NBAMANIACS enthüllt 2025er Mock-Draft-Picks

Der ultimativen 2025 Mock Draft unseres nbamaniacs-Redaktionsteams ist da. Wir haben gründlich recherchiert und präsentieren hier die unserer Meinung nach 30 besten Nachwuchstalente dieser Klasse. ...

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Von Niko Jens Schwann

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Der ultimativen 2025 Mock Draft unseres nbamaniacs-Redaktionsteams ist da. Wir haben gründlich recherchiert und präsentieren hier die unserer Meinung nach 30 besten Nachwuchstalente dieser Klasse. Am Ende jedes Absatzes findest du einen Link zu einem Highlight-Video, damit du dir jeden Spieler genauer anschauen kannst, der dein Interesse weckt. So haben wir die Analyse aufgeteilt:

#1 Cooper Flagg – Dallas Mavericks

cooper flagg erobert die spitze der nba talente

Hier besteht keinerlei Spannung darüber, wer an erster Stelle genommen wird. Nach seiner Zeit bei Duke kommt Cooper Flagg als Generationstalent in die NBA und hebt die Stimmung bei den angeschlagenen Dallas Mavericks. Gleichzeitig stellt er sie vor ein Dilemma, denn das laute Gerede à la „Luka Doncic traden, um jetzt zu gewinnen“ wirkt plötzlich daneben, wenn man statt eines garantierten Star-Veteranen lieber auf einen Rookie setzt.

Trotzdem wundert sich niemand, dass das Team aus Texas an einem Jungen festhält, der 19,2 Punkte, 7,5 Rebounds und 4,2 Assists im Schnitt hatte und sie über ein Jahrzehnt anführen könnte. Flagg wird nicht nur wegen seiner offensichtlichen Gabe am Ball geschätzt, sondern auch dafür, dem Druck standzuhalten, wenn er nach Luka zum neuen Teamidol und Franchise-Gesicht aufsteigt. Er ist stark, aber dennoch technisch versiert; er dunkt im Post, kann aber auch Dreier treffen. Er punktet mühelos, findet aber genauso gut den freien Mann…

Ja, Dallas hat eine einmalige Chance. Sie zu verstreichen, macht wenig Sinn. Das passt zwar vielleicht nicht optimal zu Anthony Davis, und vielleicht findet Kyrie Irving kommende Saison nie mehr zu seiner Topform. Genau darum ist es ein klassischer Fall von „Was wir vorher sagten, nehmen wir jetzt gern zurück“. Und das ist völlig richtig. Denn Flagg wirkt wie einer, der lange an der Spitze der NBA stehen wird.

Cooper Flagg highlightsgg.

#2 Dylan Harper – San Antonio Spurs

dylan harper gl anzt als top prospect 2024

Manche sagen, es sei unmöglich, Dylan Harper neben De’Aaron Fox und Stephon Castle unterzubringen, doch San Antonio scheint das anders zu sehen.

Er ist schnell, kräftig und ein geborener Scorer. Kein Wunder, dass mehrere Teams versucht haben, den Spurs ihren zweiten Pick abzukaufen. Alle sehen den 19-jährigen Point Guard, der wegen seiner Vielseitigkeit so begehrt ist und bei dem die Spurs Ruhe bewahren wollen, statt in Panik zu verfallen, nur weil ihr Big Star Victor Wembanyama jetzt schon liefern soll.

Aktuell fehlt es ihm ein wenig am Distanzwurf – 33 Prozent in der vergangenen Saison – aber die Mischung aus Gelassenheit und Kraft könnte ihn zu einem Lead Guard in der NBA machen. Im Draft dreht sich alles um „Fit“, aber am Ende gilt oft: Nimm den besten verfügbaren Spieler. Und Harper verdient aus unserer Sicht genau dieses Label.

Seine Kombination aus Größe, Wurfkreation, Passgefühl, Explosivität am Korb und Scorer-Instinkt macht ihn zu einem 19-Jährigen, der das Zeug hat, Anführer und gefragter Offensivmotor in der heutigen NBA zu werden. Schwer vorstellbar, dass die Spurs sich diese Chance entgehen lassen.

Dylan Harper highlights.

#3 VJ Edgecombe – Philaldelphia 76ers

vj edgecombe startet als top talent durch

Erste große Überraschung! Einige sehen hier Ace Bailey, andere wagen Tre Johnson, doch aktuelle Entwicklungen deuten darauf hin, dass Philadelphia sich an Nr. 3 für V.J. Edgecombe entscheidet.

Sein Besuch bei den 76ers war offenbar so beeindruckend, dass mehrere Medien von einer starken Performance sowohl im Private Workout als auch in den Gesprächen mit dem Front Office berichteten. Bailey hingegen sagte ein erstes Training mit der Franchise aus Pennsylvania ab, was keinen guten Eindruck hinterlässt.

Edgecombe könnte zum Anführer der Sixers aufsteigen, braucht aber noch Feinschliff. Einige Teams sehen bei ihm Konzentrationsprobleme in Schlüsselmomenten. Trotzdem könnte seine gewaltige Explosivität perfekt sein für ein Team, das gute Schützen, aber mehr Athletik braucht.

Vielleicht hat Bailey selbst diese Tür geöffnet, mehr als Edgecombe sie eingetreten hat. Selbst wenn Philadelphia ihn überspringt, wird er wohl nicht viel tiefer fallen, da auch die Charlotte Hornets ein Auge auf ihn haben. Wer langfristig plant, ist mit Edgecombe gut beraten.

