Die Magic brauchten ein Wunder. Ehrlich gesagt hatten sie nie wirklich die Hoffnung, dass es passieren würde. Orlandos Saison endete auf brutale Weise, als die Celtics sie 107:98 schlugen. Damit zieht Mazzullas Team ins Conference-Halbfinale ein. Und in gewisser Weise beginnt für sie jetzt erst die richtige Saison.
Ein Viertel, das war alles
Es gab in dieser Serie nur ein paar Momente, in denen die Celtics wirklich 100 Prozent gaben. Orlando setzte sie zwar mit beherzter Defense oft unter Druck und nahm ihnen einige Offensivoptionen, doch die Schwächen der Magic verhinderten, dass sie den amtierenden Champs die beste Leistung abringen konnten. Und heute reichten Boston schon zwölf explosive Minuten, um die Sache klarzumachen.
Bancheros Fouls
Das alles geschah erst im dritten Viertel. In den ersten beiden sah es so aus, als hätte Orlando mehr zu verlieren. Ihre intensive Verteidigung störte den Offensivfluss der Celtics, zwang sie zu vielen Eins-gegen-Eins-Aktionen und ließ die Schützen kaum zur Entfaltung kommen. So blieb Orlando die meiste Zeit der ersten Halbzeit in Führung und ging sogar mit einem Vorsprung in die Pause. Doch direkt nach dem Seitenwechsel zerfiel alles.
Paolo Banchero hatte zur Halbzeit zwei Fouls und wirkte damit noch nicht ernsthaft gefährdet. Aber dann kam die Katastrophe in Sekundenschnelle: Innerhalb von 15 Sekunden kassierte der Power Forward zwei Fouls – eines in der Offensive und eines an Jaylen Brown. Das machte die Lage bereits prekär. Doch nur 30 Sekunden später beging er das fünfte Foul, und es waren noch fast 24 Minuten zu spielen.
Mosley musste ihn auf die Bank holen. Und genau da starben die Orlando Magic.
Lawine
Banchero war zwar nicht auf einem unglaublichen Punktekurs, aber allein seine Präsenz gibt Orlando mehr Optionen und schafft Räume für andere. Ohne ihn wirkte das Team ideenlos. Viele Angriffe versandeten einfach, bis die Uhr herunterlief. Während die Defense ihnen zunächst noch ein wenig Halt gab, war klar, dass Boston so eine Offensivflaute gnadenlos bestrafen würde.
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— Boston Celtics (@celtics) April 30, 2025
Mit einem 18:2-Lauf in nur vier Minuten sorgten die Celtics für klare Verhältnisse und damit für das Serienende. Die Magic brauchten nur einen Wimpernschlag, um plötzlich 20 Punkte hinten zu liegen. Damit war jede Gegenwehr erledigt. Die Champs hatten jederzeit einen Extra-Gang parat, brauchten ihn aber kaum. Orlando gab auf und schloss die Saison ohne weiteres Leiden ab. Ein Spielgewinn gegen den Titelverteidiger war immerhin ein kleiner Lohn.
Jetzt müssen die Celtics warten, bis die Knicks und Pistons ihre Serie beenden, um ihren nächsten Gegner zu erfahren. Wer auch immer es wird, Boston tritt als Favorit an und flößt allein durchs Erscheinen Respekt ein. Der Nächste bitte.
Herausragende Spieler
Diese Akteure führten die Celtics zum Sieg.
Jayson Tatum
Er war erneut der beste Mann. 35 Punkte bei starken 10/16 Würfen, dazu fast ein Triple-Double mit 10 Assists und 8 Rebounds. Auf beiden Seiten des Feldes dominierte er. Genau wie in den vorherigen Duellen.
Jaylen Brown
An einem Abend, an dem die anderen Scorer nicht viele Punkte beisteuerten, war er die zweite Option und kam auf 23 Zähler. In den kommenden Runden wird Boston wahrscheinlich noch mehr von ihm brauchen, doch für diese Serie reichte es auch so.
Al Horford
Seine Werte sahen unscheinbar aus, aber er traf genau in den entscheidenden Momenten. Vor allem am Ende des dritten Viertels trug er auf beiden Seiten bei, machte den Deckel drauf und hatte damit großen Anteil am Erfolg.
Spielstatistiken
So schlugen sich beide Teams.
Boston Celtics
Player | MIN | PTS | FG | AST | REB | BLK | STL | +/- |
Jayson Tatum | 34:24 | 35 | 10/16 | 10 | 8 | 0 | 1 | +34 |
Al Horford | 34:06 | 9 | 4/5 | 4 | 6 | 1 | 1 | +28 |
Kristaps Porzingis | 21:02 | 9 | 3/8 | 1 | 2 | 1 | 1 | +7 |
Jaylen Brown | 31:35 | 23 | 9/18 | 3 | 6 | 0 | 0 | +11 |
Derrick White | 30:57 | 5 | 2/6 | 5 | 4 | 0 | 1 | +8 |
Payton Pritchard | 25:00 | 10 | 4/8 | 1 | 3 | 0 | 0 | +29 |
Sam Hauser | 20:16 | 10 | 4/4 | 0 | 2 | 0 | 0 | +17 |
Luke Kornet | 23:00 | 9 | 3/3 | 2 | 4 | 1 | 1 | +23 |
Torrey Craig | 4:22 | 3 | 1/1 | 0 | 0 | 0 | 0 | +2 |
J.D. Davison | 3:49 | 0 | 0/3 | 2 | 2 | 0 | 0 | -1 |
Jordan Walsh | 3:49 | 0 | 0/0 | 1 | 0 | 0 | 0 | -1 |
Baylor Scheirman | 3:49 | 3 | 1/2 | 0 | 1 | 0 | 0 | -1 |
Neemias Queta | 3:49 | 4 | 2/2 | 1 | 0 | 0 | 0 | -1 |
Orlando Magic
Player | MIN | PTS | FG | AST | REB | BLK | STL | +/- |
Franz Wagner | 40:16 | 25 | 10/22 | 4 | 4 | 0 | 1 | -23 |
Paolo Banchero | 29:47 | 19 | 6/15 | 6 | 9 | 0 | 0 | -15 |
Wendell Carter Jr. | 34:28 | 12 | 5/10 | 1 | 10 | 0 | 2 | -26 |
Kentavious Caldwell-Pope | 29:46 | 8 | 3/9 | 1 | 3 | 0 | 1 | -18 |
Cory Joseph | 20:19 | 0 | 0/5 | 3 | 2 | 1 | 2 | +5 |
Anthony Black | 20:33 | 8 | 3/10 | 0 | 8 | 0 | 1 | -16 |
Jonathan Isaac | 14:02 | 5 | 2/5 | 1 | 1 | 0 | 0 | -8 |
Gary Harris | 15:07 | 3 | 1/1 | 1 | 1 | 0 | 0 | -18 |
Cole Anthony | 18:47 | 3 | 1/6 | 1 | 3 | 1 | 0 | -21 |
Goga Bitadze | 2:23 | 0 | 0/0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -7 |
Caleb Houstan | 6:53 | 0 | 0/2 | 0 | 0 | 0 | 0 | -10 |
Jett Howard | 3:49 | 6 | 2/2 | 0 | 0 | 0 | 0 | +1 |
Tristan da Silva | 3:49 | 0 | 0/1 | 1 | 3 | 0 | 0 | +1 |
(Cover photo: David Butler II-Imagn Images)