Ohne Stephen Curry und Jimmy Butler wären die Playoffs 2025 einfach nicht vollständig. Und so kommt es auch nicht. Die Stars der Warriors werden dabei sein und treffen auf die Houston Rockets, nachdem sie sich im Play-in den siebten Seed durch einen 121:116-Sieg gegen ein kampfstarkes Grizzlies-Team gesichert haben. Memphis beseitigte frühe Zweifel zwar rasch, konnte das Kunststück aber letztlich nicht vollenden.
Gegen alle Widerstände und Verletzungen
Allein Golden State in fremder Halle zu bezwingen, wäre für Memphis schon beeindruckend genug gewesen, schließlich hatte man es mit einem der besten Teams der Liga zu tun. Doch das war nur der Anfang, und es wurde wesentlich komplizierter. Tuomas Iisalos Mannschaft lag in der ersten Hälfte bereits mit 20 Punkten zurück, und gerade als sie die Wende einleiten wollten, humpelte Ja Morant vom Feld. Doch ihr Kampfgeist blieb ungebrochen.
Nur Stephen Curry setzte ihm ein Ende.
Play-in Jimmy
Allerdings war es nicht Steph, der die Grizzlies in San Francisco wirklich willkommen hieß. Jimmy Butler, der für solche hochriskanten Begegnungen zu den Warriors gestoßen ist, übernahm die Verantwortung, sobald Pippens aggressive Defense sich auf den Point Guard konzentrierte. Weil die Grizzlies Butlers Postgame fürchteten, stellten sie größere Spieler gegen ihn und forderten ihn zu Würfen von draußen auf. Das erwies sich als Fehler, zumindest in der ersten Hälfte, denn als die ersten Würfe fielen, erwachte die Bestie.
Jeder, der Butler kennt, wusste, dass seine beste Version zum Vorschein kommt, sobald die großen Spiele starten. Daran gab es nie Zweifel. Erschreckend ist eher, wie sehr er die Warriors bereits besser gemacht hat, ohne überhaupt Vollgas zu geben – und wie viel Potenzial in diesem Team noch steckt. Denn gegen die Clippers war schon eine Veränderung in seinem Auftreten sichtbar, und in den ersten beiden Vierteln gegen Memphis lieferte er genau das Leadership, auf das Warriors-Fans gewartet hatten.
PLAY-IN JIMMY IS HERE 🚨🚨🚨
10 points in Q1… 29-7 GSW run!#SoFiPlayIn on TNT pic.twitter.com/1MleQeN8k3
— NBA (@NBA) April 16, 2025
Aber Butlers Auftritt hätte nicht gezählt ohne die Defensivarbeit der Warriors, die wirklich den Ton angab. Ihr Druck am Ball und das konsequente Aushelfen zerstörten Memphis’ Halbfeld-Offensive und glichen den Größenvorteil der Grizzlies aus. Nach ein paar Curry-Dreiern war die Lücke groß genug, um Memphis ins Wanken zu bringen. Zwar angeschlagen, aber nicht am Boden.
Langsam keimt der Glaube auf
Iisalos Team verkürzte den zuvor 20 Punkte großen Rückstand kurz vor der Pause. Doch erst nach dem Seitenwechsel drehte sich die Partie wirklich. Memphis trat konzentrierter auf, wartete auf bessere Abschlüsse und nutzte endlich Zach Edeys gewaltige Präsenz. Damit wurde es für Golden State kompliziert, denn gegen einen klaren Größenvorteil half nur noch die Verstärkung gegen den Kanadier.
Genau das war Memphis’ Plan. Plötzlich hatte Desmond Bane, brandgefährlich aus der Distanz, mehr Raum. Plötzlich gab es für die Ballhandler weniger Hände im Weg, sodass sie den Korb attackieren konnten. Plötzlich machten Edey und alle, die von seiner Präsenz profitierten, mit zweiten Chancen Punkte.
Und plötzlich war Memphis wieder voll im Spiel. Doch es folgte der nächste Rückschlag: Als sie bis auf einen Punkt herankamen, knickte Ja Morant um und musste vom Parkett.
Ja Morant rolls his ankle on this play — Hope he is OK. 🙏
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Der Point Guard kam wenige Minuten später zurück, traf sofort einen Midrange-Jumper und steuerte noch ein paar weitere Körbe bei. Doch es war offensichtlich, dass er nicht bei 100 Prozent war, als die Grizzlies in einer engen Schlussphase seine Kreativität am dringendsten brauchten. Trotzdem hätte Tennessee beinahe gesiegt, aber es fehlte die Lösung für das, was dann kam.
Bis Curry übernahm
Andere Spieler waren die ganze Nacht über konstanter, aber Stephen Curry wartete sein Zeitfenster ab, um maximalen Schaden anzurichten. Mal nahm Pippen ihn komplett aus dem Spiel, dann schlug Curry mit aufeinanderfolgenden Dreiern zu und machte jede gute Defense zunichte. Genau das tat er in den letzten Minuten.