VJ Edgecombe highlights.

#4 Kon Knueppel – Charlotte Hornets

mit knueppel peilt das team den titel an

Er ist vielleicht nicht der spektakulärste Spieler, bringt aber jede Menge Sicherheit mit in den Draft. Defensives Spielverständnis, Qualitäten als Playmaker… Viele beschreiben Kon Knueppel als uneigennützigen, intuitiven Prospect. Sein Stil könnte perfekt zu den Hornets-Stars LaMelo Ball und Brandon Miller passen.

Der ehemalige Duke-Teamkollege von Cooper Flagg traf starke 40,6 Prozent von draußen. Mit 19 wird er als Rundumspieler angesehen, der genau weiß, was er auf dem Feld tun muss. Er ist eine verlässliche Option für ein Team im Aufbau, kann aber auch sofort helfen. Dadurch dürfte er für Contender interessant sein, die nach einem Trade Ausschau halten.

Kon Knueppel highlights.

#5 Tre Johnson – Utah Jazz

tre johnson rockt das parkett

Utah ist ein weiteres Team, dessen Ziele nicht ganz klar sind. Sie wollen zwar vorankommen – nicht nur am Draft-Abend – und endlich aus dem gefühlt ewigen Rebuild ausbrechen. Da kommt Tre Johnson ins Spiel, ein Perimeter-Player, der die Tools mitbringt, um die Franchise schnell aufzurütteln.

Die Jazz scheinen auf reines Talent zu setzen, und genau das liefert dieser Texaner. Er hat einen soliden Wurf von draußen und könnte sich zum Go-to-Scorer entwickeln, um mittelfristig die Zügel der Franchise in die Hand zu nehmen.

Wahrscheinlich fragst du dich jetzt, wo wir Ace Bailey einordnen. Er scheint aber kein Interesse daran zu haben, in Salt Lake City zu landen, und die Jazz gehen gewöhnlich keine zu hohen Risiken im Draft ein. Auch denkbar: Wenn Knueppel verfügbar ist, zieht Utah vielleicht ihn vor.

Tre Johnson highlights.

#6 Ace Bailey – Washington Wizards

ace bailey erobert das rampenlicht

Da ist er endlich! Nach vielen Fragezeichen wegen seines unberechenbaren Auftretens rutscht Ace Bailey in unserem Ranking auf Platz 6 und landet damit bei den ebenfalls schwer greifbaren Washington Wizards.

Er hat mehrere Einladungen abgelehnt und anscheinend für kein Team ein Workout absolviert. Das ist das Gegenteil dessen, was man sonst tut, um einen sicheren NBA-Einstieg zu kriegen. Sein Talent ist allerdings unbestritten, deshalb wird sein Name schnell aufgerufen.

Erstaunlicherweise scheint es ihm wichtiger zu sein, sich sein Team auszusuchen, statt so weit oben wie möglich gedraftet zu werden. Sein Umfeld spricht davon, dass er den „besten Weg zum Star“ suche. Und ja, für die Wizards, denen ein echter Leader fehlt, klingt das plausibel. Er würde dort viele Minuten und Würfe bekommen.

Offenbar hat er noch keine verbindliche Top-5-Zusage. Es gibt Gerüchte, dass es nun doch ein Workout bei den Philadelphia 76ers geben könnte, die er zuerst abgelehnt hatte. Das ist wohl seine größte Option. Wenn die „absagen“, sind Plätze 5 oder 6 am realistischsten.

Ace Bailey highlights.

#7 Khaman Maluach – New Orleans Pelicans

khaman maluach erobert die basketball b uhne

Jetzt kommt ein dominanter Big Man. Mit seinen 7 Fuß 2 Zoll hat Khaman Maluach kein einziges Top-10-Workout ausgelassen, um seine verbesserten Skills und seinen Körperbau zu präsentieren.

Die große Frage: Hält sein Körper durch, nachdem er letztes Jahr bei Duke mit Verletzungen zu kämpfen hatte? Zum Glück gaben ihm die NBA-Ärzte grünes Licht, sodass er jetzt so hoch gehandelt wird, dass wir die Pelicans als Abnehmer sehen.

Er ist einer der Jüngsten im Draft und feiert am 14. September seinen 19. Geburtstag. Mit einem extrem athletischen Körper und seiner Intensität als Markenzeichen wirkt Maluach wie ein sicherer Wert in dieser 2025-Klasse.

Er ist ein Topkandidat in Louisiana, doch sie müssen sich festlegen. Es läuft im Grunde darauf hinaus, ob sie Maluach als Center nehmen oder Jeremiah Fears als Guard. Momentan tippen wir 55–45 auf den Big Man, doch das könnte sich ändern. Washington hat ebenfalls Interesse, also könnte er sogar vor den Pelicans weg sein.

Khaman Maluach highlights.

#8 Jeremiah Fears – Brooklyn Nets

jeremiah fears brilliert als star guard

Die Brooklyn Nets stehen quasi bei null. Wenn sie den achten Pick am Donnerstag behalten, wollen sie vor allem einen Spieler mit Starpotenzial. Jeremiah Fears könnte genau das sein, wenn alles gut läuft. Der Point Guard aus Oklahoma trug in der Division I NCAA einen enormen Teil der Offense und machte das eindrucksvoll. 

