Eine Serie gegen die Miami Heat – selbst in dieser mittelmäßigen Version – bringt immer eine Portion Härte mit sich, doch die Cleveland Cavaliers haben sie überwunden und stehen jetzt 2:0 in der Serie. Kenny Atkinsons Truppe entging nur knapp einem schmerzhaften Comeback, doch ein überragender Donovan Mitchell sicherte den 121:112-Sieg, bevor es nach Florida geht.
Sie sind jetzt auf halbem Weg in die zweite Runde. Aber sie brauchen noch zwei weitere Siege.
Spiel mit dem Feuer
Nach einer frühen 19-Punkte-Führung, mit der sie den Großteil des Abends die Kontrolle hatten, drohten die Cavaliers den Vorsprung fast noch herzugeben. Miami und sein unermüdlicher Spirit sorgten in der Rocket Arena für einen Schreckmoment, als der Abstand auf einen einzigen Ballbesitz schrumpfte. Doch niemand war beharrlicher als Mitchell, der in der Schlussphase tief ging und die Partie fast im Alleingang entschied.
Kein Raum für Fehler
Im zweiten Viertel setzte sich das Team aus Ohio ab, in einer Phase, in der kaum ein Distanzwurf daneben ging. Heiße Würfe sind manchmal wie ein Virus: Sobald einer trifft, treffen plötzlich alle. Nur so lässt sich der Rausch erklären, in den Cleveland für ein paar Minuten verfiel und damit seinen Platz in der NBA-Geschichte zementierte.
PLAYOFF HISTORY FOR THE CAVS ‼️
This Spida 3 gives them 11 in the 2nd quarter…
That's the MOST by any team in any postseason quarter in the play-by-play era (1997-98) 🤯 pic.twitter.com/X6NJCNv5AX
— NBA (@NBA) April 24, 2025
Die 11 Dreier, die sie im zweiten Viertel versenkten, sind die höchste Anzahl in einem einzigen Playoff-Viertel in der play-by-play-Ära (1997–98). Wahrscheinlich ist das sogar der beste Wert aller Zeiten. Genauso bemerkenswert: Cleveland brauchte dafür nur 16 Versuche und zeigte damit eine beeindruckende Treffsicherheit, die Miami beinahe in die Seile schickte.
Mit Drive-and-Kick-Aktionen und schnellen Würfen zerriss das Heimteam die Zonenverteidigung, mit der Spoelstra sie ausbremsen wollte. Und als Miami seine Taktik umstellte, waren die Cavaliers-Schützen schon zu heiß, um sie noch aufzuhalten.
Mitchell gegen Mitchell
Da die Heat nach der Pause kaum einen Gegenschlag fanden, schien das Spiel schon an die Cavs zu gehen. Trotzdem kam gegen Ende noch eine Schlussoffensive, die für Schwierigkeiten sorgte. Spät im dritten Viertel und im Beginn des vierten startete Miami einen 10:27-Lauf, der sie bis auf zwei Punkte heranbrachte. Ein letzter Spielabschnitt, der von einem Namen dominiert wurde: Mitchell.
Konkret: D. Mitchell. Donovan gegen Davion, beide mit der Nummer 45, verwandelten die letzten zwölf Minuten in eine regelrechte Show. Zunächst übernahm der Mitchell der Heat das Kommando – wie bereits im Play-in – mit starken Drives und wichtigen Dreiern. Doch als Atkinson die Gefahr sah, brachte er Donovan zurück aufs Parkett. Damit war die Spannung dahin.
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Gleich bei seinem ersten Ballbesitz durchbrach der Shooting Guard die Flaute der Gäste mit einem Floater. Im nächsten Angriff netzte er einen perfekt verteidigten Midrange-Jumper. Dann folgten die Dreier: Einer über Jovic und ein weiterer über Mitchell brachten Donovan innerhalb von etwas mehr als zwei Minuten 10 Punkte und erinnerten jeden daran, wer im Osten diese Saison das Sagen hat.
Mit solchen Auftritten haben die Cavaliers auf jeden Fall eine gute Chance, auch in den kommenden Wochen das Geschehen zu bestimmen.
Featured Players
Diese Spieler haben besonders überzeugt.
Donovan Mitchell
In den Schlussvierteln das Ruder zu übernehmen, ist längst sein Markenzeichen geworden – diesmal war das entscheidend. 17 seiner 30 Punkte erzielte er im vierten Viertel, 10 davon in diesem entscheidenden Zwei-Minuten-Lauf. Ein perfektes Beispiel für Führung auf dem Feld.
Tyler Herro
Er führte mit 32 Punkten alle Scorer an, darunter mehrere Treffer in der Schlussphase, die Cleveland weiter zittern ließen. Außerdem verhinderte er fast im Alleingang, dass die Heat früh zu stark ins Hintertreffen gerieten, indem er mit effizienten Aktionen in der Zone für Schlagdistanz sorgte.
Max Strus
Seine vier Dreier in der ersten Hälfte waren entscheidend, um die Partie früh zu eröffnen. Zwar kühlte sein Wurf nach der Pause ab, doch sein früher Schub machte ihn zu einem bedeutenden Faktor.
Game Stats
Hier sind die Teamstatistiken.
Cleveland Cavaliers
Player | MIN | PTS | FG | AST | REB | BLK | STL | +/- |
Max Strus | 26:21 | 14 | 4/8 | 6 | 1 | 0 | 2 | -2 |
Evan Mobley | 34:20 | 20 | 7/10 | 1 | 6 | 0 | 1 | +5 |
Jarrett Allen | 30:33 | 9 | 3/5 | 1 | 8 | 1 | 1 | -1 |
Donovan Mitchell | 35:35 | 30 | 10/21 | 6 | 6 | 0 | 1 | +4 |
Darius Garland | 31:44 | 21 | 6/14 | 9 | 2 | 0 | 0 | -2 |
Ty Jerome | 23:04 | 6 | 2/8 | 0 | 3 | 0 | 1 | +10 |
De’Andre Hunter | 23:25 | 12 | 4/10 | 0 | 3 | 0 | 1 | +12 |
Sam Merrill | 19:30 | 6 | 2/4 | 1 | 4 | 0 | 1 | +12 |
Dean Wade | 5:37 | 0 | 0/0 | 0 | 0 | 0 | 1 | +6 |
Isaac Okoro | 9:51 | 3 | 1/2 | 0 | 1 | 0 | 1 | +1 |
Miami Heat
Player | MIN | PTS | FG | AST | REB | BLK | STL | +/- |
Andrew Wiggins | 28:27 | 10 | 3/10 | 3 | 1 | 3 | 0 | -9 |
Bam Adebayo | 42:24 | 11 | 3/9 | 9 | 14 | 0 | 1 | +1 |
Kel’el Ware | 19:08 | 7 | 3/5 | 0 | 4 | 0 | 1 | -2 |
Davion Mitchell | 36:18 | 18 | 7/9 | 6 | 1 | 0 | 1 | -6 |
Tyler Herro | 39:58 | 33 | 14/24 | 5 | 6 | 0 | 0 | +1 |
Haywood Highsmith | 26:42 | 17 | 6/7 | 1 | 2 | 0 | 0 | -6 |
Pell Larsson | 10:30 | 2 | 1/2 | 0 | 2 | 0 | 0 | -9 |
Duncan Robinson | 11:55 | 3 | 1/3 | 1 | 0 | 0 | 0 | -17 |
Nikola Jovic | 24:38 | 11 | 4/12 | 2 | 8 | 0 | 0 | +2 |
(Cover photo: David Richard-Imagn Images)