Miami kehrt als Angstgegner zurück

Es sah so aus, als würde die Serie in diesem Jahr reißen, doch Erik Spoelstra bewies einmal mehr, dass du die Heat niemals abschreiben kannst ...

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Von Niko Jens Schwann

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Es sah so aus, als würde die Serie in diesem Jahr reißen, doch Erik Spoelstra bewies einmal mehr, dass du die Heat niemals abschreiben kannst – ganz gleich wie viele Rückschläge oder Star-Abgänge sie wegstecken müssen. Nach einer schwierigen Phase, die beinahe alles zum Einsturz gebracht hätte, lief Miami vergangene Nacht im Garden in Boston auf und ging nicht nur siegreich vom Feld, sondern fegte die Celtics mit 124–103 regelrecht weg. Ja, der Erzfeind der Celtics – wer könnte die Playoffs 2023 je vergessen – trat erneut auf den Plan, verbuchte den sechsten Sieg in Serie und schob sich damit in die Favoritenrolle, um im Osten über das Play-In zu gehen.

Herro übernimmt

Spoelstra sagte vor einiger Zeit, dass Tyler Herro neben Bam Adebayo beweisen müsse, die Heat führen zu können, und er liefert die Antwort laut und deutlich. Gestern Nacht führte er sein Team mit 25 Punkten an und verteilte dazu 9 Assists, ohne einen einzigen Ballverlust. Dieses Maß an Reife und Effektivität ist genau das, was Florida braucht, um ihn als zentralen Baustein weiterzuentwickeln.

Miamis sechster Sieg in Folge

Wie bereits erwähnt, hat sich Miami von zehn Niederlagen am Stück zu nun sechs Siegen in Serie hochgearbeitet. Sie gerieten nie in totale Verzweiflung, fanden ihren Rhythmus und unterstrichen diesen gestern Nacht mit einem dominanten Auftritt auf dem Court der amtierenden Champions im Garden von Boston.

Von Anspannung über 48 Minuten war hier keine Spur. Miami startete wacher und führte schon früh in der zweiten Hälfte mit bis zu 22 Punkten. Die Celtics versuchten zwar kurz, gegenzuhalten, doch Spoelstras Mannschaft behielt die Oberhand und steuerte einem ungefährdeten Ende entgegen.

Trotz dieser großartigen Serie stehen die Heat (35–41) weiterhin vor dem Play-In der Eastern Conference. Die Orlando Magic, Atlanta Hawks und Chicago Bulls warten als mögliche Gegner, doch die genaue Platzierung für diese Duelle ist noch offen.

Boston ohne Eile

So sieht die Realität aus. Die Celtics haben die ganze Saison über den Eindruck vermittelt, dass sie sich schonen und ihre Topspieler rotieren, damit alle in der entscheidenden Playoff-Phase in Topform sind.

Ihr Auftritt gegen Miami litt unter einem rabenschwarzen Abend von Jayson Tatum, der nur 4 von 17 Würfen aus dem Feld versenkte und auf 16 Punkte kam. Doch für Boston besteht wenig Grund zur Sorge, denn sie haben den zweiten Platz im Osten sicher und kamen nach einer Serie von neun Siegen in Folge in diese Partie.

Übrigens bedeutet diese Niederlage, dass die Celtics keinen Sweep gegen die Heat in dieser Saison schaffen können, da sie die vorherigen drei Duelle der Spielzeit 2024–25 für sich entschieden hatten.

Herausragende Spieler

Das waren die Top-Performer der Partie.

Tyler Herro

Wie schon angedeutet, spielte er nahezu fehlerfrei. Er machte konsequent genau das, was das Team brauchte, und blieb stets im Konzept. 26 Punkte, 9 Assists, 6 Rebounds, 2 Steals und 0 Ballverluste. Chapeau.

Bam Adebayo

Der Center bleibt das Herzstück der Heat und übernimmt mit großer Ruhe mehr Verantwortung in der Offensive. Gestern Nacht kam er auf 21 Punkte (inklusive zweier Dreier), 5 Rebounds und 6 Assists.

Jaylen Brown

Er war der einzige Lichtblick bei den Celtics. Seine 24 Punkte und 9 Rebounds waren in beiden Kategorien teamintern Spitze, außerdem steuerte er 4 Assists bei. Eine starke Leistung, am Ende jedoch ohne Erfolg.

Spielstatistiken

  • Die Off-Ball-Intensität der Heat. Das Team aus Florida glänzte mit durchgehender Defensivpräsenz über 48 Minuten und sicherte sich damit neun Steals gegenüber nur drei bei den Celtics.
  • 45 Punkte von der Bank Miamis. Die Heat zeigten zusätzlich ihre Tiefe. Kyle Anderson überzeugte mit 19 Punkten, während Davion Mitchell von allem etwas beisteuerte und am Ende 13 Punkte, 7 Assists, 4 Rebounds sowie 3 Steals verbuchte. Insgesamt setzten sie sich mit 45:27 gegen Bostons Bank durch.
  • Ein schwacher Abend für Jayson Tatum. Zu sehen, wie Tatum nur 4 von 17 Würfen aus dem Feld (darunter 2 von 9 Dreiern) traf, schmerzt. Für den Franchise-Player der Celtics war es eindeutig ein Abend zum Vergessen.

(Photo by Bob DeChiara-Imagn Images)

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