Sein geschmeidiger Weg in die Zone fällt sofort auf. Der Haken: Fears fehlt noch die Physis, um seine Drives so zu dominieren wie ein Shai Gilgeous-Alexander oder Ja Morant. Er braucht nicht zwingend so viel Ballbesitz, erinnert also eher an Trae Young, weil er oft Fouls zieht – durchschnittlich 12 Freiwürfe pro 100 Possessions. 

In der Defense, vor allem abseits des Balls, hat er manchmal mentale Aussetzer. Gegner könnten ihn wegen seiner Größe attackieren. Doch seine Fähigkeit, Würfe aus dem Dribbling zu nehmen (sein hoher Release sollte bald konstanter fallen), Lücken zu reißen und kluge Pässe zu spielen, macht ihn zu einem spannenden Gamble. 

Jeremiah Fears highlights.

#9 Derick Queen – Toronto Raptors

derik queen erobert das rampenlicht

Noch ein „Nikola-Jokic-Schüler“. Ein Center mit Offensiv- und Pass-Qualitäten, der das System ankurbelt. Um es klarzusagen: Der Produktaus Maryland ähnelt eher Alperen Sengün als Jokic. Vor allem, weil sein Spiel zuerst auf Scoring und dann auf dem Verteilen von Pässen beruht. Das könnte auch daran liegen, dass er oft mit einem weiteren Innenspieler (Julian Reese) zusammenspielte, was wenig Platz ließ. 

Queen agiert gern mit Gesicht zum Korb und nutzt seinen körperlichen Vorteil. Er ist schneller als viele Bigs – was er auf NBA-Niveau erst beweisen muss (eine bessere Spacing-Situation hilft vielleicht). Seine 68 % am Ring sind stark für diesen Post-Spielertyp, und er gehört auch zu den besten Offensivreboundern im College. 

In der Defense erinnert er ein wenig an Jokic, weil er mangelnde Spritzigkeit mit Spielintelligenz und schnellen Händen ausgleicht. Offensiv passt sein Skillset in fast jedes System, weil er so vielseitig punktet und sogar noch Range entwickeln könnte. Mittel- oder langfristig ist die Frage, ob er auch ohne Fokus auf ihn funktionieren kann. 

Derik Queen highlights.

#10 Carter Bryant – Phoenix Suns

carter bryant gl anzt

Ironisch, dass ein Team, das mal Cam Johnson und Mikal Bridges hatte, jetzt händeringend einen 3&D-Wing braucht. Carter Bryant ist in dieser 2025-Klasse einer der klaren Vertreter für diese Rolle. Offensiv ist er vielleicht etwas eindimensional. Mit 19 hat er noch Zeit, sein Ballhandling zu verbessern, doch derzeit fehlen ihm die Mittel, Verteidiger konsequent zu bestrafen, wenn sie ihm Platz lassen. 

Interessant sind seine Momente im Fastbreak, wo er mal mit Eurosteps oder Tempowechseln überrascht und damit mehr Skills zeigt, als man ihm zutraut. Das erinnert an Herb Jones: Man erkennt mehr Anlagen, als es zunächst scheint. Defensiv ist er einer der Wings, die von der Weak Side alles abräumen können, was auch an seinem überragenden Vertical liegt (vierthöchster Wert bei der Combine). Dank seiner Beweglichkeit kann er auch Eins-gegen-Eins dagegenhalten. Er gibt nie auf. 

Bei Arizona bekam er gegen Saisonende mehr Verantwortung. Er ist praktisch ein sicherer Pick dank seiner Defense, Dreier und Off-Ball-Aktionen (Cuts, Pick-and-Roll). Wahrscheinlich bleibt seine Ceiling etwas begrenzt.

Carter Bryant highlights.

#11 Collin Murray-Boyles – Portland Trail Blazers

collin murray boyles f uhrt sein team zum kantersieg

Für mich ist er einer der faszinierendsten Spieler in dieser Klasse. Murray-Boyles blieb ein zusätzliches Jahr an der USC, um seine Offense zu verbessern – mit Erfolg. Zumindest genug, um Zweifel an seinem NBA-Fit abzumildern. Sagt man eigentlich noch „Tweener“? Genau das ist CMB. Natürlich gab es Beispiele wie P.J. Tucker oder Draymond Green, die ihre undefinierbare Position erfolgreich gemeistert haben. Leicht ist das trotzdem nicht.

Draymond-Green-Vergleiche liegen nahe wegen seiner Defensivqualitäten. CMB hat ein unglaubliches Gespür fürs Steals, rotiert blitzschnell abseits des Balls und spielt größer, als er ist. Im Pick-and-Roll-Verteidigen springt er wie eine Raubkatze auf den Ballhandler. 

Offensiv hat er auf NCAA-Niveau bewiesen, dass er ein Team führen kann, indem er viel am High Post agiert oder sogar von draußen anzieht. Sein wackliger Dreier zwingt aber andere, ihm das Spacing zu öffnen. Er könnte konventioneller als Big spielen, hätte genug Energie und Kraft dafür, aber sein eigentlicher Wert liegt in seiner Vielseitigkeit. In Portland entsteht etwas Spannendes in der Defense, und sie wollen weiter angreifen. Entweder passt er perfekt, oder er fügt sich einfach ein. Mal sehen.

Collin Murray-Boyles highlights.

