Die Utah Jazz gehören aktuell zu den schwächsten Teams der Liga. Sie machen eher Schlagzeilen, weil sie in Randgeschäften Zweitrunden-Draft-Picks anhäufen, als durch das Geschehen auf dem Parkett. Trotzdem brauchten die Phoenix Suns eine Overtime, um sie zu schlagen. Wäre nicht Grayson Allen mit seinem buzzer-beater-Dreier am Ende des vierten Viertels zur Stelle gewesen, hätten sie verloren.
Von den Big Three zum Big One
Zur Verteidigung der Suns muss man sagen, dass weder Kevin Durant noch Bradley Beal aufliefen. Dadurch war Devin Booker von Beginn an zu Heldentaten gezwungen, um den Rückstand gegen eine Jazz-Truppe auszugleichen, die zunächst tonangebend war. Der Shooting Guard beendete das Spiel mit 47 Punkten und erinnerte damit an seine frühen Tage in Phoenix: allein gegen alle Widrigkeiten.
Die Suns im Hintertreffen
Utah hielt die Suns im ersten Viertel bei 20 Punkten und baute eine Führung von bis zu 12 Zählern auf. Das Team aus Salt Lake City dominierte die Zone, und Phoenix vermisste klar Durant in der Defense. Zwar mag er ein Upgrade gegenüber Jusuf Nurkic sein, doch auch Nick Richards ist keine echte defensive Macht.
Lauri Markkanen nutzte die freien Wege im Innern und legte 11 Punkte in der ersten Halbzeit auf. Trotzdem war es wirklich eine kollektive Leistung, weil Phoenix beinahe in jeder Situation wackelig wirkte.
Utah blieb über weite Strecken der ersten Hälfte klar vorne, doch die Suns fanden gegen Ende des zweiten Viertels ihren Rhythmus und glichen zur Halbzeit auf 55:55 aus.
Aktion und Reaktion in der zweiten Halbzeit
Die zweite Halbzeit begann mit wechselnden Läufen auf beiden Seiten. Erst legten die Suns vor, dann konterten die Jazz. Danach folgte die stärkste Phase des Abends für Phoenix. Devin Booker, der bereits im zweiten Viertel mit 13 Punkten am Comeback beteiligt war, übernahm erneut die Initiative und steuerte 10 weitere Zähler im dritten Abschnitt bei.
In diesem Abschnitt kontrollierte Phoenix das Geschehen vor allem durch Dreier und traf 7-von-15 von jenseits der Linie. Dennoch stabilisierte sich ihre Verteidigung nie wirklich.
Grayson Allen, der Retter
Phoenix erspielte sich fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit die höchste Führung von 13 Punkten. Doch jeder Rückschlag lässt dieses Team wanken, und Utah legte einen 13:0-Lauf hin. Zwei Freiwürfe von Markkanen schienen die Partie mit drei Punkten Vorsprung und noch 0,8 Sekunden auf der Uhr zu entscheiden. Doch dann kam das Wunder.
GRAYSON ALLEN SENDS IT TO OVERTIME AT THE BUZZER ‼️🚨 pic.twitter.com/z9IvsrGEO6
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Mike Budenholzer entwarf einen Spielzug, bei dem der Shooter von einem Screen kommend an der 45-Grad-Position auf der gegenüberliegenden Seite des Einwurfs den Pass erhalten sollte. Der Ball berührte kaum seine Hände, da flog er schon ins Netz.
Ein Spaziergang in der Overtime
In der Overtime fand Phoenix schließlich etwas Luft und machte in einem recht unspektakulären Abschnitt alles klar. Ein 13:5-Lauf entschied das Spiel, weit weniger dramatisch als die Schlussminuten des vierten Viertels.
Schlüsselspieler
Devin Booker
Es gab Zeiten in dieser Saison, in denen manche an Booker zweifelten. Doch zumindest auf individueller Ebene hat er diese Zweifel ausgeräumt. Er tat mehr als nur punkten: Er leitete die Offensive. Am Ende standen 11 Assists zu Buche, obwohl er die meiste Zeit gedoppelt wurde.
Is this Devin Booker’s best game of the season? 🔥🤪 47 points, 11 assists, and an overtime win. pic.twitter.com/0Q2WJERA7e
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Grayson Allen
Neben seinem entscheidenden Dreier zum Ausgleich sorgte Allen mit seinem Distanzwurf auch sonst für dringend benötigte Entlastung für Booker und die Suns. Er kam am Ende auf 21 Punkte, alle von draußen: 7-von-14 von der Dreierlinie.
John Collins
Die Jazz brachten viel Größe aufs Feld, und gegen eine Phoenix-Defense, der es an Länge fehlte, musste das jemand nutzen. Dieser Jemand war Collins, der mit 24 Punkten die zweithöchste Ausbeute des Spiels verbuchte. Dafür brauchte er allerdings 18 Würfe (38,9 % Trefferquote).
Wichtige Statistiken
Teams | Zone | Dreier | Fast Break | Höchste Führung | Bank | Ballverluste |
Suns | 32 | 13 von 48 | 10 | 13 | 27 | 7 |
Jazz | 62 | 22 von 56 | 15 | 12 | 43 | 10 |
(Cover-Foto von Joe Camporeale-Imagn Images)