Plötzlich hat sich der Fokus der Liga vom Thema Sportwetten und deren Einfluss auf den Wettbewerb abgewandt. Doch noch im März war es sowohl für die Medien als auch für die NBA selbst das zentrale Gesprächsthema. Es ist unmöglich zu sagen, wie sehr der gesteigerte Medienrummel den Fall von Jontay Porter beeinflusst hat, dem damaligen Spieler der Toronto Raptors, den Adam Silver und Co. auf Lebenszeit sperrten, weil er auf seine eigenen Spiele gewettet hatte.
Parallel zu den Verfahren der Liga wurde auch ein Strafverfahren gegen Porter (den Bruder von Michael Porter Jr.) eingeleitet, das bald zu einem Urteil führen könnte. Experten prognostizieren, dass dem ehemaligen Spieler wegen Betrugs eine Haftstrafe zwischen 41 und 51 Monaten drohen könnte – also bis zu vier Jahren und drei Monaten. Das Höchstmaß für diese Delikte in den Vereinigten Staaten und Kanada liegt bei 20 Jahren.
Dieses Urteil könnte laut Berichten in CBC von Peter Czegledy, Mitglied der Rechtsberatung Aird and Berlis, auch eine finanzielle Strafe umfassen. „Ich hoffe, dass die Jury sorgfältig berät und das Urteil sowohl Haft als auch finanzielle Wiedergutmachung einschließt“, sagt er.
Damals enthüllte das Portal Action, dass Porter zwischen 2021 und 2023 mehr als 1.000 Wetten abgegeben hat, die sich auf über 1.000.000 Dollar summierten. Seine Anwälte verweisen auf ein mögliches Suchtproblem, um sein Strafmaß zu verringern. Doch Czegledy glaubt, dass dieses Argument in Kanada wenig Gewicht haben dürfte, weil das Berufungsgericht es bereits 1996 als strafmindernden Faktor abgelehnt hat.