#12 Noa Essengue – Chicago Bulls

noa essengue dominiert am korb

Die Chicago Bulls stecken mal wieder im gleichen Sommerdilemma: Nikola Vucevics möglicher Abgang. Der montenegrinische Center deckelt nochmal das Potenzial des Kaders, sodass man seit Monaten in der Mittelmäßigkeit festhängt. Mehr Schwung im Frontcourt muss her. Daher gibt es Gerüchte, dass sie im Draft einen Big holen. Noa Essengue ist zwar kein klassischer Big, doch kaum ein Forward passt so gut in Chicagos Schnellfeuer-Basketball der letzten Monate neben Josh Giddey wie er. 

Der Franzose ist erst 18 und spielte schon zwei Jahre im deutschen Profibereich bei Ulm. Ironischerweise gilt er als „roh“, aber bei seiner Länge und seinem Skillset würdest du ihn eher als starken Innenschutz vermuten. Tatsächlich fühlt er sich viel wohler, wenn er draußen verteidigen kann. Seine seitliche Schnelligkeit und sein Umgang mit Screens sind für seine Größe extrem. Innen wirkt er eher wie Chet Holmgren in klein und ohne Shot-Blocking-Timing. Letzte Saison kam er auf 1,4 Steals, was wiederum seine größte Stärke untermauert: Transition. 

Essengue ist mit offenem Feld brandgefährlich. Selbst im Halbfeld ist er tödlich, wenn er eine Lücke zum Cut sieht. Allein die Vorstellung, ihn an Giddeys Seite laufen zu sehen, ist reizvoll. Doch frontal zur Hilfe: Im Halbfeld fehlen ihm noch die Moves, um sein Physisches wirklich auszuspielen. Er geht nicht aus dem Weg, zieht viele Kontakte (8,4 Freiwürfe pro 36 Minuten), trifft aber nur 55 % am Ring. Dieses finishing muss er verbessern. 

Noa Essengue highlights.

#13 Kasparas Jakucionis – Atlanta Hawks

jakucionis erobert das rampenlicht

Noch ein Trae Young? Wahrscheinlich nicht das, was die Hawks suchen oder brauchen, da Dyson Daniels bereits den Platz dahinter füllt. Atlanta ist im Draft aber ohnehin ein Buch mit sieben Siegeln. Eigentlich nehmen sie meistens Two-Way-Wings, was Jakucionis nicht ist. Trotzdem ist er zu gut, um noch weiter zu fallen. 

Der ehemalige FC-Barcelona-Akademiespieler schwächelte gegen Ende seiner Saison in Illinois. Seine Statistiken und Quoten gingen leicht zurück, aber nicht genug, um ihn aus der Lottery zu werfen. Sein Stepback-Dreier ist der Grundpfeiler seines Spiels. Die Defense muss ihn respektieren, und er hat genug Skill, um darauf aufzubauen. Krass ist, dass er weder sehr schnell noch sehr stark ist, aber seinen Körper geschickt einsetzt. Bis Februar lag er bei 1,3 Punkten pro Drive – Elite. Ungewöhnlich, weil er weder gern Kontakt sucht noch einen starken Floater hat. Man sieht Ansätze eines Dreistufen-Scorers, auch wenn sein Mitteldistanzwurf noch ausbaufähig ist. 

Als Passer ist er solide, aber kein klassischer Pass-First. Mal zeichnet er die Aktionen zu früh, mal ist er kreativ. Jedoch hat er eine Turnover-Quote von 22,7 % – Platz zwei unter den High-Volume-Pick-and-Roll-Creators. Defensiv ist er jetzt schon eine Stufe über Young, weil er sich reinhängt und nicht ständig als Schwachstelle attackiert wird. 

Kasparas Jakucionis highlights.

#14 Asa Newell – San Antonio Spurs 

asa newell gl anzt als top nba talent

Weil Giannis Antetokounmpo wohl nirgends hingeht und die Houston Rockets Kevin Durant bekommen haben, scheint San Antonio (zumindest auf dem Papier) den riesigen Trade abzusagen, den viele erwartet hatten. Vielleicht versuchen sie immer noch, den 14. Pick zu verschieben. Bleiben sie aber dabei, dürften sie nach Frontcourt-Vielseitigkeit suchen. Asa Newell ist ein Rim-Roller, der mit seiner Energie technische und körperliche Defizite kompensiert. Er hat einen weichen Touch aus der Halbdistanz und kann im Fluss schnelle Pässe spielen – alles sehr hilfreiche Skills. 

Defensiv wechselt er zwischen Rim Protection und einer dynamischeren Rolle, in der er auch mal draußen switcht. Neben Victor Wembanyama wird jeder überstrahlt, doch Newell ist ohnehin kein Super-Flashy-Prospect. Er ist solide und effizient, versetzt aber keine Berge. Dafür dürfte er der sicherste Big an dieser Stelle im Draft sein.

Asa Newell highlights.

#15 Jase Richardson – Oklahoma City Thunder

jase richardson brilliert auf dem court

„Wie der Vater, so der Sohn“ trifft hier nicht ganz zu. Jason Richardsons Sohn ist kein spektakulärer Dunker, dafür ein eiskalter Scorer. Sein größtes Pfund ist seine Aggressivität: Er kommt aus Blocks geschossen und greift sofort an, jeder Curl-Lauf ist brandgefährlich. Mit Ball in der Hand wirkt er ein bisschen wie der Norman Powell, den wir vor dessen beinahe All-Star-Saison sahen: 40 % Dreier, 64 % am Ring im Halbfeld. 

Er ist kein Vollblut-Spielmacher, kann aber durchaus als Bank-Handler einspringen. Ein guter Passer, kein Elite-Playmaker. Im Lauf der Saison ist er in der Hierarchie aufgestiegen. 

