Die EuroBasket 2025 könnte als Turnier der Überraschungen in die Geschichtsbücher eingehen. Wenn Serbiens Aus gegen Finnland schon für Furore sorgte, ist Georgiens Triumph über Frankreich (80:70) nicht minder verblüffend. Genau das gelang einem Team, das bereits Spaniens Serie beendete und nun erstmals überhaupt ins Viertelfinale einzieht – angeführt von Tornike Shengelia und Kamar Baldwin, die beide 24 Punkte erzielten.
Shengelia geht voran
Der neue Barça-Spieler machte Frankreich ordentlich zu schaffen. Kein Mittel schien zu greifen, um den Power Forward zu bremsen. Schon im ersten Viertel traf er nach Belieben, sammelte neun Punkte und führte die Seinen zu einem Vier-Punkte-Vorsprung (24:20) bis zum Ende des Abschnitts.
Logisch wäre: Wenn Georgiens Stars einmal abkühlen, setzt sich Frankreich durch. Doch das französische Kollektiv, das im bisherigen Turnier so überzeugt hatte, blieb unsichtbar. Ein Fehler jagte den nächsten, was der Gegner konsequent ausnutzte.
Frankreich kam trotz eines kurzen Funkens von Guerschon Yabusele nicht in Fahrt, wie die miserable 2-von-12-Quote aus der Dreierdistanz zur Halbzeit zeigt. Dennoch lagen sie nur mit einem Punkt zurück (38:37) und hofften auf ein Comeback in der zweiten Hälfte.
Von Nervosität war bei Georgien keine Spur. In den entscheidenden Momenten schlug das Team eiskalt zu. Es startete ins Schlussviertel mit einem 5:0-Lauf und führte zwischenzeitlich mit neun Punkten. Frankreich kämpfte sich auf 68:68 (drei Minuten vor Schluss) heran. Es wirkte wie der Moment der Franzosen, doch Shengelia und Baldwin hatten andere Pläne: Ein 6:0-Lauf machte alles klar.
Georgien, Finnland im Blick
Das Cinderella-Märchen dieser EuroBasket? Vielleicht. Alle rechneten mit einem Viertelfinal-Kracher zwischen Serbien und Frankreich, doch stattdessen setzten sich Lauri Markkanens Finnland und ein erfahrenes georgisches Team durch, das wusste, wie man Basketball-Geschichte schreibt.
Im Aufeinandertreffen der Finnen und Georgier dürfte entscheiden, wer seinen Spielstil durchsetzt. Die Nordeuropäer bevorzugen ein hohes Tempo, während die Osteuropäer eher auf klassischen Basketball setzen. Egal, wer am Ende weiterkommt – beide haben Respekt verdient.
(Foto courtesy of FIBA Europe)