Hornets krönen sich 2025 zum Summer-League-Champion

Die Charlotte Hornets haben sich zum ersten Mal in ihrer Franchise-Geschichte den Summer-League-Titel gesichert. Das Team aus Carolina besiegte im Finale die Sacramento Kings mit ...

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Von Niko Jens Schwann

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Die Charlotte Hornets haben sich zum ersten Mal in ihrer Franchise-Geschichte den Summer-League-Titel gesichert. Das Team aus Carolina besiegte im Finale die Sacramento Kings mit 83:78 und beendete das Turnier mit einer makellosen 6:0-Bilanz, die für die kommende Saison Hoffnung macht. Besonders deshalb, weil es nach Jahren wechselhaften Draft-Glücks scheint, dass sie diesmal ins Schwarze getroffen haben.

Knueppel macht auf sich aufmerksam

In dieser Summer League blieb kaum Zeit, die Top-Five-Picks des Drafts kennenzulernen. Cooper Flagg und Dylar Harper absolvierten jeweils nur zwei Partien; V.J. Edgecombe, der bereits mit hartnäckigen Blessuren anreiste, zeigte sich nur einmal; und Ace Bailey betrat gar nicht erst das Parkett.

Eine Ausnahme gab es jedoch. Kon Knueppel blieb während des gesamten Turniers nicht nur aktiv, er lieferte dabei auch ein fantastisches Level ab, das ihm den MVP-Titel einbrachte. Ein großer Anteil daran lag an seiner Leistung im Finale.

Die Summer League ist nicht immer extrem umkämpft, und der Gewinn des Turniers steht für viele Teams nicht an oberster Stelle. Deshalb fällt der Unterschied umso stärker auf zwischen jenen, die wirklich gewinnen wollen, und solchen, die das nicht tun. Der No. 4 Pick wollte seinen NBA-Start unbedingt richtig angehen. Der Shooting Guard kam fest entschlossen nach Las Vegas, um in seinen ersten Auftritten ein Ausrufezeichen zu setzen – und im Finale trug er Charlotte mit einer kompletten Vorstellung.

Knueppel folgte dem Muster vieler großer Spieler: Er übernahm mehr Verantwortung, als seine Mitspieler ins Stocken gerieten und die Mannschaft jemanden brauchte, der vorangeht. Er war entscheidend für den Blitzstart und harmonierte mit Rookie-Kollege Ryan Kalkbrenner sowie einer effizienten Dreierquote, die den Hornets einen Vorsprung von 36:18 verschaffte. Noch wertvoller wurde er, als es enger wurde und das Polster fast dahin war.

Die Kings überstanden den frühen Rückschlag nach einem 36:18-Rückstand und starteten ihre Aufholjagd angeführt von einem dominanten Isaac Jones, der auf dem Weg zu 24 Punkten und 11 Rebounds seine Power in der Zone zeigte. Schritt für Schritt verkürzte er den Abstand, anstatt ihn mit einem einzigen Run einzuschmelzen. Das Team aus Kalifornien glaubte weiter an seine Chance und machte so lange alles richtig, bis ein Korb von Jones den Rückstand eine Minute vor Schluss auf einen Punkt reduzierte.

Aber genau da beendete Knueppel eine Flaute, die die Hornets beinahe den Sieg gekostet hätte: Im letzten Viertel traf das Team nur drei Würfe aus dem Feld, zwei davon gingen auf das Konto des Shooting Guards. Sein zweiter Treffer war ein Dreier 31 Sekunden vor dem Ende zum 78:74, der die Partie praktisch entschied. Kon zeigte keine Nerven und bewies seine Kaltblütigkeit genau dann, als es darauf ankam, und sicherte seiner Mannschaft mit diesem Clutch-Wurf nahezu den Titel.

Tatsächlich erlebte der Rookie einen dieser Momente, in denen einfach alles klappt – selbst ein Fehlwurf half ihm am Ende. An die Freiwurflinie geschickt, als die Kings wieder auf einen Punkt herangekommen waren, versenkte er zunächst den ersten Wurf zum 79:77, aber vergab den zweiten und gab Sacramento die Chance, im nächsten Ballbesitz auszugleichen oder sogar in Führung zu gehen.

Zumindest wäre das der Plan gewesen, wenn sie sich den Rebound gesichert hätten.

Stattdessen beförderten die Kalifornier den Ball ins Aus, und Knueppels Fehlwurf erwies sich als positive Wendung für die Hornets. Anschließend ging Jay Sims an die Linie, baute den Vorsprung auf vier Punkte aus und machte sämtliche Kings-Hoffnungen auf ein Wunder zunichte. Der Summer-League-Titel gehörte somit Charlotte. Jetzt müssen sie darauf aufbauen und dies als ersten Schritt in eine neue Ära der Franchise begreifen.

Spieler im Fokus

Diese Akteure glänzten im Finale der Summer League.

Kon Knueppel

Was soll man noch sagen? Er half seinem Team, schon in der ersten Hälfte davonzuziehen, und hielt Charlotte in der Spur, als die Kings in der Schlussphase aufs Gaspedal drückten. Er schloss den Abend mit 21 Punkten und 2 Assists ab und verdiente sich damit hochverdient den Finals-MVP-Titel.

Isaac Jones

Er war der Hauptgrund, warum dieses Finale so lange ausgeglichen blieb. Die Hornets fanden kein Mittel gegen seine Dominanz unter dem Korb und hätten dafür beinahe teuer bezahlt. Ein heroisches Comeback war ihm zwar nicht vergönnt, aber er hielt Sacramento bis zur letzten Sekunde im Rennen.

Ryan Kalkbrenner

Knueppel ist nicht der einzige Rookie, der in Charlotte für Furore sorgen will. Der No. 34 Pick lieferte eine starke Summer League ab und setzte dem Ganzen im Finale die Krone auf: 15 Punkte und 9 Rebounds. Er war ein entscheidender Faktor für den frühen Lauf der Hornets.

Spielstatistiken

Hier die Zahlen beider Teams.

Charlotte Hornets

Spieler MIN PTS FG AST REB BLK STL +/-
Kno Knueppel 32:47 21 8/21 2 5 0 0 +9
Jay Sims 25:46 11 2/9 1 2 0 0 -3
Ryan Kalkbrenner 28:11 15 5/6 0 9 1 1 +5
M.J. Walker 27:08 3 1/5 3 3 0 1 -5
K.J. Simpson 30:43 11 4/15 5 7 1 0 +7
Damion Baugh 18:48 7 3/7 2 4 0 0 0
James Banks III 3:50 0 0/1 0 0 0 0 +1
Josh Oduro 16:41 4 2/4 1 9 1 0 +5
D.J. Rodman 16:05 11 4/5 2 4 0 1 +6

Sacramento Kings

Spieler MIN PTS FG AST REB BLK STL +/-
Nique Clifford 33:08 10 4/15 2 8 0 0 +4
Isaac Jones 28:22 24 10/17 2 11 1 0 -3
Maxime Raynaud 20:57 9 4/11 0 7 2 1 +4
Isaiah Stevens 21:56 2 1/5 1 2 0 0 -3
Devin Carter 29:47 13 5/16 7 2 2 0 -4
Mason Jones 31:08 5 1/7 5 4 0 1 +12
Daeqwon Plowden 18:38 8 3/6 0 3 1 0 -10
Dylan Cardwell 7:58 5 2/2 0 1 1 2 -13
Isaiah Crawford 4:36 0 0/3 0 0 0 0 -9
Taevion Kinsey 3:27 2 1/3 0 1 0 0 -3

(Cover photo: Lucas Peltier-Imagn Images)

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