Defensiv ist er im Eins-gegen-Eins solide und kämpft sich durch Screens, aber es fehlen ihm Größe und Kraft, um überdurchschnittlich zu sein. Mit 1,90 m brauchst du wahnsinnig viel D-Finesse, damit du nicht jedes Mal gematchupt wirst. Gerade wenn er nur als Rollenspieler kommt.

Jase Richardson highlights.

#16 Cedric Coward – Memphis Grizzlies

cedric coward erstrahlt als neuer stern

Der Desmond-Bane-Trade hat alle überrascht. Jetzt ist es schwer vorauszusagen, was Memphis als Nächstes tut. Aber wenn sie Coward haben können, ist das wohl ein guter Griff.

Der Forward ist zuletzt in vielen Mocks geklettert und kommt mit einigem Hype. Mindestens wird er als exzellenter Dreierschütze erscheinen, vor allem als Catch-and-Shoot-Spezialist. Doch sein kontinuierlicher Fortschritt in der vergangenen Saison deutet auf mehr hin.

Er ist nicht hyperathletisch, hat aber großartige Länge und bewegt sich geschmeidig. Das bietet ihm echtes Defensivpotenzial. Zudem besticht er durch seine Aktionen abseits des Balls. Seine Ballhandling- und Shot-Creation-Skills sind dagegen noch ausbaufähig. Genau davon wird sein Ceiling abhängen. Allerdings deuten seine Fortschritte darauf hin, dass er mehr im Tank haben könnte.

Falls das niemals voll aufgeht, hat er dennoch genug, um wertvoll zu sein. Für die Grizzlies ist das ein überschaubares Risiko.

Cedric Coward highlights.

#17 Nolan Traoré – Minnesota Timberwolves

nolan traore ubernimmt das kommando

Die Wolves haben letztes Jahr gezeigt, dass sie bereit sind, für junge Talente hohe Picks zu investieren, als sie für Rob Dillingham an Position 8 tradeten. Ähnlich könnten sie es bei Traoré machen. Er gilt als leicht polarisierend, und obwohl sein Marktwert ein wenig abgekühlt ist, bleibt sein Talent enorm.

Minnesota braucht bald Verstärkung auf der Eins, da Mike Conley fast 38 ist. Der Franzose hat in seiner Heimatliga Eindruck gemacht, mit Ballhandling und dem Kreieren von Würfen für seine Mitspieler. Wenn er diese Stärken weiter verfeinert, könnte er sich neben Anthony Edwards in der Backcourt-Rotation behaupten und Minneapolis weiter voranbringen.

Doch seine Scoring-Frage bleibt bestehen. Ihm fehlen Explosivität und Kraft für die NBA, also ist er stark auf seinen Wurf aus der Mitteldistanz und von draußen angewiesen, der noch Luft nach oben hat. Wenn er den so verbessert, dass die Verteidigung ihn ernstnehmen muss, kann er seine größten Stärken noch besser ausspielen.

Das ist ein Risiko. Aber wir kennen Beispiele, wo sich so ein Risiko ausgezahlt hat. Sein Profil macht ihn für Minnesota spannend.

Nolan Traoré highlights.

#18 Egor Demin – Washington Wizards

egor demin will in die nba

Die Wizards haben schon einen Lottery-Pick und können an Nr. 18 locker noch einen Hail Mary riskieren. Demin ist so jemand – alles oder nichts.

Er ist ein 6-Foot-7-Point-Guard, der sich durch seine Übersicht und Transition-Stärke auszeichnet. In einem jungen Team könnte sein Tempo, seine Fähigkeit, Verteidiger zu verladen und für einfache Layups zu sorgen, extrem hilfreich sein. Auch im Halbfeld macht sein Pick-and-Roll-Spiel Lust auf mehr.

Doch Zweifel gibt es genug. Bisher hat er seine Größe nicht in größere Athletikvorteile ummünzen können. Er braucht mehr Kraft und Antritt, um wirklich das Oversized-Playmaker-Argument zu unterstreichen. Zudem trifft er viel zu inkonstant von draußen – sein offensichtlichstes Manko. Ohne zuverlässigen Wurf könnte er sich selbst aus dem Spiel nehmen. Dann stünde ein Rückweg nach Europa bevor.

Dennoch können die Wizards sich diesen Wurf leisten. Sie bauen erst seit Kurzem um ihren Rookie Alex Sarr auf und werden sich mit Pick Nr. 6 vermutlich ein sichereres Talent holen. Jetzt ist die Gelegenheit, aufs Ganze zu gehen.

Egor Demin highlights.

#19 Danny Wolf – Brooklyn Nets

danny wolf gl anzt beim deb ut

Die Nets sind ähnlich aufgestellt wie Washington: Sie haben bereits an Nr. 8 gepickt und können jetzt an 19 mutig sein. Danny Wolf ist dafür ein spannender Kandidat.

Er gilt als einer der interessantesten Bigs dieser Klasse, 6-Foot-10 groß, aber mit echten Perimeter-Skills. Seine Highlight-Pässe sind sehenswert, und die Mischung aus Größe und Skill ist in der Liga stark gefragt. Wenn das klappt, könnte er ein Steal sein.

Sein großes Fragezeichen bleibt die Defense. Er steckt positionsmäßig in der Schwebe, weil ihm die Power für den Ringbeschützer fehlt und die Schnelligkeit, um draußen auf Guards zu switchen. Trainer müssen kreativ sein, um seine Schwächen zu tarnen. Dann könnte seine Offensive voll zur Geltung kommen.

