Lakers verlieren erneut: Pleite gegen Charlotte

Die Lakers gingen nach einer herben Niederlage in Salt Lake City angeschlagen in die All-Star-Pause und kehren mit einem noch größeren Rückschlag zurück. Zu Hause ...

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Von Niko Jens Schwann

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Die Lakers gingen nach einer herben Niederlage in Salt Lake City angeschlagen in die All-Star-Pause und kehren mit einem noch größeren Rückschlag zurück. Zu Hause gegen die Hornets unterlagen Redicks Mannen mit 100:97 gegen eines der schlechtesten Teams der Liga und zeigten einmal mehr, dass sie Zeit brauchen, um sich richtig zu sortieren. Auch Luka Doncic benötigt genau diese Zeit, um in seiner neuen Stadt zu seiner Bestform zu finden.

Waiting for the Real Debüt

Doncic hat schon drei Partien im Lakers-Trikot absolviert, doch es fühlt sich an, als hätten wir nur einen Trailer gesehen. Es gab immer wieder kurze Momente, die andeuten, was diese neue Ära dem Franchise bringen und welche Highlights jeden Morgen die sozialen Netzwerke überfluten könnten. Aber der große „Jetzt bin ich da!“-Auftritt blieb aus. Und schon früh war klar, dass auch heute nicht der Tag dafür sein würde.

LeBron übernimmt

Mit fünf Ballverlusten im ersten Viertel zeigte Doncic, dass er immer noch den Rost seiner monatelangen Auszeit abschütteln muss. Manche Aktionen werden wiederkommen, wenn er mehr Minuten sammelt; andere scheiterten daran, dass sein unbedingter Wille zu glänzen ihn zu spektakulären, aber riskanten Pässen verleitete. Obwohl ihm ein paar Highlights gelangen, darunter ein langer Pass über das ganze Feld zu LeBron, war sofort sichtbar, dass dies nicht sein Spiel werden würde.

So übernahm James das Ruder, unterstützt von einem starken Rui Hachimura und Dorian Finney-Smiths Dreiern. In der ersten Hälfte kontrollierte ein wenig glanzloses Lakers-Team das Geschehen, weil Charlotte Probleme hatte, Punkte zu erzielen (14/49 Trefferquote). Doch sobald diese Durststrecke endete, fingen die Schwierigkeiten an.

Die Wende

Zur Mitte des dritten Viertels war das Spiel klar strukturiert: Die Hausherren glänzten zwar nicht, aber um Charlotte zu schlagen, braucht es auch keinen Gala-Auftritt. Denkste: Denn innerhalb weniger Sekunden war die Partie komplett auf den Kopf gestellt.

Miles Bridges, der allein in diesem Abschnitt 11 Punkte erzielte, führte einen 1–17-Lauf an, der das Viertel beendete und den Hornets quasi zum ersten Mal an diesem Abend die Führung brachte. Nach nur 4/23 aus der Distanz in der ersten Hälfte starteten die Gäste ein 7/17-Feuerwerk im dritten Viertel und hatten die schwere Artillerie von LaMelo Ball noch in petto.

Im Schlussabschnitt dominierte Ball das Geschehen. Er eröffnete ihn mit zwei Dreiern, die den Lauf auf 1–23 ausbauten, und setzte seine Mitspieler ein, damit sie dem Lakers-Konter standhalten konnten. Als es in die entscheidenden Sekunden ging, tanzte er durch die Defense und nutzte die weiche Ringverteidigung für einen Korbleger zum 98:94 aus Sicht der Hornets bei noch 14 Sekunden auf der Uhr – das vorentscheidende Manöver.

Zwei Chancen für LeBron

Entschieden – aber nicht ganz. Die Lakers hatten noch Gelegenheiten, die Partie in die Verlängerung zu retten. Nach Balls Korbleger traf LeBron einen Dreier zum Anschluss. LaMelo erhöhte wieder von der Freiwurflinie, doch der Abstand blieb bei drei Punkten. Es gab also weiter eine Chance.

