Giannis triumphiert im MVP-Duell gegen Jokic

Eine Heimkehr verhalf den Milwaukee Bucks, ihren Funken wiederzufinden und einen wichtigen Sieg einzufahren, der ihren Aufwärtstrend untermauert. Das Team aus Wisconsin wurde damit erst ...

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Von Niko Jens Schwann

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Eine Heimkehr verhalf den Milwaukee Bucks, ihren Funken wiederzufinden und einen wichtigen Sieg einzufahren, der ihren Aufwärtstrend untermauert. Das Team aus Wisconsin wurde damit erst die zweite Mannschaft, die die Nuggets im Februar bezwang, indem es sich mit 121:112 im Fiserv Forum durchsetzte. Dieses Ergebnis stärkt ihr Vertrauen, dass ihre Moves vor der Trade-Deadline bereits Früchte tragen.

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Beide Teams zeigen die ganze Saison über Schwankungen, was offenlässt, wie nah sie dem Titel wirklich sind. Zwar wirkten die Bucks wackliger als die Nuggets, doch beide hatten Höhen und Tiefen, die Hoffnung und Zweifel zugleich schürten. Dieses Duell spiegelte genau das wider: In einigen Momenten glänzten beide, dann wieder häuften sich Fehler, sodass sie teils fast auseinanderfielen.

Terror im Transition-Spiel

Denver setzte wie gewohnt auf hohes Tempo und sorgte damit früh für Unruhe. Malones Team forcierte das Transition Game, während Westbrook und Braun das Spiel antrieben und Jokic jeden Rebound sofort zu einem Fastbreak umwandelte. Das führte zu einer Serie einfacher Punkte.

Und sie trafen auf eine Bucks-Truppe, die gegen schnelle Angriffe schon mehrfach ins Straucheln geriet. Zwar setzte Brook Lopez Jokics Verteidigung mit harten Pick-and-Roll-Aktionen unter Druck, doch wenn das Spiel zum Sprint wurde, litt er sichtlich. Selbst im Halbfeld war er in der ersten Hälfte oft machtlos, wenn Nikola dynamisch zum Korb zog.

Giannis Antetokounmpo hingegen fand erst langsam ins Spiel. Er war nicht so dominant am Ring wie gewohnt und brauchte Zeit, um die Verteidigung zu durchschauen – was ihm in der zweiten Halbzeit gelang, als sein Team Schritt für Schritt das Kommando übernahm.

Sie zum Wurf herausfordern

Da Jokic so viele Probleme bereitete, konzentrierten sich die Bucks verstärkt auf Hilfe in der Defensive und zwangen die schwächeren Schützen der Nuggets, von draußen zu treffen. Aaron Gordon und Russell Westbrook hatten viele offene Versuche, zögerten aber oft, sodass das Heimteam genügend Stops erzielte, um das Momentum zu drehen.

Ironischerweise kassierte Denver den größten Dämpfer durch jemanden, den Milwaukee gar nicht hatte offen lassen wollen: Michael Porter Jr. Er hätte diese Strategie negativ für die Bucks enden lassen können, da er ebenfalls Platz bekam. Doch sein 2-von-11 von der Dreierlinie ließ den Plan der Gäste verpuffen und zwang sie, anderweitig Punkte zu suchen.

Derweil fand Giannis im dritten Viertel durch seinen verbesserten Jumper immer besser in die Spur. Er zeigte mehr Selbstvertrauen, punktete variabler und musste nicht ständig zum Korb ziehen. Obwohl der Vorsprung knapp blieb, änderten die neue Defensivstrategie der Bucks und Giannis’ Aufwind die ganze Stimmung im Spiel.

Russisches Roulette von der Bank

Überraschenderweise erwies sich die wohl unvorhersehbarste Aufstellung der Bucks als Schlüssel zum Sieg. Ganz so überraschend vielleicht nicht, denn diese Formation sorgte schon für Höhenflüge und Tiefschläge – auch in diesem Spiel. Doch im vierten Viertel, während Jokic und Giannis pausierten und die Bankspieler übernahmen, passte plötzlich alles.

Kevin Porter Jr., A.J. Green, Gary Trent Jr., Kyle Kuzma und Jericho Sims erspielten Milwaukee zu Beginn des Schlussabschnitts einen Vorsprung von zwölf Punkten. In einer Partie auf Augenhöhe war das bereits die halbe Miete. Ihre aggressive Verteidigung und ihre Dreier sorgten für zu viel Druck auf ein Denver-Lineup, das zu stark von Jamal Murrays Kreativität lebte. Zwar brillierte der Kanadier offensiv, doch sein Team konnte defensiv kaum gegenhalten.