Danny Wolf highlights.

#20 Rasheer Fleming – Miami Heat

rasheer fleming r uckt ins rampenlicht

Die Heat haben in den letzten Jahren bewiesen, dass sie aus unscheinbaren Talenten echte Leistungsträger formen können. Fleming passt da perfekt, egal wie ihr Kader langfristig aussieht.

Rasheer ist körperlich einer der beeindruckendsten Spieler in diesem Draft. Seine Mischung aus Größe, Kraft und Athletik ist NBA-ready. Aber es geht nicht nur um Power. Durch verbesserte Distanzwürfe und mehr Zug zum Korb hat er sein Profil als Finisher gestärkt, auch wenn er keine große Shot-Creation mitbringt.

Sobald man ihm mehr abverlangt als Korbabschlüsse, werden seine Schwächen deutlich. Das beschränkt sein Potenzial etwas. Trotzdem macht ihn seine körperliche Präsenz und seine Variabilität in vielen Systemen nützlich. Miami wäre der ideale Ort, um ihn weiter zu pushen.

Rasheer Fleming highlights.

#21 Thomas Sorber – Utah Jazz

thomas sorber gl anzt auf dem parkett

Ein weiteres Team mit mehreren Erstrundenpicks. Wahrscheinlich holen sich die Jazz an Nr. 5 einen Perimeter-Spieler, also könnten sie an 21 ihren Frontcourt verstärken. Da kommt Thomas Sorber ins Spiel.

Mit 19 ist er noch lange nicht ausgereift, zeigt aber bereits ein fortgeschrittenes Basketballverständnis. Er trifft kluge Entscheidungen mit und ohne Ball, verschafft sich im Low Post geschickt Position und punktet mit weichem Touch – oder findet blitzschnell die ancuttenden Kollegen. Defensiv überzeugt er in Drop Coverage und mit solidem Teamspiel.

Er ist etwas undersized für einen Center und nicht sehr explosiv. Das könnte ihm in den ersten Jahren zu schaffen machen, wenn es gegen größere und stärkere NBA-Center geht. Aber die Jazz haben Zeit. Sein Gesamtpaket lässt auf eine mögliche Zukunft als Starter hoffen.

Thomas Sorber highlights.

#22 Nique Clifford – Atlanta Hawks

nique clifford wechselt nach colorado state

Die Hawks stecken in der berüchtigten Mitte fest. Zu gut zum Tanken, zu schwach für den Titel. Niemand weiß genau, wie sie die kommenden Monate angehen. Ein Spieler wie Nique Clifford passt da in jede Richtung.

Er absolvierte fünf College-Jahre und kommt damit schon recht erfahren in die Liga. Dieses Alter ist nicht optimal für Franchises, die auf die Zukunft bauen. Dafür ist es goldrichtig für Teams, die sofort solide Beiträge brauchen statt einen reinen Projektspieler.

Clifford bringt Vielseitigkeit mit. Er agiert clever, liest das Spiel, trifft ordentliche Würfe, verteidigt stark, schließt am Ring sicher ab und arbeitet gut beim Defensivrebound. Er kann in fast jeder Aufstellung eine Rolle spielen – möglicherweise ab Tag eins.

Er ist nirgends spektakulär, wohl kaum ein Top-Option-Player, weder offensiv noch defensiv. Aber wenn sich sein verbesserter Distanzwurf bestätigt, hat er genügend Tools, um in vielen Lineups ein Plus zu sein.

Nique Clifford highlights

#23 Joan Beringer – New Orleans Pelicans

joan beringer r uckt ins rampenlicht

Wie viele europäische Bigs hat er zuerst Fußball gespielt. Als er zu groß wurde, wechselte er zum Basketball. Gute Entscheidung. In der Saison 2023/24 kam sein Durchbruch, auch wenn seine Statistiken (5 Punkte, 4,7 Rebounds) unscheinbar aussehen. Sein Charakter, sein Arbeitsethos und seine physischen Tools für einen Center katapultieren ihn in die Mitte der ersten Runde.

Dieser Pick gehörte ursprünglich Indiana, das durchaus einen Backup-Center gebrauchen könnte und zuletzt Pech mit Haliburtons Verletzung hatte. Aber sie haben ihn an New Orleans abgegeben, wo die Pelicans ebenfalls mehr Frontcourt-Kraft benötigen. Ist Beringer noch da, könnten sie zuschlagen. Rasheer Fleming oder Danny Wolf kämen auch infrage.

Beringer verkörpert den klassischen Rim-Runner (Tyson-Chandler-Vibes) mit exzellenten Händen und sicheren Abschlüssen, sobald ihm jemand Platz verschafft.

Er ist kein moderner Big in dem Sinn, dass er keine Dreier trifft. Noch nicht.

Alles, was er tut, passiert in der Zone, wo er die Gegner überragt. Er ist ein großartiger Lobempfänger und gibt defensiv mit Shotblocking und Präsenz etwas zurück. Sein Timing ist nicht perfekt, aber seine Energie ist unermüdlich. Er hört nie auf oder zieht sich zurück. Gegen Beringer musst du gleich zwei Duelle gewinnen: erst im Drive, dann am Ring. 

Er ist etwas kleiner als 6-Foot-10, was ihm auf lange Sicht die Rolle als Fünfer erschweren könnte. Ein Wechsel auf die Vier ist in Wahrheit keine Option.

