Manche Dinge nimmt man einfach als gegeben hin: das Verlangen nach Kohlenhydraten nach einer langen Partynacht, die unvermeidliche Erwähnung von James Borregos Namen bei jedem Trainerwechsel oder die Gewissheit, dass Spanien Zypern heute selbst dann schlagen würde, wenn sie das schlechteste Spiel der Welt abliefern würden.
Doch dieses Szenario trat nicht ein, und Sergio Scariolos Team ging in Limassol fokussiert zu Werke. Sie nutzten diese Pflichtaufgabe – gegen einen bei der EuroBasket sichtlich überforderten Gegner – um weiter an ihrer Abstimmung zu feilen, Selbstvertrauen zu tanken und ihren Wurf zu schärfen (auch wenn die Präzision etwas asymmetrisch ausfiel, da von rechts mehr Dreier fielen als von links).
Ein überzeugender 91:47-Kantersieg (+44) bestätigt, dass unsere Mannschaft trotz des Schreckmoments am ersten Spieltag gegen Georgien (sofern es keine mathematischen Wunder gibt) im Achtelfinale stehen wird.
Und fast noch wichtiger als der (ohnehin nie gefährdete) Sieg: Spanien blieb von Verletzungen verschont (Juancho sorgte für einen kurzen Schrecken, als er sich beim Landen nach einem Jumper den Knöchel vertrat), sodass niemand angeschlagen in den echten Härtetest am Dienstag gegen Italien geht. Tip-off ist um 20.30 Uhr Ortszeit.
Das heutige Spiel ermöglichte dem Head Coach außerdem eine Art Schnelltest, wie sehr er zwei Youngstern wie Sergio De Larrea und Mario Saint-Supèry den Ball anvertrauen kann. Sie stachen zwar nicht heraus, wirkten aber auch nicht fehl am Platz. Sie gaben den Anstoß zu jenem schnellen, flüssigen Ballmovement, das wir schon gegen Bosnien gesehen haben. Allerdings richten sich weiterhin alle Blicke auf Brizuela.
Dominanz in der Zone
Das Rebound-Verhältnis fiel deutlich aus (46:24), fast so einseitig wie Willy Hernangómez’ Präsenz in Korbnähe zu Beginn des dritten Viertels. Man hatte das Gefühl, er könnte nach Belieben Bälle abgreifen, sich durchsetzen und punkten – und zwar den Rest des Spiels.
Es war der perfekte Nachmittag, um locker zu werden und Spaß zu haben – was Joel Parra mit einem „Llull-typischen“ Dreier zum Ende des dritten Viertels eindrucksvoll unterstrich. Ein waschechter Buzzer-Beater.
Heute zeigte sich auch, dass das Handgelenk besser geölt ist als noch vor drei Tagen. Santi Yusta bewies das mit drei späten Dreiern, die den fantastischen Tag des Teams gegen einen Gegner ohne Verteidigung und ohne Talent abrundeten – auch wenn man seine Würfe trotzdem treffen muss (60 % aus dem Feld, 40 % von jenseits der Dreierlinie).
Auf zyprischer Seite traute sich eigentlich nur ein Spieler etwas zu: der eingebürgerte Amerikaner Darall Willis Jr., der 16 Punkte erzielte und als Einziger der Gastgeber zweistellig punktete.
🚨 Parra with the half-court buzzer beater 🤯#EuroBasket x @BaloncestoESP pic.twitter.com/4qTpLHXDqY
— FIBA EuroBasket (@EuroBasket) August 31, 2025
Spaniens Statistiken
# | SPIELER | MIN | PTS | FG | 3PT | FT | REB | AST | STL | BLK |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2 | Josep Puerto | 15:34 | 8 | 3/4 | 1/2 | 1/1 | 2 | 1 | 0 | 0 |
3 | Sergio De Larrea | 18:44 | 3 | 1/2 | 0/1 | 1/2 | 1 | 5 | 3 | 0 |
4 | Jaime Pradilla | 18:12 | 4 | 1/3 | 0/2 | 2/4 | 6 | 1 | 1 | 0 |
5 | Mario Saint-Supery * | 21:16 | 9 | 3/ | 1/3 | 2/2 | 4 | 5 | 0 | 0 |
6 | Xabi Lopez-Arostegui * | 20:10 | 2 | 0/6 | 0/4 | 2/2 | 6 | 2 | 1 | 0 |
7 | Santi Aldama * | 21:07 | 8 | 3/9 | 2/5 | 0/0 | 7 | 2 | 0 | 1 |
8 | Dario Brizuela | 14:25 | 8 | 3/6 | 2/4 | 0/0 | 1 | 3 | 1 | 0 |
14 | Willy Hernangomez * | 15:25 | 19 | 8/9 | 1/1 | 2/6 | 8 | 3 | 0 | 0 |
22 | Santi Yusta | 14:48 | 12 | 4/6 | 4/5 | 0/0 | 2 | 3 | 1 | 0 |
41 | Juancho Hernangomez | 08:53 | 9 | 2/5 | 2/5 | 3/5 | 4 | 0 | 1 | 0 |
44 | Joel Parra * | 20:00 | 5 | 2/4 | 1/3 | 0/0 | 2 | 4 | 2 | 0 |
77 | Yankuba Sima | 11:26 | 4 | 2/4 | 0/0 | 0/0 | 1 | 0 | 1 | 0 |
(Titelbild mit freundlicher Genehmigung von FIBA EuroBasket)