Chicago stürzt LeBrons Comeback

Wer auf eine lila-goldene Party bei der Rückkehr von LeBron James aufs Parkett gehofft hatte, wurde kalt erwischt. Auf dem Lakers-Court fegten die Chicago Bulls ...

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Von Niko Jens Schwann

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Wer auf eine lila-goldene Party bei der Rückkehr von LeBron James aufs Parkett gehofft hatte, wurde kalt erwischt. Auf dem Lakers-Court fegten die Chicago Bulls wie ein Wirbelsturm vorbei, siegten 146:115 und machten klar, dass das Los-Angeles-Team dringend mehr Konstanz braucht, um wirklich um den Titel mitzuspielen – ein Ziel, das sie seit der Ankunft von Luka Doncic verfolgen, der letzte Nacht 34 Punkte ablieferte.

Doncic in guter Form

Das könnte das größte Problem in Hollywood sein. Luka Doncic legte einen rasanten Start hin und erzielte 29 seiner 34 Punkte schon in der ersten Halbzeit. Der Slowene wirkt jeden Tag fokussierter und präsentiert schon jetzt eine beeindruckende Version seines Spiels. Trotzdem brauchen die Lakers dringend ein stabiles Muster, damit ihre Partien nicht zum Münzwurf werden.

Lakers entzaubert

Sie spielten zu Hause, mit LeBron zurück und einem ausgeruhten Doncic. Vielleicht hast du mit einer Niederlage der Lakers gerechnet, aber nicht mit einem Debakel gegen ein Bulls-Team, das alles andere als NBA-Elite ist. Doch genau das geschah. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit zog das Team aus Illinois nach der Pause merklich an und überforderte die Kalifornier. Im dritten Viertel lag Los Angeles mit 15 Zählern hinten, in der Mitte des Schlussabschnitts sogar mit 30…

Weil die Defensive der Gastgeber überall Lücken offenbarte, konnte sie den Lauf der Bulls nicht stoppen. J.J. Redick hisste schließlich die weiße Fahne, nahm seine Starter vom Feld und überließ das Spiel dem Gegner. Es war einfach nicht der Tag der Lakers, die sich 21 Turnovers leisteten.

Und was LeBron James’ Rückkehr angeht: Seine Zahlen waren solide. Der King stand 31 Minuten auf dem Parkett und verbuchte 17 Punkte, 6 Rebounds, 4 Assists und 3 Steals. Kein schlechter Auftakt für den Weg in die Playoffs in Topform.

Brandheiße Quoten

Die Performance der Chicago Bulls wirkte wie aus einem Videospiel – oder sogar noch besser. Jeder Spieler glänzte auf beinahe unfassbarem Niveau und machte die Crypto.com Arena zu seinem persönlichen Spielplatz.

Es war unmöglich, nur einen Spieler herauszuheben. Matas Buzelis stellte mit 31 Punkten (5 von 10 aus der Distanz) eine neue Karrierebestmarke auf, Coby White kam auf 36 Zähler (6 von 9 Dreiern) und Josh Giddey verpasste mit 17 Punkten, 17 Assists, 10 Rebounds und 8 Steals nur hauchdünn ein Quadruple-Double. Mit einer Trefferquote von 58,3 Prozent brachten die Bulls die Lakers-Defense ins Wanken.

Wir hatten es tatsächlich schon vor dem Spiel angedeutet: Wenn diese Bulls eines haben, dann ist es Talent. Und weil sie ohne jeden Druck agierten, wurde das für die Lila-Goldenen richtig gefährlich.

Herausragende Spieler

Das waren die besten Spieler der Partie.

Matas Buzelis

Obwohl er im Draft 2024 bis auf Platz 11 abrutschte, galt Buzelis schon immer als NBA-Talent. Das bestätigte er letzte Nacht mit 31 Punkten gegen die Lakers. Sogar gegen Doncic dribbelte er zum Korb und vollendete mit einem krachenden Dunk.

Luka Doncic

Es war ein Albtraum für die Lakers, aber immerhin zeigte sich Luka Doncic in gewohnter Stärke. Gegen Chicago kam er auf 34 Punkte (8 von 13 Dreiern), 8 Rebounds und 6 Assists.

Josh Giddey

Der Australier lieferte fast eine legendäre Vorstellung in Hollywood ab. Für seine Vielseitigkeit wird er schon lange gelobt, und letzte Nacht bewies er sie mit 17 Punkten, 17 Assists, 10 Rebounds und 8 Steals. Ja, er flirtete mit einem Quadruple-Double.

Game statistics

  • 41 Bulls-Assists. Das Team aus Illinois agierte mit verblüffender Leichtigkeit und verbuchte einen Saisonhöchstwert von 41 Assists bei 56 erfolgreichen Würfen.
  • 21 Lakers-Turnovers. Die Verzweiflung in Los Angeles zeigte sich in ihrer fehlenden Ballkontrolle, was zu 21 Ballverlusten führte.
  • Absurde Bulls-Wurfquote. Die Gäste erzielten beinahe Science-Fiction-Werte und beendeten den Abend mit 58,3 % aus dem Feld und 46,3 % von der Dreierlinie.

(Photo by Jonathan Hui-Imagn Images)

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