Mit dieser Polsterung im Rücken machten Giannis und Lillard am Ende alles klar. Der Power Forward zeigte sein verbessertes Midrange-Spiel, während der Point Guard, bis dahin eher leise unterwegs, mit einem Dreier den Deckel draufsetzte. Doc Rivers’ Kader bewies, dass er in der Lage ist, Top-Teams zu fordern – wenn auch nicht durchgehend.

Players of the Game

Diese Akteure prägten den Abend besonders.

Nikola Jokic

Der Serbe gab wie gewohnt den Takt in Denvers Halbfeld-Offense an. Er kam auf 32 Punkte, 14 Rebounds und 10 Assists für ein weiteres Triple-Double und glänzte in der stärksten Phase der Nuggets. Doch die Bucks zwangen den Ball in der Schlussphase immer häufiger aus seinen Händen, was seinen Einfluss etwas drosselte.

Giannis Antetokounmpo

Sein Spiel verlief genau umgekehrt. Anfangs lief wenig zusammen, doch er fand zunehmend Lücken und holte häufiger Freiwürfe. Mit 28 Punkten und 7 Assists war er der offensive Anker für Milwaukee. Dazu kamen 19 Rebounds – sein bisheriger Saisonbestwert – der unter den Körben besonders wichtig war.

Brook Lopez

Er erlebte eine regelrechte Achterbahnfahrt. Einerseits ließ Jokic ihn phasenweise schlecht aussehen, und auch offensiv vergab er einige Chancen. Trotzdem steuerte er essenzielle Punkte und starke Defensivaktionen bei, die am Ende umso kostbarer waren.

Game Stats

Hier sind die Teamstatistiken beider Klubs.

Milwaukee Bucks

Player Minutes Points FG Assists Rebounds Blocks Steals +/-
Kyle Kuzma 37:29 16 5/15 5 9 2 0 +19
Giannis Antetokounmpo 32:37 28 11/23 7 19 1 0 +8
Brook Lopez 37:18 22 7/16 3 4 1 0 +6
Taurean Prince 29:46 10 4/7 1 4 0 2 +10
Damian Lillard 35:19 19 5/9 4 4 0 2 +9
A.J. Green 19:40 6 2/4 2 1 0 1 -8
Gary Trent Jr. 24:28 15 6/8 1 2 0 3 -2
Kevin Porter Jr. 12:41 3 1/4 2 1 0 0 0
Jericho Sims 10:42 2 1/4 0 4 0 0 +3

Denver Nuggets

Player Minutes Points FG Assists Rebounds Blocks Steals +/-
Michael Porter Jr. 35:02 12 5/22 3 10 0 1 -20
Aaron Gordon 32:51 9 4/13 2 5 1 1 -14
Nikola Jokic 37:31 32 13/16 10 14 0 1 -5
Christian Braun 31:11 13 5/11 3 10 0 2 -12
Jamal Murray 39:38 20 9/20 5 3 0 1 -13
Russell Westbrook 25:11 10 4/13 5 6 0 1 +7
Zeke Nnaji 8:33 2 1/1 0 2 1 1 +7
Julian Strawther 19:48 12 5/8 0 0 0 0 +6
DeAndre Jordan 10:15 2 1/1 0 5 0 0 -10

Looking to Bounce Back

Trotz der Niederlage haben die Nuggets nicht viel Zeit, sich mit den negativen Vibes zu beschäftigen. Schon heute Abend müssen sie bei den Pistons antreten und wollen zurück in die Erfolgsspur. Da Detroit gerade einen starken Lauf hat, wird das nicht leicht, doch Mike Malone glaubt an die Reaktion seiner Mannschaft.

„Wir hatten unsere Chancen, aber im letzten Viertel ist uns das Spiel entglitten. Jetzt geht es nach Detroit, wo die Jungs aktuell so gut spielen wie kaum jemand sonst, also müssen wir einen Weg finden, wie schon die ganze Saison über, am zweiten Abend eines back to back zu antworten und mit einem Auswärtssieg nach Hause zu fahren“, sagte der Coach.

(Cover photo: Benny Sieu-Imagn Images)

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