Houston kehrte nach der All-Star-Pause zurück und holte einen dringend benötigten Sieg. Die Texaner sicherten sich einen wertvollen 121:115-Erfolg gegen ein ebenso verzweifeltes Timberwolves-Team. Für die Rockets bedeutet das, den vierten Platz zurückzuerobern, während die Niederlage Minnesota davon abhält, auf den sechsten Rang zu klettern und sich zumindest vorerst aus dem Play-in herauszuhalten.
Green vs Edwards
Im Zentrum des Duells standen die Topscorer beider Teams: Jalen Green, der sich als Anführer der Hausherren ausgerufen hat, und Anthony Edwards, der für die Gäste vielleicht zu oft diese Rolle übernehmen muss. Beide erzielten 35 bzw. 37 Punkte in einem direkten Schlagabtausch, bei dem sie von Beginn an klarmachten, dass sie ernst machen. Doch ihr Schicksal fiel am Ende unterschiedlich aus.
Allein oder gut begleitet
Edwards kam im ersten Viertel auf 15 Punkte, Green auf 13, wobei beide klar im Rampenlicht standen. Aber die Unterstützung um sie herum sah völlig anders aus. Anthony war von einem soliden Kader umgeben, während Green eines jener Lineups anführte, in dem theoretisch fast jeder einen Oscar gewinnen könnte. So starteten die Rockets stark durch.
Mit 48 Punkten verbuchte das Team von Udoka sein höchstes Viertelergebnis der Saison. Schnell im Umschaltspiel und tödlich von draußen (6/8) setzten sie sich in den ersten zwölf Minuten ab. Ja, Jalen glänzte, aber ebenso Jabari Smith Jr., der entschlossen zurückkehrte, und Dillon Brooks, der stets auf seine Chance lauert.
Amen to Jabari closes out the highest-scoring quarter of the season for the Rockets 🚀
They've got 48 PTS through 1Q on ESPN! pic.twitter.com/3u9OConinI
— NBA (@NBA) February 22, 2025
Dank dieser Beiträge drohte die Partie früh zu kippen, als die Gastgeber bis auf 14 Punkte davonzogen. Doch im zweiten Viertel normalisierte sich die Lage rasch. Die Timberwolves, die merkten, dass sie an schnellen Gegenstößen zerbrachen, drosselten das Tempo. Das führte zu den offensiven Stotterern, die man von Houston bereits kennt. Mit einem fokussierten Edwards schmolz der Vorsprung allmählich.
Etwas mehr Tiefe
Trotzdem tauchten bei Minnesota jedes Mal Probleme auf, wenn die zweite Garde aufs Parkett kam. Ohne DiVincenzo, Randle oder Gobert blickte Finch auf eine Bank, die wirkte wie ein Kühlschrank voller gähnender Leere. Mit so wenigen verfügbaren Spielern war es schwer, mit den Rockets mitzuhalten, deren Bank meist produktiver ist.
Sie zeigten nichts Spektakuläres, aber Jabari und Aaron Holiday lieferten wichtige Impulse, die Houston bis ins letzte Viertel in Kontrolle hielten. Dann war wieder Green an der Reihe.
Der entscheidende Schlag
Während Edwards sichtbar müde wurde und nachließ, schaltete Jalen erneut einen Gang hoch. Der Shooting Guard übernahm in der Schlussphase mit neun Punkten im letzten Abschnitt – fünf davon, um das Wolves-Comeback zu ersticken, und vier weitere, um die Partie in der letzten Minute endgültig zu entscheiden. So durfte das Toyota Center den 35. Saisonsieg mit wenig Drama feiern.
JALEN GREEN TAKES THE LEAD FALLING AWAY 🚀
He's got 31 on the night and we're down to the wire on ESPN! pic.twitter.com/qACeEtZKHM
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Players of the Game
Sie wurden schon erwähnt, aber hier ein genauerer Blick auf die Männer, die das Spiel geprägt haben.
