Sieg ausgerichtet und muss den Moment nutzen, solange Celtics und Pacers auf wichtige Spieler verzichten müssen.

Was ist das Worst-Case-Szenario? Wenn gar nichts klappt, bin ich mir ziemlich sicher, dass zuerst Karl Anthony-Towns gehen muss, dann Mikal Bridges und Mitchell Robinson (Giannis-Gerüchte gibt es ja bereits).

Frisch bleiben bis in den Mai

Frische Beine, Coach Mike Brown. Die Knicks brauchen dringend Power für den Saisonendspurt. Das ist die größte Priorität und gleichzeitig die größte Sorge.

Sie haben die passenden Puzzleteile. Das Hauptproblem ist die Unsicherheit auf den Backup-Positionen unter dem Korb, aber die Knicks haben auch schon oft unerwartete Trades hingelegt. Ich würde mit weiteren Verstärkungen rechnen.

Im Backcourt und auf den Flügeln sind sie üppig besetzt: Brunson, McBride, Mikal, Hart, Anunoby, Clarkson und selbst Shamet können wertvolle Minuten geben.

Das alles braucht keine übertriebenen Minuten und enge Rotationen. Ich zähle mindestens zehn Spieler, die realistisch Einsatzzeit bekommen können, Ariel Hukporti eingeschlossen. Der junge Big Man muss sich schnell entwickeln, denn Achiuwa ist auch da, und Alex Len wird es wohl nicht in den finalen Kader schaffen.

Spieler im Fokus: Mikal Bridges

5 Jahre und 150 Millionen Dollar für Mikal Bridges. Ich nenne ihn den „guten“ Mikal, weil er trotz all des Medien- und Fan-Drucks in den Playoffs abgeliefert hat, als es wirklich zählte.

Eine Bank in der Defense und dazu mutig in der Offensive mit starken Quoten. Was fehlt? Ein richtiges System. Mehr Sets für Anunoby und vor allem für Towns wären auch nötig.

Ich kann und will nicht akzeptieren, dass Mikal und O.G. nur in der Ecke auf offene Würfe warten. Das kommt nicht in Frage. Aber das ist nun Browns Aufgabe und die seines stark umgekrempelten Staffs. Von Thibodeau und Co. ist ja praktisch nichts mehr übrig. Nicht mal Asche.

Jahr II: Die KAT-Party

Nur wenige hatten erwartet, dass Karl-Anthony Towns einen derart unmittelbaren Einfluss auf die Knicks haben würde. Wirklich wenige. Nicht mal er selbst. Der Trade hat viele schockiert, doch Leon Rose wurde bestätigt, als Towns zum entscheidenden Faktor wurde.

Was fehlt? Vielleicht ein bisschen Härte am Ring. Dafür hat man Mitchell Robinson, oder? Towns kann jedenfalls von überall punkten, wie er schon gezeigt hat, und er kann auch den letzten Wurf nehmen. Läuft es dieses Jahr aber nicht, wird er als Erster zur Rechenschaft gezogen. Glaub mir. Er ist aktuell der Topverdiener des Teams. 2027 hat er eine Option über fast 62 Millionen Dollar. Das ist enorm.

2025-26 NBA Preview für die New York Knicks: Prognose

Hier wird’s knifflig. Gehe ich volles Risiko oder bleibe ich auf Nummer sicher? Ich hau einen raus. Wir sind schließlich hier, um zu tippen. Erster Platz im Osten, wieder über 50 Siege und zurück in die Conference Finals. Ob sie in die Finals kommen, behalte ich mal für mich.

Aber ich sehe ein komplett gereiftes Team mit super Chemie in der Kabine und einem echten Leader in Jalen Brunson. Dazu kommen die Neuzugänge, die heiß sind, vor allem Clarkson, den ich jetzt schon als einen der Schlüsselfiguren dieser Saison bezeichne.

Jalen Brunson wird ein MVP-Kandidat; Towns schafft erneut ein All-NBA Team; Anunoby könnte es ins All-Defensive Team schaffen; und Clarkson hat Chancen auf den Sixth Man. Du willst eine Prognose? Hier hast du sie. Glasklar.

Und wenn ich mich irre, habe ich genug Zeit, um später drüber zu lachen, so wie bei meinem Tipp auf die Sixers für die Eastern Conference Finals.

Nächstes Team: Houston Rockets

(Cover-Foto: Imagen Images)

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