Warriors-Architekt strebt neues Front Office an

Ist Bill Simmons immer noch eine verlässliche Informationsquelle? Einst galt er als Leitfigur einer neuen Generation von Autoren, die mit neuen Formaten spielten. Inzwischen scheint ...

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Von Niko Jens Schwann

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Ist Bill Simmons immer noch eine verlässliche Informationsquelle? Einst galt er als Leitfigur einer neuen Generation von Autoren, die mit neuen Formaten spielten. Inzwischen scheint sein Prestige auf eine zweite oder gar dritte Ebene gefallen zu sein – teils aus eigenem Antrieb. Dennoch ist er nach wie vor eng mit bestimmten Stimmen in der Liga verbunden und liefert heute etwas Potenziell Spannendes.

Bob Myers, der Architekt hinter dem möglicherweise besten Team aller Zeiten, denkt offenbar über eine Rückkehr in ein Front-Office nach. Der ehemalige General Manager der Golden State Warriors ist derzeit als Analyst bei ESPN zu sehen. Allerdings jongliert er neben seiner TV-Tätigkeit auch mit einer Beraterrolle bei den Washington Commanders in der NFL – so zumindest berichtet Simmons in seinem Podcast (The Bill Simmons’ Podcast).

Washington-Philadelphia Connection

Das Team aus der Hauptstadt ging vom Draft-Pick Nummer 2 bis dicht an den Super Bowl heran. Doch noch spannender sind die NBA-Verbindungen: Josh Harris, der Besitzer der Washington Commanders, ist zugleich Eigentümer der Philadelphia 76ers. Laut Simmons, der betont, er sei mit dieser Einschätzung nicht allein, könnte die Chemie zwischen Myers und Harris die Weichen dafür stellen, dass Myers zur Franchise in Pennsylvania wechselt – und damit möglicherweise Daryl Moreys Abschied einleitet.

Myers verließ die Warriors aus eigenem Antrieb, weil er spürte, dass die Luft wohl raus war – die alternde Kerntruppe und das Finale von 2022 deuteten genau darauf hin. Natürlich würde er nicht in einer niedrigeren Position in die NBA zurückkehren, vor allem nicht, nachdem er in der Bay auf eine große Summe verzichtet hatte.

Die Sixers stecken in einer existenziellen Krise. Seit seiner Ankunft 2020 hat Morey drei große Initiativen angeführt:

  1. Doc Rivers einstellen, um das Ben-Simmons–Joel-Embiid-Duo endlich so zu nutzen, dass sich alles um Embiid dreht (2020–2022).
  2. Der turbulente Abgang von Simmons und die Ankunft von James Harden (2022–2023).
  3. Ein volles Jahr Warten, damit Paul George eine neue Big Three formen kann (2023–heute).

Verletzungen haben dieses dritte Vorhaben offenbar entgleisen lassen. Die Saison der Sixers liegt am Tropf, weit entfernt von der Spitze im Osten – dort, wo sie eigentlich hingehören. Zudem steht die Frage im Raum, ob Embiid nach seinen jüngsten Knieproblemen noch auf MVP-Niveau spielen kann. Gleichzeitig ist Paul George in der schwächsten Verfassung seiner Karriere, gesundheitlich unsicher mit 34, fast 35.

Kein Wunder, dass es für Morey in dieser Lage brenzlig wird. Und Myers scheint genau hinzusehen, falls der aktuelle Manager scheitern sollte.

(Coverfoto von Kyle Terada-Imagn Images)

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