Jalen Green
Er kann mit seiner Inkonstanz frustrieren, aber an solchen Abenden vergisst du das schnell. Er ist im Kader derjenige, der sich am besten selbst seinen Wurf kreieren kann, und das sah man an seiner Trefferquote: Er traf die Hälfte seiner Versuche (12/24), war von der Dreierlinie stark (5/11) und trug zudem mit 5 Rebounds, 4 Assists und 2 Steals bei.
Anthony Edwards
Mit 37 Punkten war er Topscorer der Partie, doch seine Leistung hatte zwei Gesichter. In der ersten Hälfte trug er 25 Punkte zusammen und traf scheinbar von überall, danach waren es nur noch 12, weil aus der Distanz und aus der Mitteldistanz kaum noch etwas fiel. Das verhinderte das Comeback der Wolves.
Alperen Sengun
Der türkische Big Man war Greens wichtigster Offensivpartner, obwohl er durchwachsen agierte. Acht Ballverluste und keine gute Quote (8/21) standen zu Buche, doch er zog viele Fouls und beherrschte die Bretter. Wie so oft gewann Udokas Team das Duell unter den Körben deutlich.
Game Stats
Hier die Statistiken beider Teams.
Houston Rockets
Player | Points | Shots | Assists | Rebounds | Blocks | Steals | +/- |
Dillon Brooks | 8 | 3/5 | 2 | 6 | 0 | 1 | +2 |
Tari Eason | 12 | 5/10 | 1 | 3 | 2 | 1 | +5 |
Alperen Sengun | 24 | 8/21 | 2 | 13 | 0 | 0 | +10 |
Jalen Green | 35 | 12/21 | 4 | 5 | 0 | 2 | +18 |
Amen Thompson | 17 | 7/9 | 6 | 10 | 3 | 1 | +5 |
Jabari Smith Jr. | 15 | 5/9 | 2 | 9 | 1 | 0 | +12 |
Jae’Sean Tate | 0 | 0/0 | 0 | 1 | 0 | 0 | -5 |
Aaron Holiday | 10 | 2/6 | 1 | 1 | 0 | 0 | -7 |
Steven Adams | 0 | 0/0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -10 |
Minnesota Timberwolves
Player | Points | Shots | Assists | Rebounds | Blocks | Steals | +/- |
Nickeil Alexander-Walker | 16 | 6/11 | 3 | 5 | 1 | 0 | -13 |
Jaden McDaniels | 21 | 7/15 | 3 | 6 | 1 | 2 | +3 |
Naz Reid | 22 | 9/16 | 3 | 8 | 3 | 1 | -10 |
Anthony Edwards | 37 | 13/32 | 3 | 4 | 1 | 0 | -11 |
Mike Conley | 5 | 0/2 | 5 | 2 | 0 | 1 | -1 |
Jaylen Clark | 0 | 0/0 | 2 | 1 | 0 | 3 | -8 |
Terrence Shannon Jr. | 6 | 3/7 | 2 | 3 | 0 | 1 | +10 |
Luka Garza | 6 | 2/5 | 1 | 4 | 0 | 0 | +1 |
Rob Dillingham | 2 | 1/4 | 0 | 2 | 0 | 2 | -1 |
Return From the Bench
Der Sieg wurde noch süßer, weil Jabari Smith nach 22 verpassten Spielen zurückkehrte. In dieser Phase hatte sich Amen Thompson so sehr aufgedrängt, dass Smiths Status ins Wanken geriet und er zum ersten Mal in seiner Karriere von der Bank kam – eine Umstellung, die zunächst ungewohnt wirkte, aber nicht lange.
„Es war anders. Ich habe gemerkt, dass meine Routine sich verändert hat – nach dem Aufwärmen wusste ich nicht so recht, was ich tun sollte, bevor ich reinkomme. Aber sobald du auf dem Court stehst, ist es egal. Am Ende zählt nicht nur, wer beginnt. Die Spieler, die abschließen, machen den besten Job. Es ist keine große Sache. Wir haben eine sehr tiefe Truppe und unsere Aufgabe ist es, jeden Abend alles zu geben.“
(Cover photo: Troy Taormina-Imagn Images)