Raptors-GM-Kandidaten kritisieren den Kader

Die Toronto Raptors haben kürzlich ihre Suche nach einem neuen General Manager beendet, und am Ende hat Bobby Webster das Ruder übernommen. Dieser Prozess zog ...

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Von Niko Jens Schwann

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Die Toronto Raptors haben kürzlich ihre Suche nach einem neuen General Manager beendet, und am Ende hat Bobby Webster das Ruder übernommen. Dieser Prozess zog heftige Kritik an der Kaderzusammenstellung nach sich. Laut TSN-Journalist Josh Lewenberg äußerten sich mehrere Kandidaten in wenig schmeichelhaften Worten über die kanadische Mannschaft und waren mit Masai Ujiris letzten Entscheidungen vor dessen Abschied nicht einverstanden.

Vor allem der Trade für Brandon Ingram geriet ins Visier, manche nannten ihn sogar einen „verzweifelten Move“. Die Raptors holten den Forward im Februar im Austausch für Bruce Brown, Kelly Olynyk, einen geschützten Erstrundenpick 2026 und einen Zweitrundenpick 2031 – ein kaum nachvollziehbarer Schritt. Und es war nicht der einzige, der für Kopfschütteln sorgte.

Eine verwirrende Richtung

Toronto ist in den letzten Jahren ins Schlingern geraten, ohne jemals einen klaren Fahrplan zu verfolgen. Der Abschied von Pascal Siakam und OG Anunoby schien einen umfassenden Rebuild einzuläuten. Doch eineinhalb Jahre später ist unklar, ob dieser Rebuild schon vorbei ist oder ob er überhaupt je richtig begonnen hat. Das Team steckt weiterhin in jener Mittelklasse fest, die alle gern vermeiden würden, und steht ohne klaren Plan vor einer schwierigen Lage.

Auch darum wirkt der Ingram-Trade so rätselhaft: nicht wegen des Moves an sich, sondern wegen seines Zeitpunkts. Es scheint wie ein Win-now-Transfer, kam aber direkt, nachdem man zwei Spieler in Siakam und Anunoby abgegeben hatte, die die Leistungsgrenze des Teams deutlich angehoben hatten. Es wirkt, als hätte das Front Office plötzlich kalte Füße bekommen und einen bereits begonnenen Rebuild halb fertig liegen lassen.

Lewenberg sagt nicht, ob Webster einer der Kandidaten war, die den Kurs der Raptors kritisierten. Klar ist nur, dass er nun einen Plan umsetzen muss, den viele seiner Konkurrenten nicht verstanden haben. Wir werden sehen, ob er etwas erkannt hat, das allen anderen entgangen ist.

(Cover photo: Gregory Fisher-Imagn Images)

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