Raptors peilen echte Playoff-Offensive an

Es ist an der Zeit, die NBA-Vorschau 2025-26 für die Toronto Raptors zu veröffentlichen. Wir nehmen die Ergebnisse der letzten Saison auseinander, schauen uns ihren ...

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Von Niko Jens Schwann

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Es ist an der Zeit, die NBA-Vorschau 2025-26 für die Toronto Raptors zu veröffentlichen. Wir nehmen die Ergebnisse der letzten Saison auseinander, schauen uns ihren Kader und die kommenden Free Agents an, skizzieren die Ziele für diese Spielzeit, wählen einen Spieler, den du besonders im Auge behalten solltest, und geben eine Prognose für die Franchise ab.

Toronto Raptors 2025-26

Nach Philadelphia und Brooklyn, zwei Teams, denen ich nicht allzu sehr vertraue, geht es jetzt um Darko Rajakovics Toronto Raptors.

Ich setze auf dieses kanadische Team, das in der Offseason keine spektakulären Moves gemacht hat und stattdessen seinen jungen Kern behalten will, um zu sehen, was die Saison 2025-26 bringt.

Ich halte die Raptors – vor allem ihre Starting Five – für eine zähe Truppe, die sich einen der letzten Playoff-Plätze sichern kann. Allerdings müssen sie dafür die Atlanta Hawks und Detroit Pistons auf Distanz halten und vielleicht auch die Boston Celtics.

Übrigens solltest du ihre Starting Five auswendig kennen: Immanuel Quickley, R.J. Barrett, Brandon Ingram, Scottie Barnes und Jakob Pöltl. Auf dem Papier können sie sich mit jedem Team der Conference messen, auch wenn der Kontext eine Rolle spielt.

Die Raptors hatten mit Verletzungen kein Glück, insbesondere Quickley, der nur 33 Spiele absolvierte. Das Gleiche gilt für Ingram, der nicht einmal sein Debüt im Team geben konnte und jetzt als Rajakovics X-Faktor in die Saison geht.

In New Orleans hat er nie so richtig mit Zion harmoniert, die beiden kamen sich dauernd in die Quere. Passiert das Gleiche mit Barnes? Werden sie sich die Verantwortung als Playmaker teilen? Ich sehe drei Spieler, die für die Offensive verantwortlich sein können: Quickley, Ingram und vor allem Scottie Barnes.

Am Ende liegt es am Coach, wer die Fäden zieht und wie das umgesetzt wird. Läuft alles nach Plan, kann diese Offensive brandgefährlich sein, je nachdem, wie sie die Stärken jedes Spielers nutzen.

Quickley kann scoren. Barrett auch, allerdings braucht er den Ball in seinen Händen. Und vergessen wir nicht das Star-Duo Barnes-Ingram.

Ein Vertrauensvorschuss gebührt dem oft unbeständigen R.J. Barrett, der sich stets auf sein eigenes Können verlässt. Abseits von New York und mit dem kanadischen Nationalteam hat er einige seiner besten Spiele gezeigt.

raptors auf beutezug

Diesmal wird es ernst

Nach einer Saison voller Höhen und Tiefen, in der keiner ihrer Starter auf 70 Einsätze kam, darf man annehmen, dass sie mit allen Spielern gesund einen der letzten Playoff-Plätze erobern. Ich sehe sie irgendwo zwischen Platz acht und neun im Osten.

Sie haben eine starke, junge und hochkarätige Starting Five, einen bewährten Spieler wie Ingram und einen aufstrebenden NBA-Star in Scottie Barnes. Die größte Herausforderung ist, wie Rajakovic die Rollen verteilt. Viele in diesem Lineup brauchen den Ball, um zu liefern, doch wer übernimmt in den entscheidenden Momenten?

Barnes und Ingram haben die Größe und das Können, die Offensive zu steuern. Doch Quickley mischt ebenfalls mit. Und manchmal auch Barrett, der den Ball braucht, um effektiv zu sein.