Joan Beringer highlights

#24 Húgo Gonzalez – Oklahoma City Thunder

hugo gonzalez dominiert auf dem parkett

Er stammt aus der Estudiantes-Akademie (wo auch seine Eltern spielten) und wechselte später zu Real Madrid. Er ist Spaniens große Hoffnung bei diesem starken Jahrgang 2025. In dieser Saison bekam er nur wenig Minuten (14,2 in der Liga, 8 in der EuroLeague), was seinem Draft-Status aber nicht wirklich schadete.

Er zeigte bereits in Jugendturnieren sein Können und wurde beim U18-EM-Turnier ins All-Tournament Team gewählt. Auch Scouts und Teams bewerten ihn hoch.

Körperlich ist er für sein Alter sehr weit und baut viel über seinen Antritt auf, weniger über ausgefeilte Fußarbeit. Defensiv ist er stark, darin sehen viele sein größtes Plus – ein Two-Way-Prospect, genau das, was die NBA gerne will.

Er bewegt sich gut ohne Ball. Sein Wurf ist noch inkonsequent, könnte aber mit Training solide werden.

Seine Eins-gegen-Eins-Defense dürfte in der NBA sogar noch wichtiger sein als in Europa, wo mehr Zone gespielt wird. Ob er nächste Saison schon rüberkommt? Schwer zu sagen. Jonathan Givony von DraftExpress berichtet, dass der amtierende Champion ihn auf dem Zettel hat. Möglicherweise parken sie ihn aber noch ein Jahr in Spanien, weil die Spielzeit in OKC selbst in der Regular Season knapp sein kann.

Hugo González highlights

#25 Walter Clayton Jr. – Orlando Magic

walter clayton jr wechselt nach florida mit grossen zielen

Auch er hat sein volles College-Programm durchgezogen. Zuerst zwei Jahre bei Rick Pitino in Iona, dann, als Pitino 2023 zu St. John’s ging, ein anderer Weg: Florida. Dort knüpfte er nahtlos an seine starke zweite Saison an.

Er ist ein verlässlicher Schütze von draußen – als Sophomore schaffte er 43 Prozent Dreier. Auch jetzt sorgte er mit einem starken Schlussspurt für Pluspunkte bei den Scouts. In Orlando braucht man immer Shooting. Gerade mit Desmond Bane im Kader kann es nicht schaden, weiter auf Schützen zu setzen.

Er gehört zu den clutchesten Spielern dieser Klasse und ist einer der reinsten Werfer überhaupt. Er strahlt Selbstvertrauen aus, wirft auch aus 26 Fuß. Kein Problem für ihn.

Er ist kein überragender Shot Creator, muss er aber auch nicht sein. Gibt man ihm einen halben Meter, schließt er ab. Defensiv ist er keineswegs schlecht. Manche vergleichen ihn flüchtig mit Klay Thompson, nur dass ihm etwa zehn Zentimeter fehlen (er ist 1,88 oder 1,90, je nach Quelle). Das macht defensiv einen gewaltigen Unterschied.

Als Passgeber ist er brauchbar, aber kein reiner Point Guard. Logisch, dass Orlando ihn als Neben-Ballhandler einsetzen wird, in kleineren Matchups defensiv.

Walter Clayton Jr. highlights

#26 Maxime Raynaud – Brooklyn Nets

maxime raynaud erobert das rampenlicht 1

Und weiter geht’s mit zwei aufeinanderfolgenden Nets-Picks!

Man hätte vermuten können, dass er Vollzeit seiner Astrophysik-Leidenschaft nachgeht, nachdem er an der Stanford University angenommen wurde. Doch wenn du dich gegen Victor Wembanyama behaupten kannst, trifft das Leben die Entscheidung für dich. Trotzdem hat Raynaud sich Zeit gelassen, sein Studium vorangetrieben, Frankreich bei der U20-EM vertreten und sich von Jahr zu Jahr bei Stanford gesteigert. Als Senior kam er am Ende sogar auf ein 20-Punkte-10-Rebounds-Double-Double.

Für einen Sieben-Fuß-Mann mit stabilem Körperbau ist er erstaunlich beweglich. Er liebt High-Pick-and-Pop-Sets, ähnlich wie einst Ricky Rubio und Kevin Love in Minnesota – nur dass Raynauds Quote noch nicht an die von Love heranreicht.

Er hat einen ruhigen, aber sauberen Wurf im Catch-and-Shoot, traf 44 % seiner Dreier dieses Jahr. Defensiv verfügt er über gute Instinkte beim Rebounden und Stellungs­spiel. Ihm fehlen die brachiale Gewalt und ein aggressiver Biss. Er muss zulegen, sonst wird er in einer NBA, die keine halben Sachen duldet, untergehen.

Maxime Raynaud highlights

#27 Noah Penda – Brooklyn Nets

noah penda greift an

Vor Kurzem hat er bei NBAManiacs ein Interview gegeben und einen reifen Eindruck hinterlassen. Dennoch lief es in den letzten Wochen nicht rund, und die Draft-Boards sind unruhig. Einst war er nahe der Lottery, jetzt könnte er sogar noch weiter rutschen. Oder eben hier bei 27 landen.

Die Nets können jede Baustelle gebrauchen, und Pendas vielseitiges Paket hilft praktisch überall. Er ist ein kluger Spieler mit schnellen Entscheidungen, bringt gute Defense auf den Flügelpositionen, besonders bei Ballabfangen (1,3 Steals).

