Es ist nicht so, dass du nicht mit einer mittelmäßigen Defense die NBA gewinnen könntest. Aber deine Chancen sinken dann drastisch.
Die Denver Nuggets haben das als Ausnahme 2022–23 geschafft, obwohl sie die Regular Season nur auf dem 15. Platz im Defensive Rating beendeten. Dann konnten sie in den Playoffs noch eine Schippe drauflegen, während ihnen offensiv niemand das Wasser reichen konnte.
Aber das ist eine Seltenheit. „Defense wins championships“, sagte Chuck Daly (oder war es Nico Harrison?), und Meisterteams haben das in jeder Saison schon früh bewiesen.
- 2024 NBA Champion. Boston Celtics: Zweiter im Defensive Rating (110,6).
- 2022 NBA Champion. Golden State Warriors: Dritter im Defensive Rating (106,6).
- 2021 NBA Champion. Milwaukee Bucks: Neunter im Defensive Rating (110,7).
- 2020 NBA Champion. Los Ángeles Lakers: Dritter im Defensive Rating (106,1).
- 2019 NBA Champion. Toronto Raptors: Dritter im Defensive Rating (106,8).
Die New York Knicks liegen in dieser Kategorie derzeit auf Platz 18 und damit nicht einmal in der oberen Hälfte. Ihre beeindruckende Offensiv-Power (Platz 3 in der NBA) hält sie trotzdem komfortabel auf Rang drei in der Eastern Conference.
Aber um alles zu gewinnen, brauchst du mehr. Du musst in der Defense zupacken können. Und es gibt keine bessere Inspiration als die Bucks von 2021, die in der Regular Season auf Platz 9 lagen (Defensive Rating: 110,7) und in den Playoffs zur besten Defense mutierten (106,8).
Sie brauchen diesen ‘5’
Mit ihrem aktuellen Kader fehlen den Knicks aber die Mittel für diesen entscheidenden Sprung. Genau deshalb kommt das, was Shams Charania vor ein paar Minuten verkündet hat, wie Manna vom Himmel – die Nachricht, auf die die Knickerbockers so sehnsüchtig gewartet haben.
Die Rückkehr von Mitchell Robinson, nach Wochen der Geheimhaltung und des Schweigens, steht endlich kurz bevor. So kurz, dass laut dem ESPN-Reporter sein Debüt in der ersten Märzwoche erwartet wird.
Reporting for NBA Countdown on ABC — New York Knicks center Mitchell Robinson is closing in on his season debut: pic.twitter.com/iFJYjIriPe
— Shams Charania (@ShamsCharania) February 23, 2025
Was Towns gibt, nimmt Towns wieder
Strukturell betrachtet kommt die Starting Five schnell in Schieflage, wenn man bedenkt, dass zwei ihrer fünf Starter unterdurchschnittliche Verteidiger sind: Jalen Brunson und Karl-Anthony Towns. Tatsächlich ist eine der häufigsten Erklärungen für die Niederlagen der Knicks gegen andere Topteams (0–5 gegen die drei besten Bilanzen der Liga) ihre Unfähigkeit, dieses Mismatch zu beheben und gegnerische Stars in Schach zu halten, die sich ständig Brunson und Towns als Matchups suchen.
Ein vollkommen gesunder, hochmotivierter Mitchell Robinson gleicht alles aus, was Towns offensiv nimmt (und gibt), mit einer beeindruckenden Defense, die der dominikanische Big Man nicht nachahmen kann.
Im Sommer holten sie Mikal Bridges, bekannt für sein 3-and-D-Profil und aktuell der vielseitigste Verteidiger im Kader. Doch selbst mit ihm, Anunoby oder sogar Hart reicht es nicht. Sie brauchen ihren Anker.
Die Rückkehr von Robinson in die Rotation verschafft Tom Thibodeau einen höchst verlässlichen ‘5’ in der Pick-and-Roll-Defense, liefert mehr Ringbeschützung bei Würfen und bringt eine noch härtere, aufopferungsvolle Einstellung in die Zone.
Ein Gegenstück, das Karl-Anthony Towns als Erster zu schätzen wissen wird.
Mit Vorsicht zurück zur Bestform
Der 26-jährige Center hat seit einer schweren Verschlimmerung seiner Knöchelverletzung in den letztjährigen Playoffs nicht mehr gespielt, was eine von ständigen Problemen mit demselben Gelenk geprägte Saison beendete.
In der Saison 2022–23 bildeten Robinson und Isaiah Hartenstein das Herz und die defensive Säule der Knicks. Heute glänzt Hartenstein bei den Oklahoma City Thunder und hilft ihnen, zur besten Defense der Liga zu werden.
Wenn Robinsons Rückkehr die Knicks-Defense in die Top 10 katapultieren kann, hat er seine Rolle mehr als erfüllt.
(Titelbild von Wendell Cruz–Imagn Images)