Sogar zwei. Denn nach LeBrons Fehlwurf von draußen holten die Gastgeber den Offensivrebound, was dem Routinier eine weitere Möglichkeit gab, die er ebenfalls nicht im Korb unterbrachte. Damit war die Partie durch und ein weiterer eigentlich inakzeptabler Ausrutscher für ein Team besiegelt, das noch nach seiner Identität sucht.

Game Standouts

Diesen Auswärtssieg prägten vor allem Miles Bridges und LaMelo Ball, die eine spektakuläre Nacht von LeBron James neutralisierten und den Hornets den Coup in der Crypto Arena ermöglichten.

Bridges: Dreier als Comeback-Turbo

Der Forward, mit 29 Punkten bester Werfer, weckte Charlotte im dritten Viertel mit zwei wichtigen Dreiern auf und hielt den Lakers-Ansturm im letzten Abschnitt mit zwei weiteren Treffern von draußen in Schach. Dazu sammelte er fünf Steals in der Defense.

LaMelo in der Crunch Time

Der Point Guard wechselte wie so oft zwischen starken und durchwachsenen Phasen. Doch sobald Charles Lee ihm den Ball gab und darum bat, den Sieg festzumachen, lieferte er ab. Am Ende standen 27 Zähler und 6 Assists in der Statistik, einer wichtiger als der andere.

LeBron wieder allein

James musste erneut fast alles schultern und tat das mit 26 Punkten und 11 Assists, die die Lakers bis in die Schlussmomente im Spiel hielten. Irgendwann soll Doncic übernehmen und LeBron entlasten, doch heute – trotz Lukas 8 Assists und 11 Rebounds – verhinderten 5/18 aus dem Feld und nur 14 Punkte das ersehnte Durchbruchsspiel.

Game Stats

Die Zahlen beider Teams im Überblick.

Los Angeles Lakers

Player Points Shots Assists Rebounds Blocks Steals +/-
Rui Hachimura 17 7/16 3 8 0 1 -1
LeBron James 26 10/22 11 7 2 1 -4
Jaxson Hayes 8 4/5 0 4 0 2 +12
Austin Reaves 8 3/9 2 2 2 1 -5
Luka Doncic 14 5/18 8 11 0 1 +13
Dorian Finney-Smith 12 4/7 3 5 0 0 +1
Gabe Vincent 6 2/7 2 3 0 0 -6
Alex Len 0 0/0 0 1 0 0 +8
Jarred Vanderbilt 3 1/1 0 4 0 0 -17
Dalton Knecht 3 1/5 0 5 0 1 -16

Charlotte Hornets

Player Points Shots Assists Rebounds Blocks Steals +/-
Josh Green 4 2/6 1 3 0 2 0
Miles Bridges 29 9/22 0 6 1 5 +4
Mark Williams 10 3/7 2 9 0 0 -5
Nick Smith Jr. 12 4/13 1 2 0 1 -4
LaMelo Ball 27 9/19 6 5 0 1 8
Elfryd Payton 0 0/2 2 3 0 0 -5
Jusuf Nurkic 0 0/3 7 8 2 1 8
Seth Curry 10 3/8 0 5 0 1 +11
DaQuan Jeffreys 5 2/6 1 0 1 0 +1
Tidjane Salaün 3 1/5 0 6 0 1 -3

The Controversy: Reaves’ Ejection

Fast wäre das Spiel an einem anderen Punkt gekippt, als Austin Reaves im dritten Viertel vom Feld flog – genau in dem Moment, als die Hornets ihre Aufholjagd vollendeten. Der Guard monierte ein relativ klares Foul von Nurkic und bekam dafür ein Technisches Foul von Schiedsrichter Rodney Mott, der ohne Zögern direkt das zweite hinterherschickte, als die Proteste nicht abrissen.

LeBron James hielt die Strafe für überzogen: „Er hatte jedes Recht, sich über den nicht gepfiffenen Kontakt zu ärgern, und ich finde nicht, dass seine Äußerungen so eine Strafe verdient haben. Sie haben gesagt, er hätte zu oft ‚Fuck‘ gesagt, aber in Wahrheit hat er es nur einmal rausgehauen und dann aufgehört. Ich glaube, der Ref dachte, er hätte es nochmal gesagt, aber das stimmte nicht.“

(Cover photo: Jason Parkhurst–Imagn Images)

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