Giannis dominiert Pacers

Giannis Antetokounmpo hat solche Nächte fast schon unverschämt oft. Milwaukee steht nicht besser da, doch das liegt kaum am Griechen. Er überzeugt seit Monaten mit ...

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Von Niko Jens Schwann

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Giannis Antetokounmpo hat solche Nächte fast schon unverschämt oft. Milwaukee steht nicht besser da, doch das liegt kaum am Griechen. Er überzeugt seit Monaten mit spektakulären Leistungen und legte das gestern Abend erneut unter Beweis, als er 34 Punkte beim 126:119-Erfolg gegen die Indiana Pacers beisteuerte – ein direktes Duell um Platz vier in der Eastern Conference. Tyrese Haliburton spielte zwar ebenfalls stark, konnte aber nicht verhindern, dass das Team aus Wisconsin von Beginn an fast nach Belieben dominierte.

Antetokounmpo, unaufhaltsam

Der Grieche steht in dieser Saison vielleicht nicht im MVP-Rennen, doch daran trägt er selbst keine Schuld. In dieser Phase des Spielplans reiht er eine Glanzleistung an die nächste, und auch gegen das Team aus Indianapolis bildete keine Ausnahme: Er beendete die Partie mit 34 Punkten, 10 Rebounds, 7 Assists und 3 Blocks. Indiana mühte sich, war aber schlussendlich nicht in der Lage, ihn zu stoppen.

Ein entscheidender Schritt nach vorn?

Das ist die große Frage rund um die Bucks. Doc Rivers’ Team kann eine Serie von drei Niederlagen ebenso schnell hinlegen, wie es im Anschluss wieder Siege aneinanderreiht. Dabei sehen sie eigentlich nie wirklich schlecht aus, doch angesichts ihres Kaders überrascht es, dass sie nicht weiter oben in der Tabelle stehen. Es wirkt, als könnte jedes Team ihnen wehtun – so wie gestern, als der Gegner beinahe noch einmal herankam.

Um das Team zu sein, das sie sein wollen – eine echte Gefahr für jeden Gegner – dürfen sie sich keine solche Inkonstanz wie gegen Indianapolis leisten. Sie holten den Sieg mit einer Quote von 54,4 % aus dem Feld. Das ist beeindruckend und kaschierte, dass sie 17 Würfe weniger nahmen als die Pacers.

Unterm Strich wurde in diesem Spiel deutlich, dass die Bucks nah dran sind, aber noch nicht am Ziel. Sie könnten ein Elite-Team sein, geben sich jedoch mit „gut“ zufrieden und scheinen ihre Stärken nicht dauerhaft auf dem Parkett durchzusetzen.

Späte Reaktion

Der erwartete Schlagabtausch in Wisconsin blieb aus. Zwar erzielte Aaron Nesmith 30 Punkte und Tyrese Haliburton legte mit 25 Punkten und 15 Rebounds ein Double-double auf, doch die Pacers lagen schnell hinten. Bereits im zweiten Viertel betrug der Rückstand 19 Punkte …

Trotz des Rückstands gibt es für Indiana einen Lichtblick: Ihre Spielweise lässt ihnen scheinbar immer eine letzte Chance auf den Sieg. Auch gestern war das nicht anders, doch das Aufholen kam zu spät. Zum Start des Schlussviertels lagen sie mit 21 Zählern zurück und verkürzten noch auf vier Punkte. Am Ende reichte es jedoch nicht.

So oder so wirft der Spielverlauf mehr Fragen zu Milwaukee auf als zu Indiana. Das Team zeigte eine bedenkliche Inkonstanz, die dem Gegner gleich zweimal ein Comeback ermöglichte. Doc Rivers’ Mannschaft fehlt es an Beständigkeit, was einen ernstzunehmenden Playoff-Run erschwert.

Immerhin konnte Aaron Nesmith mit einer neuen Karrierebestleistung von 30 Punkten aufwarten, darunter eine 6-von-7-Quote von der Dreierlinie. Für die Pacers ist es entscheidend, dass möglichst viele Spieler ihren Beitrag leisten.

Herausragende Akteure

Das waren die besten Spieler der Partie.

Giannis Antetokounmpo

Wir haben ihn schon erwähnt, aber er verdient noch mehr Lob. The Greek Freak gehört zu den wenigen NBA-Spielern, die einfach nicht zu stoppen sind. Egal, mit welcher Strategie man ihm begegnet, er setzt sich immer durch. Er ist ein Naturwunder und beendete die Partie gestern mit 34 Punkten, 10 Rebounds und 7 Assists.

Tyrese Haliburton

Wenn die Pacers sich in den vergangenen Wochen gesteigert haben, liegt das auch an Tyrese Haliburton. Er verbuchte gestern ein fantastisches Double-double mit 25 Punkten und 15 Assists. Sein Auftritt reichte zwar nicht zum Sieg, zeigt aber, dass er in Topform ist.

Damian Lillard

Seit er Portland verlassen hat, spricht man weniger über ihn. Doch er erledigt weiter zuverlässig seinen Job. Gegen Indiana verpasste er nur knapp ein Triple-double, als er 25 Punkte, 10 Rebounds und 8 Assists auflegte. Der erfahrene Point Guard spielt eine sehr solide Saison.

Spielstatistiken

  • Dominanz der Bucks-Bank. Obwohl nur drei Spieler von der Bucks-Bank punkteten (Gary Trent Jr., Kevin Porter Jr. und A.J. Green), brachten sie zusammen 35 Punkte aufs Board – deutlich mehr als die 18 Zähler der Pacers-Reservisten.
  • Rebound-Probleme bei Indiana. Das Team aus Indianapolis holt die wenigsten Rebounds in der NBA und bestätigte das auch gestern gegen Milwaukee, als es beim Kampf unter den Brettern mit 45:32 unterlegen war.
  • Wenig Ertrag trotz Ballkontrolle. Die Pacers verloren nur elfmal den Ball, während die Bucks 16 Turnover verbuchten. Dieser Vorsprung zeigte sich jedoch nie auf der Anzeigetafel.

(Foto von Jeff Hanisch-Imagn Images)

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