Es gibt zwei Gewissheiten in der NBA. Die erste ist, dass LeBron James zeitlos ist und selbst mit 83 noch spektakuläre Leistungen abliefern wird. Die zweite ist, dass seine Duelle mit Stephen Curry nie enttäuschen. Wenn diese beiden in einem Lakers-vs.-Warriors-Matchup aufeinandertreffen, entsteht pure Magie.
Der Akroner dominierte ein denkwürdiges Aufeinandertreffen, das zugunsten der Lakers bei 120:112 endete – ein Ergebnis, das ohne seine nahezu vollständige Kontrolle kaum Sinn ergäbe. Mit 42 Punkten, 17 Rebounds und 8 Assists zeigte der Forward sein bisher bestes Saisonspiel und erzielte beispiellose Zahlen für sein Alter. Zwar kam Michael Jordan mit 40 Jahren einmal über die 40-Punkte-Marke, aber dabei trug er nicht in so vielen Bereichen zum Team bei.
LEBRON'S DOMINANCE CONTINUES 😤
👑 42 PTS (season high)
👑 17 REB
👑 8 AST
👑 6 3PMHe joins Michael Jordan as the ONLY players 40 years or older to record 40+ PTS in a game! pic.twitter.com/md8lUfzvdd
— NBA (@NBA) February 7, 2025
Die Neuen fehlen, aber die altbekannten Gesichter sind da
Das Spiel wurde stark von den jüngsten Trades geprägt, durch die beide Teams nicht in Bestbesetzung antreten konnten. Da sie in große Deals verwickelt waren, fehlten wichtige Spieler, während sie noch auf die Ankunft von Neuzugängen wie Jimmy Butler oder Mark Williams warteten – oder darauf, dass bereits verpflichtete Stars wie Doncic freigegeben werden.
Aber LeBron und Curry waren da. Und heute zumindest reichte das.
Ruhiger Start
Allerdings hätte niemand, der nur das erste Viertel gesehen hat, geahnt, was noch kommen würde. Curry begann den Abend wie der Rest seines Teams recht träge, während die Lakers nicht sofort einen überirdischen LeBron brauchten, um das Tempo vorzugeben. Dank einer recht ausgeglichenen Leistung erspielten sich Redicks Männer schnell einen zweistelligen Vorsprung und wirkten klar überlegen, was sich im zweiten Abschnitt noch verstärkte.
Da übernahm James. Es waren nicht nur seine 18 Punkte in neun Minuten oder wie er die Lakers zu einem 26-Punkte-Vorsprung führte. Es war auch die Art und Weise. Gegen den besten Schützen aller Zeiten versenkte er vier nahezu aufeinanderfolgende Dreier, die das Crypto Arena zum Beben brachten – vor allem, als er lässig vom Logo abzog und einen jener Distanzwürfe traf, die Curry zu seinem Markenzeichen gemacht hat.
LEBRON'S 3RD STRAIGHT 3… THIS ONE FROM THE LOGO 😱😱😱 pic.twitter.com/Rh1HrdCOH0
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Die Einladung stand. Jetzt blieb nur abzuwarten, ob Curry diese Herausforderung annehmen würde.
Kurz vor der Heldentat
Und das tat er. Der Point Guard kam kurz vor der Halbzeitpause in Schwung und half seinem Team, den Rückstand zu verkürzen, doch im zweiten Durchgang – vor allem im letzten Viertel – wurde es dann persönlich. Damit stand er beinahe vor einer epischen Aufholjagd.
Zunächst bekam er aber Unterstützung von seinen Mitspielern, was Golden State wieder in Schlagdistanz brachte. Während LeBron weitgehend auf sich allein gestellt war und die Offense der Lakers ins Stocken geriet, machten die Gäste Punkt für Punkt gut. Ein paar Körbe von Moody, ein Dreier von Hield, ein paar Geistesblitze von Green … das Spiel hatte sich gedreht. Plötzlich wirkte der 90:79-Vorsprung zu Beginn des letzten Abschnitts deutlich weniger entspannt.
Da legte Curry los. Mit vier Dreiern, jeder schwerer zu verteidigen als der vorherige, sammelte er 19 Punkte in den Schlussminuten und kam insgesamt auf 37. Die Lakers mussten zittern. Doch sie fanden immer eine Antwort.
Steph Curry starting to Steph Curry🧑🍳
A pair of late 4Q 3s has the Warriors within 5…
Steph up to 32 on TNT! pic.twitter.com/jvuI8H5p05
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Reaves’ Ruhe
Während die Warriors in Viertel drei vom Kollektiv getragen wurden, bekam nun auch LeBron Hilfe. Austin Reaves spielte zuvor eher unauffällig und traf insgesamt nur 4/17 aus dem Feld, doch sein Gespür für Fouls und Freiwürfe entlastete die Lakers genau zur richtigen Zeit. Der Guard erzielte 10 seiner 23 Punkte in diesem Abschnitt, 8 davon von der Linie, und dämpfte so Currys heiße Schlussphase. Dadurch blieb der Sieg in L.A.
Weitere Highlights
Neben LeBron und Curry, die im Rampenlicht standen, gab es mehrere andere Spieler, die entscheidend waren. Durch die erwähnten Ausfälle hatten beide Teams Lücken zu füllen, und es waren die weniger bekannten Namen, die dafür sorgten, dass diese geschlossen wurden.
Vanderbilt tritt groß auf
Mit Davis in Dallas und in Erwartung von Mark Williams war die Center-Position der Lakers dünn besetzt, und Jaxson Hayes plus Christian Koloko reichten allein nicht. Das Rebound-Duell schien zum Problem zu werden, doch Jarred Vanderbilt arbeitete unermüdlich am Brett – 14 Rebounds neben den 17 von LeBron – und sicherte den Hausherren so den Sieg unter den Körben.
Hields Treffsicherheit
Auch wenn er nicht ganz an seine frühen Saisonwerte anknüpfte, hielt Buddy Hield die Truppe von Steve Kerr mit seinen Dreiern im Rennen. Während sie darauf warteten, dass Curry heiß lief, versenkte der Bahamaer 4/9 von der Dreierlinie und verhinderte so, dass die Punkteflaute zum echten Problem wurde. Mit 15 Zählern war er am Ende der zweitbeste Werfer der Gäste.
Vincent erwacht
Gabe Vincent hat bereits mehrfach sein Potenzial aufblitzen lassen, auch wenn es in Los Angeles bisher selten war. In letzter Zeit zeigte er jedoch einige ansprechende Leistungen, und dieses Spiel war sein bisheriges Highlight, denn er kam auf 15 Punkte und setzte damit eine neue Saisonbestmarke.
Game Statistics
Hier sind die Statistiken des Spiels:
Los Angeles Lakers
Golden State Warriors
Im Bann von LeBron
Nach der Partie blieb Redick nichts anderes übrig, als sich vor LeBron James’ Größe zu verneigen und dessen Leistung ins rechte Licht zu rücken: „Uns fehlen die Worte und Superlative, um das zu beschreiben, was er in diesem Alter und in diesem Stadium seiner Karriere leistet. Wir sollten das immer noch zu schätzen wissen.“
(Cover-Foto: Gary A. Vasquez-Imagn Images)