Donovan Mitchell will keine Schreckmomente

Eine Serie gegen die Miami Heat – selbst in dieser mittelmäßigen Version – bringt immer eine Portion Härte mit sich, doch die Cleveland Cavaliers haben ...

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Von Niko Jens Schwann

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Eine Serie gegen die Miami Heat – selbst in dieser mittelmäßigen Version – bringt immer eine Portion Härte mit sich, doch die Cleveland Cavaliers haben sie überwunden und stehen jetzt 2:0 in der Serie. Kenny Atkinsons Truppe entging nur knapp einem schmerzhaften Comeback, doch ein überragender Donovan Mitchell sicherte den 121:112-Sieg, bevor es nach Florida geht.

Sie sind jetzt auf halbem Weg in die zweite Runde. Aber sie brauchen noch zwei weitere Siege.

Spiel mit dem Feuer

Nach einer frühen 19-Punkte-Führung, mit der sie den Großteil des Abends die Kontrolle hatten, drohten die Cavaliers den Vorsprung fast noch herzugeben. Miami und sein unermüdlicher Spirit sorgten in der Rocket Arena für einen Schreckmoment, als der Abstand auf einen einzigen Ballbesitz schrumpfte. Doch niemand war beharrlicher als Mitchell, der in der Schlussphase tief ging und die Partie fast im Alleingang entschied.

Kein Raum für Fehler

Im zweiten Viertel setzte sich das Team aus Ohio ab, in einer Phase, in der kaum ein Distanzwurf daneben ging. Heiße Würfe sind manchmal wie ein Virus: Sobald einer trifft, treffen plötzlich alle. Nur so lässt sich der Rausch erklären, in den Cleveland für ein paar Minuten verfiel und damit seinen Platz in der NBA-Geschichte zementierte.

Die 11 Dreier, die sie im zweiten Viertel versenkten, sind die höchste Anzahl in einem einzigen Playoff-Viertel in der play-by-play-Ära (1997–98). Wahrscheinlich ist das sogar der beste Wert aller Zeiten. Genauso bemerkenswert: Cleveland brauchte dafür nur 16 Versuche und zeigte damit eine beeindruckende Treffsicherheit, die Miami beinahe in die Seile schickte.

Mit Drive-and-Kick-Aktionen und schnellen Würfen zerriss das Heimteam die Zonenverteidigung, mit der Spoelstra sie ausbremsen wollte. Und als Miami seine Taktik umstellte, waren die Cavaliers-Schützen schon zu heiß, um sie noch aufzuhalten.

Mitchell gegen Mitchell

Da die Heat nach der Pause kaum einen Gegenschlag fanden, schien das Spiel schon an die Cavs zu gehen. Trotzdem kam gegen Ende noch eine Schlussoffensive, die für Schwierigkeiten sorgte. Spät im dritten Viertel und im Beginn des vierten startete Miami einen 10:27-Lauf, der sie bis auf zwei Punkte heranbrachte. Ein letzter Spielabschnitt, der von einem Namen dominiert wurde: Mitchell.

Konkret: D. Mitchell. Donovan gegen Davion, beide mit der Nummer 45, verwandelten die letzten zwölf Minuten in eine regelrechte Show. Zunächst übernahm der Mitchell der Heat das Kommando – wie bereits im Play-in – mit starken Drives und wichtigen Dreiern. Doch als Atkinson die Gefahr sah, brachte er Donovan zurück aufs Parkett. Damit war die Spannung dahin.

Gleich bei seinem ersten Ballbesitz durchbrach der Shooting Guard die Flaute der Gäste mit einem Floater. Im nächsten Angriff netzte er einen perfekt verteidigten Midrange-Jumper. Dann folgten die Dreier: Einer über Jovic und ein weiterer über Mitchell brachten Donovan innerhalb von etwas mehr als zwei Minuten 10 Punkte und erinnerten jeden daran, wer im Osten diese Saison das Sagen hat.

Mit solchen Auftritten haben die Cavaliers auf jeden Fall eine gute Chance, auch in den kommenden Wochen das Geschehen zu bestimmen.

Featured Players

Diese Spieler haben besonders überzeugt.

Donovan Mitchell

In den Schlussvierteln das Ruder zu übernehmen, ist längst sein Markenzeichen geworden – diesmal war das entscheidend. 17 seiner 30 Punkte erzielte er im vierten Viertel, 10 davon in diesem entscheidenden Zwei-Minuten-Lauf. Ein perfektes Beispiel für Führung auf dem Feld.

Tyler Herro

Er führte mit 32 Punkten alle Scorer an, darunter mehrere Treffer in der Schlussphase, die Cleveland weiter zittern ließen. Außerdem verhinderte er fast im Alleingang, dass die Heat früh zu stark ins Hintertreffen gerieten, indem er mit effizienten Aktionen in der Zone für Schlagdistanz sorgte.

Max Strus

Seine vier Dreier in der ersten Hälfte waren entscheidend, um die Partie früh zu eröffnen. Zwar kühlte sein Wurf nach der Pause ab, doch sein früher Schub machte ihn zu einem bedeutenden Faktor.

Game Stats

Hier sind die Teamstatistiken.

Cleveland Cavaliers

Player MIN PTS FG AST REB BLK STL +/-
Max Strus 26:21 14 4/8 6 1 0 2 -2
Evan Mobley 34:20 20 7/10 1 6 0 1 +5
Jarrett Allen 30:33 9 3/5 1 8 1 1 -1
Donovan Mitchell 35:35 30 10/21 6 6 0 1 +4
Darius Garland 31:44 21 6/14 9 2 0 0 -2
Ty Jerome 23:04 6 2/8 0 3 0 1 +10
De’Andre Hunter 23:25 12 4/10 0 3 0 1 +12
Sam Merrill 19:30 6 2/4 1 4 0 1 +12
Dean Wade 5:37 0 0/0 0 0 0 1 +6
Isaac Okoro 9:51 3 1/2 0 1 0 1 +1

Miami Heat

Player MIN PTS FG AST REB BLK STL +/-
Andrew Wiggins 28:27 10 3/10 3 1 3 0 -9
Bam Adebayo 42:24 11 3/9 9 14 0 1 +1
Kel’el Ware 19:08 7 3/5 0 4 0 1 -2
Davion Mitchell 36:18 18 7/9 6 1 0 1 -6
Tyler Herro 39:58 33 14/24 5 6 0 0 +1
Haywood Highsmith 26:42 17 6/7 1 2 0 0 -6
Pell Larsson 10:30 2 1/2 0 2 0 0 -9
Duncan Robinson 11:55 3 1/3 1 0 0 0 -17
Nikola Jovic 24:38 11 4/12 2 8 0 0 +2

(Cover photo: David Richard-Imagn Images)

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