Jeff Bezos plant Celtics-Übernahme

Kurz nach dem Gewinn ihres 18. NBA-Titels gaben die Besitzer der Boston Celtics bekannt, dass sie das Franchise verkaufen wollen. Wyc Grousbeck, seit 2002 Mehrheitsaktionär, ...

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Von Niko Jens Schwann

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Kurz nach dem Gewinn ihres 18. NBA-Titels gaben die Besitzer der Boston Celtics bekannt, dass sie das Franchise verkaufen wollen. Wyc Grousbeck, seit 2002 Mehrheitsaktionär, möchte noch in diesem Jahr zurücktreten und seine Position an einen neuen Besitzer übergeben. Allerdings kündigte er an, die Zahlungsfristen und Zuständigkeiten bis 2028 auszudehnen. Seitdem gab es nur wenige Namen auf der Liste möglicher Käufer. Bis jetzt.

Bill Simmons, ein Reporter von The Ringer und bekannt für seine enge Beziehung zur Franchise, enthüllte heute in seinem Podcast die Möglichkeit, dass Jeff Bezos das erfolgreichste Team in der Geschichte der NBA erwerben könnte. Der Besitzer von Amazon und der Washington Post, der das Jahr 2024 als drittreichste Person der Welt (194 Milliarden Dollar) abschloss, hatte bereits im letzten Jahr versucht, das NFL-Team Washington Commanders für etwa 7 Milliarden Dollar zu kaufen. Dieser Deal kam jedoch nicht zustande, teils wegen anhaltender Streitigkeiten mit Dan Snyder, dem ehemaligen Besitzer der Commanders.

Laut Simmons’ Quellen reizt Bezos vor allem der Status der Franchise und deren Standort an der Ostküste, wo der Milliardär lebt. Mit dem Kauf wäre er auf einen Schlag der reichste Teameigner in der Liga und würde damit Steve Ballmer von den Los Angeles Clippers überholen.

Der Kontext hinter dem Deal

Die Celtics haben in diesem Sommer mehrere entscheidende Schritte unternommen und zählen damit in der kommenden Saison zu den drei Teams mit den höchsten Ausgaben in der Liga. All das geschieht kurz vor Jayson Tatums bevorstehender Max Extension, die ihn fast sicher zum bestbezahlten Spieler der NBA machen wird. Auch wenn dieser Punkt angesichts des lang angelegten Deals nur ein Detail ist, zeigt er doch, dass Grousbeck verkaufen will, ohne dass bei den Basketball-Investitionen gespart wird.

Professionelle Sportorganisationen und besonders NBA-Teams haben in den letzten Jahren mit einer beispiellosen Inflation zu kämpfen, was eine genaue Schätzung des Verkaufspreises erschwert. Forbes bewertete Boston im vergangenen Jahr mit 4,7 Milliarden Dollar, doch dieser Wert könnte deutlich steigen. Insider aus der Liga sprechen bereits von einer Summe um 6 Milliarden Dollar.

Als Besitzer von Amazon hat Bezos kürzlich starke Verbindungen zur führenden Basketball-Liga der Welt geknüpft. Er sicherte sich die Übertragungsrechte für den nächsten TV-Deal, der ab 2025–26 über elf Spielzeiten rund 1,8 Milliarden Dollar pro Jahr kostet. Mit anderen Worten: Er ist bereits einer der Hauptpartner der Liga – und möchte nun offenbar selbst Anteilseigner werden.

(Cover-Foto von Gareth Cattermole/Getty Images)

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