Nur Pöltl kennt seine Rolle ganz genau. Er mag keine Massen an Punkten auflegen, ist aber genauso wichtig wie der Rest. Er muss den Korb beschützen und die Bretter kontrollieren, weil das Team bereits reichlich Scorer hat.

  • Quickley: absolvierte 33 Spiele.
  • Barrett: absolvierte 58 Spiele.
  • Barnes: absolvierte 65 Spiele.
  • Ingram: spielte nicht wegen einer Verletzung.
  • Pöltl: absolvierte 57 Spiele.

Respekt an Gradey Dick, der einsprang, als Verletzungen die Rotation ausdünnten. Der Shooting Guard bewies, dass er sich in dieser Liga etablieren kann – vielleicht sogar als Starter. Ich sehe ihn jedoch eher als „Microwave-Scorer“. Ich würde die Starting Five so lassen.

Weitere Spieler, die du diese Saison im Auge behalten solltest, sind Agbaji, der frisch verpflichtete Sandro Mamukelashvili und ihr Draft-Pick von 2025, Collin Murray-Boyles. Er dürfte jetzt Pöltls Haupt-Backup sein, nachdem Chris Boucher nach Boston gewechselt ist.

Der Spieler, den du im Blick haben solltest

Scottie Barnes hat bereits mit einem fetten Vertrag die Schlüssel zur Franchise erhalten. Das wissen wir alle. Aber was ist mit Ingram? Er verließ New Orleans durch die Hintertür und bekam dennoch eine lukrative Verlängerung, die manche Analysten als eine der schlechtesten überhaupt einstufen.

Er hat die letzte Saison komplett verpasst. Aber wie sieht es jetzt aus? Angenommen, er bleibt eine volle Spielzeit fit: Dann wird er für Toronto ein Schlüsselfaktor sein. Schon ohne Zion hat er bewiesen, dass er eine Offensive lenken kann. Jetzt muss er sich mit der gesamten Gruppe und besonders mit Barnes einspielen.

Ingram wurde oft abgestempelt als Spieler, der „will, aber nicht kann“. Er muss stärker werden, ist von draußen nicht konstant genug und kann angeblich keine erste Option sein. In Toronto muss er das aber nicht allein schultern, denn hier gibt es genug Mitspieler, die ihn entlasten.

Scottie Barnes legt nach

Wird dies sein großer Durchbruch? Das fragen sich alle Raptors-Fans. Anders gesagt: Wird er endlich das Starpotenzial bestätigen, das er in seinem Rookie-Jahr angedeutet hat?

Fakt ist: Die Leistungen des Teams haben ihm bislang nicht wirklich geholfen. Aber wenn jetzt alle fit in das Training Camp gehen und die Eastern Conference eher mau wirkt, wer will ihn dann aufhalten?

Er muss in der Kabine das Sagen haben, auf dem Court lauter werden, den Ball fordern und seine Mitspieler antreiben. Kurz: Er muss zum wahren Leader der Raptors reifen. Viel hängt von ihm ab, und sie können sich keine weitere verschenkte Saison leisten.

NBA-Vorschau 2025-26: Toronto Raptors, Prognose

Wie schon zu Beginn gesagt, sehe ich die Raptors irgendwo zwischen Platz acht und neun im Osten. Sie könnten davon profitieren, dass die Indiana Pacers und Boston Celtics ohne Haliburton und Tatum nur auf halber Kraft sind.

Für mich sind sie eines der großen Fragezeichen dieser Conference – vorausgesetzt, alle bleiben fit. Wenn das der Fall ist, setze ich auf sie. Ihre Starting Five ist mit Talent gespickt, aber die Bank ist eine andere Geschichte …

PS: Es gab Gerüchte, dass Barrett im Sommer abgegeben werden könnte. Kommt ein Trade im Februar? Wahrscheinlich nicht, es sei denn, sie bekommen dafür einen Spieler, der ihre starke Starting Five perfekt ergänzt.

Nächstes Team: San Antonio Spurs

(Cover photo: Imagn Images)

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