Außerdem hat er etwas Point-Forward-Flair, starkes Ballhandling und ein Auge für Raum und Mitspieler. Unklar ist, ob er je die nötige Rolle erhält, um dauerhaft aus dem Mid-Post zu kreieren.

Physisch ist er für NBA-Verhältnisse nur Durchschnitt. Er hat zwar solide Muskeln, aber es fehlt ihm Sprungkraft. Manche sagen, er müsse auf sein Gewicht achten, um seine Schnelligkeit zu bewahren. Auch das Shot-Creation-Thema ist nicht vollständig geklärt. Also ist kein alles-überragendes Profil erkennbar.

Noah Penda highlights

#28 Drake Powell – Boston Celtics

drake powell gl anzt beim tar heels sieg

Ein Shooting Guard von North Carolina mit Sportler-Genen (typisch für diese Draft-Klasse). Seine Statistik war in dieser Saison nüchtern (7,4 Punkte, 3,4 Rebounds in 25 Minuten). Er lebt von seinen Intangibles und einer 7-Foot-Wingspan. Das reicht, um ihn als potenziellen Erstrundenpick interessant zu machen.

Er bringt Biss, verteidigt gut und hat den Körper dafür. Die Coaches lieben seine lateralen Bewegungen. Seine Verteidigung gegen Cooper Flagg war ein Highlight in der NCAA, vielleicht die beste Manndeckung der ganzen Saison. Boston hat gerade einen Top-Verteidiger (Holiday) verloren und dafür mehr Offense bekommen (wenn sie Simons halten). Da kann Perimeter-D nicht schaden.

Beim Wurf hat er Potenzial (hoher Release), aber sein Anlauf ist langsam. Er zeigt auch ab und an sein Passgefühl, richtig interessant wird er aber vor allem, wenn er in Transition Gas gibt und abschließt. Das Problem: Sein geringer Einsatz in der Offense am College. Kein anderer Forward in Runde eins hatte so wenige Abschlüsse. Er nimmt sich zurück, fordert kaum den Ball, und das Team plant offensiv nicht wirklich mit ihm.

Entweder bleibt er ein reiner Verteidigungsspieler oder er wächst in eine Two-Way-Rolle hinein. Beides liegt noch auf dem Tisch.

Drake Powell highlights

#29 Ben Saraf – Phoenix Suns

ben saraf triumphiert auf dem court

Er spielte schon in Europa bei Ulm in der deutschen BBL und kam dort auf 50 Einsätze.

Sein Coach vergleicht ihn mit Manu Ginobili (Saraf nennt das eine zu große Ehre), er selbst fühlt sich Tyrese Haliburton näher. Er ist definitiv ein Combo-Guard. Die Suns, die Kevin Durant für Jalen Green getradet haben, suchen noch immer einen echten Point Guard. Einen Playmaker.

Beim Pro Day in Treviso fragte man ihn, welches Element seines Spiels in den Draft-Reports zu kurz komme. Er antwortete: „Meine Defense.“ Er hält sie für besser, als die Leute denken. Fakt ist aber, dass er in vielen wichtigen Situationen auf der Bank saß. Sein Antritt zur Seite ist mäßig, und er scheitert oft beim Durchkommen durch Blocks, was seine Mitspieler regelmäßig zu Rotationen zwingt.

Jetzt zur guten Seite: Offense. Saraf scheint mit einer Art ABS geboren worden zu sein, wenn er das Tempo wechselt und blitzschnell das Dribbling verändert. Er ist brandgefährlich in Isos, macht aber noch mehr Spaß im Pick-and-Roll, wo er mit perfektem Timing für Würfe oder Drives sorgt. Sein Midrange-Wurf sitzt besser als der Dreier.

Im Fastbreak ist er effektiv, er hat ordentliche Sprungkraft und trifft 54,3 % am Ring. Das hat er bei der EuroBasket U18 gezeigt. Er greift furchtlos an, verlangsamt die Zeit und schließt oft über Ringniveau ab (mit einer Spur SGA). Er ist Linkshänder, aber praktisch beidarmig stark. Kontakt nimmt er noch zu selten auf, was in der NBA essenziell sein wird.

Ben Saraf highlights

#30 Will Riley  – L.A. Clippers

will riley gl anzt auf dem court

Am Ende der ersten Runde geht es darum, wer den letzten garantierten Vertrag bekommt. Nach dem Absturz von Kam Jones in unseren finalen Prognosen (er war zunächst Favorit hier) landet der kanadische Combo-Guard Will Riley aus Illinois auf Platz 30.

Er ist explosiv, furchtlos, legt schnelle Sprints hin, dreht sich im Dribbling aus winzigen Lücken, stoppt und wirft (Shai-/Luka-Style), überzeugt im Pick-and-Roll mit Koordination und gutem Körper. Sein Floater ist stark. Er ist ein guter Athlet, aber kein Überflieger.

Defensiv ist er kein Totalausfall, aber auch kein Lockdown-Verteidiger. Gegen kräftigere Guards hat er Mühe. Doch mit seinen 20 Jahren trauen ihm Analysten noch viel Entwicklung zu.

Die Clippers haben bereits viele Combo-Guards und Flügel-Spieler, die etwas zwischen den Positionen stehen. Aber einen echten Shooting Guard? Kaum. Und schon gar keinen jungen. Riley könnte die Lösung sein, direkt an Nr. 30.

Will Riley highlights

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