Genau so, wie es klingt. Wer auf einen späten Schub der Nuggets gehofft hatte, wird enttäuscht – stattdessen geht es steil bergab, und die Pacers trieben diesen Sturz gestern Abend mit 125:120 noch weiter voran. Trotz eines weiteren Nikola-Jokic-Meisterwerks, eines Triple-Doubles mit 41 Punkten, setzte Rick Carlisles Team auf Ausgewogenheit und brachte Denver damit an den Rand des Play-ins. In Indianapolis hingegen haben sie sich nahezu den vierten Platz im Osten gesichert und den Heimvorteil für die erste Playoff-Runde klargemacht.
Toppin, der X-Faktor
Was für eine Saison von Obi Toppin! Er ist kein NBA-Star, nicht einmal bei den Pacers, aber immer wenn er gebraucht wird, liefert er gewaltig ab. Ein Luxus, so einen Spieler zu haben – jemandem, dem du in jeder Lage vertraust. Gestern machte er den Nuggets mit 22 Punkten und 4-von-9 Treffern aus der Distanz schwer zu schaffen.
Keine Überabhängigkeit
Das ist der Schlüssel zum Erfolg der Pacers. Tyrese Haliburton ist zwar der Anführer des Teams, aber wenn er – wie gegen die Nuggets – nicht viel punktet, ändert sich nichts. Der Point Guard kam auf neun Zähler, trotzdem erreichte das Team 125. Er dirigiert das Geschehen, jemand, der Chris Paul bereits überflügelt hat.
Auch Pascal Siakam, ihre zweite Option, stand nicht zur Verfügung, doch das störte sie nicht. Rick Carlisle verfügt über einen tiefen Kader, in dem der Unterschied zwischen Starting Five und Bank kaum spürbar ist. Genau deshalb sind sie so gefährlich – niemand weiß, woher der nächste Schlag kommt.
— Indiana Pacers (@Pacers) April 7, 2025
Sie geraten nie in Panik. In Colorado lagen sie zur Halbzeit mit mehr als 10 Punkten zurück und zögerten keine Sekunde. Sie glichen aus und setzten im letzten Viertel den entscheidenden Treffer. Das sind nun vier Siege in Serie.
Denver im freien Fall
Es klingt hart, aber es stimmt. Bisher dachten alle, die Nuggets könnten sich dank Nikola Jokic im Westen über Wasser halten. Doch unter dem Druck zahlreicher Konkurrenten brechen sie als Erste ein, und selbst das spektakuläre Niveau des serbischen Superstars reicht nicht aus, um sie zu retten.
Anders als Indiana hat Michael Malone große Probleme, wenn er auf seine Bank schaut. Gestern verbuchte die Starting Five zum Beispiel einen positiven +/- Wert, während die zweite Garde mit Spielern wie Russell Westbrook bei -14 lag. So wird es nahezu unmöglich.
Ihnen bleibt kein Spielraum mehr für weitere Ausrutscher. Nach vier Niederlagen in Folge sind sie nur noch ein halbes Spiel davon entfernt, ins play-in abzurutschen. Sollte es so weit kommen, wäre es keine Überraschung, wenn sie früh ausscheiden und vorzeitig in den Urlaub gehen.
Key players
Das waren die besten Akteure der Nacht.
Obi Toppin
In dieser dynamischen Pacers-Offensive setzt er alles perfekt um. Ob im Fastbreak oder beim Dreier, er glänzt. Gestern führte das zu wichtigen 22 Punkten und 4 Rebounds, die den Sieg maßgeblich sicherten.
Nikola Jokic
Wieder ein monströses Triple-Double: 41 Punkte, 15 Rebounds und 13 Assists. Das unterstreicht, wie unglaublich er ist und wie wenig Unterstützung er bekommt. Es ist traurig zu sehen, wie seine beste Phase in einem Umfeld verpufft, das ihn ausbremst.
Myles Turner
Ständig in Trade-Gerüchten, aber immer unverzichtbar. Gestern führte er Indiana mit 24 Punkten an. Zudem beschützte er den Korb mit drei Blocks. Er ist das wahre Aushängeschild in Indianapolis.
Game stats
- 25 % Dreierquote der Nuggets. Schon seit letztem Sommer (und sogar seit dem davor) wird darüber geredet, dass Denver dringend Distanzschützen braucht. Diese Lücke ist kein bisschen geschlossen worden und zeigte sich gestern mit 25 % (8 von 31) von jenseits der Dreierlinie.
- Dominanz der Pacers-Bank. Die zweite Garde Indianas holte ihren eigenen Sieg, 35:26, und sorgte so für einen entscheidenden Vorsprung, der das Spiel zu ihren Gunsten drehte.
- Die Nuggets können den Ball nicht stealen. Klingt seltsam, ist aber so. Denver hat sich schon vor einer Weile ganz darauf eingelassen, ein offensives, spektakuläres Team zu sein. Jetzt resultieren daraus Spiele wie dieses, in dem sie nur zwei Steals verzeichneten. Sie verteidigen schlicht nicht.
(Photo by Ron Chenoy-Imagn Images)