Bucks enttäuschen in Indiana

Erstes Playoff-Spiel und schon überreagieren? Erstes Playoff-Spiel und schon überreagieren. Die Indiana Pacers starteten in die Postseason 2025, indem sie ein Milwaukee-Bucks-Team überrollten, das keinerlei ...

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Von Niko Jens Schwann

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Erstes Playoff-Spiel und schon überreagieren? Erstes Playoff-Spiel und schon überreagieren. Die Indiana Pacers starteten in die Postseason 2025, indem sie ein Milwaukee-Bucks-Team überrollten, das keinerlei Gegenwehr zeigte. Das Drehbuch entsprach ganz Rick Carlisles Idealvorstellung, und nur Giannis Antetokounmpo stemmte sich gegen die unaufhaltsame Welle. Damit diese Serie wirklich spannend wird, muss sich einiges drastisch ändern (Damian Lillard könnte zwischen Spiel zwei und drei zurückkehren).

Milwaukee kann mit den Pacers nicht Schritt halten

Die Pacers starteten mit einer klaren Mission: Defensiv-Rebounds sichern und dann schnell umschalten. So landeten sie die ersten Treffer und erspielten sich im Anfangsviertel eine Führung von bis zu 12 Punkten. Auch in ihren Halbfeld-Angriffen trafen sie auf wenig Gegenwehr. Ein zentrales pick-and-roll reichte, um die Bucks-Defense zu knacken, die nach dem ersten Vorteil keine Chance mehr hatte, die Würfe des Heimteams zu stören.

Indiana beendete die Partie mit über 50 % Trefferquote aus dem Feld und 38 % von der Dreierlinie, was in der zweiten Halbzeit etwas nachließ. Außerdem nutzten sie Pascal Siakam im Eins-gegen-eins.

Giannis auf einer Insel

Giannis Antetokounmpo zog allein in den Kampf. Der griechische Superstar war das Einzige, an dem sich die Bucks in der ersten Halbzeit festhalten konnten. Er ging mit 19 Punkten und einer Trefferquote von 63 % in die Kabine, während seine Mitspieler zusammen nur 23 Punkte bei 35,7 % erzielten.

Indiana machte sich darüber nie wirklich Sorgen – sie ließen ihn weitgehend ungestört angreifen und stoppten ihn bei Bedarf mit Fouls. Das zahlte sich aus, und es ist schwer vorstellbar, dass Giannis noch mehr tun kann, um alle anderen einzubeziehen.

Das Playoff-taugliche Talent in Milwaukees Rotation ist extrem dünn. Mit Ryan Rollins in der Starting Five und einem 37-jährigen Brook Lopez als zweiter Defensivsäule ist es schwer, weit zu kommen.

Tyrese El Altruista Haliburton

Im Gegensatz zum Bucks-Star kann sich der Pacers-Leader auch mal zurücknehmen. Tyrese Haliburton ließ seine Mitspieler das Tempo bestimmen. Myles Turner nutzte die verhaltene pick-and-roll-Defense aus, und Andrew Nembhard trat ohne Zögern ins Rampenlicht.

Der combo guard dirigierte in vielen Angriffen das Spiel und bewies, dass seine Playoff-Form aus 2024 noch immer abrufbar ist – in der Offensive wie in der Defensive. In der ersten Halbzeit, als Indiana seine Führung aufbaute, glänzte vor allem das Supporting Cast. Haliburton nahm in der zweiten Hälfte mehr Würfe, sorgte aber stets dafür, dass alle ins Rollen kamen. Und wenn es brenzlig wurde, übernahm Siakam.

Für die Bucks ist es fast schon grausam, aus nächster Nähe zu sehen, wie unterschiedlich die Tiefe beider Bänke ist.

Attempted comeback

Zur Mitte des Schlussviertels hatte Milwaukee seinen Moment. Drei aufeinanderfolgende Dreier und einige starke Defensivaktionen brachten sie in Schlagdistanz. Besonders auffällig war, wie die Bucks das Tempo aus dem Spiel nahmen. Kyle Kuzma (null Punkte, Rebounds und Assists) und Lopez, entweder abwesend oder unsichtbar in der Schlussphase, zogen den Unmut von Doc Rivers auf sich.

A.J. Green, der insgesamt Probleme hatte, führte den Comeback-Versuch kurz an. Doch dann kehrte wieder Ordnung ein, und Indiana machte den 1:0-Auftakterfolg klar.

Herausragende Akteure

Drei Namen ragten im Playoff-Auftakt 2025 besonders hervor.

Andrew Nembhard

Er ist einer der meistunterschätzten Spieler überhaupt. Sein einziger Nachteil ist, dass er Giannis nicht verteidigen kann, aber dafür störte er sonst alles, was er konnte. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass der Rest der Bucks komplett untertauchte. Offensiv brachte er eine Lehrstunde in Sachen Scoring und als Anführer der zweiten Formation. Er forcierte das Tempo, wenn es nötig war. Effizient, aggressiv, konstant – ein echter Glücksgriff für diese Pacers. Seine 17 Punkte und 5 Assists werden seinem Einfluss kaum gerecht.

Pascal Siakam

Auf dem Papier wirkt sein Stil womöglich unvereinbar mit dem, was die Pacers auszeichnet. Aber wenn es Zeit wird für Einzelaktionen, weiß Rick Carlisle genau, wessen Hände den Ball bekommen sollen. Siakam hielt sich in der ersten Halbzeit zurück und war vor allem als Zweitoption aktiv. Als das Tempo später nachließ, zeigte er sein typisches Eins-gegen-eins, Mitteldistanzwürfe und behäbige Drives. Am Ende sammelte er 25 Punkte bei 15 Würfen.

Giannis Antetokounmpo

Man nimmt ihn fast als selbstverständlich hin. Doch wenn man bedenkt, wie einige vermeintliche Schlüsselspieler agierten, ist es umso erstaunlicher, dass Giannis dieses Team in den Osten auf Platz fünf geführt hat. Er war vom Tip-off an auf sich allein gestellt, und Indiana nahm das dankend an. Ein paar Ballverluste in einem Moment, als ein Comeback greifbar schien, schmälern nicht seine Einzelleistung. Am Ende standen 36 Punkte, 12 Rebounds und nur ein Assist – ein Spiegelbild dessen, wie dieses Spiel lief.

(Cover photo by Trevor Ruszkowski-Imagn Images)

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