STEPH HAS 30.
HE WANTS THE #7 SEED.#SoFiPlayIn on TNT pic.twitter.com/OJZyIdX06O
— NBA (@NBA) April 16, 2025
Zuerst traf er einen seiner typischen Step-back-Dreier. Eine jener Aktionen, bei der er nur ein paar Zentimeter Platz braucht und jeder Ballkontakt sofort in drei Punkten endet. Der eigentliche Dolchstoß kam direkt danach: ein weiterer Dreier, nachdem er Pippen gleich zweimal in die Luft geschickt hatte, bevor er angesichts der Unhaltbarkeit seines Wurfs selbst in die Hände klatschte.
Memphis kam durch zwei fragwürdige Fouls noch einmal heran, doch als die Grizzlies mit Ballbesitz zum möglichen Ausgleich antraten, brauchten sie mehr als fünf Sekunden, um einzuworfen, und vergaben so die Chance ohne jeden Wurf. Jetzt wartet auf sie der Gewinner aus Kings–Mavericks. Unterdessen machen sich die Warriors bereit für eine Serie gegen die Rockets, die sicher genauso spektakulär wird wie dieses Duell.
Herausragende Akteure
Diese Spieler brachten die Warriors in die Playoffs.
Stephen Curry
Die Grizzlies versuchten alles und erschwerten ihm sogar das bloße Empfangen des Balls. Er hatte die ganze Partie über Probleme mit einem Finger. Aber er ist eben Curry. Jedes Mal, wenn er ein wenig Raum fand, schlug er zu. Am Ende standen 37 Punkte, darunter zwei entscheidende Dreier, die das Spiel entschieden.
Jimmy Butler
Je größer die Bühne, desto stärker ist seine Motivation. Das Play-in versprüht bereits Playoff-Flair – und weckt den furchteinflößenden Butler, der die Verantwortung übernahm, als Curry zugestellt wurde. Mit 38 Punkten zeigte er sein bislang bestes Spiel als Warrior, genau dann, wenn es am meisten zählte.
Quinten Post
Während die meisten Rollenspieler schwankten, ragte der Rookie heraus. Er setzte seine Größe ein, um Memphis am Korb zu stören und half Golden State beim Rebound. Außerdem traf er in der ersten Halbzeit drei Dreier und gab den Warriors damit schon früh zusätzlichen Halt.
Spielstatistiken
Hier sind die Stats beider Teams.
Golden State Warriors
Player | MIN | PTS | FG | AST | REB | BLK | STL | +/- |
Moses Moody | 33:03 | 9 | 4/7 | 1 | 3 | 1 | 1 | +6 |
Jimmy Butler | 39:43 | 38 | 12/20 | 6 | 7 | 0 | 3 | 0 |
Draymond Green | 30:44 | 4 | 1/5 | 10 | 6 | 1 | 3 | +12 |
Brandin Podziemski | 28:28 | 3 | 1/7 | 3 | 4 | 0 | 2 | -1 |
Stephen Curry | 38:39 | 37 | 9/22 | 4 | 8 | 0 | 1 | +1 |
Quinten Post | 21:47 | 11 | 4/5 | 2 | 5 | 0 | 1 | +12 |
Gary Payton | 19:51 | 12 | 5/10 | 1 | 2 | 1 | 1 | +1 |
Buddy Hield | 12:06 | 2 | 1/4 | 1 | 0 | 0 | 1 | +7 |
Kevon Looney | 9:40 | 2 | 1/2 | 1 | 1 | 0 | 0 | -11 |
Gui Santos | 5:59 | 3 | 1/3 | 0 | 3 | 0 | 0 | -2 |
Memphis Grizzlies
Player | MIN | PTS | FG | AST | REB | BLK | STL | +/- |
Desmond Bane | 39:00 | 30 | 11/21 | 4 | 6 | 1 | 1 | -2 |
Jaren Jackson Jr. | 39:01 | 18 | 6/15 | 4 | 6 | 0 | 1 | -7 |
Zach Edey | 32:34 | 14 | 4/11 | 2 | 17 | 0 | 0 | +6 |
Scotty Pippen Jr. | 34:16 | 9 | 3/8 | 5 | 5 | 0 | 1 | +4 |
Ja Morant | 34:54 | 22 | 9/18 | 3 | 3 | 0 | 1 | +2 |
Santi Aldama | 26:43 | 14 | 5/8 | 2 | 8 | 0 | 0 | -6 |
Luke Kennard | 17:29 | 3 | 1/2 | 1 | 1 | 0 | 0 | -13 |
John Konchar | 13:05 | 6 | 3/3 | 0 | 3 | 0 | 0 | -3 |
Vince Williams Jr. | 2:58 | 0 | 0/0 | 1 | 1 | 0 | 0 | -6 |
(Cover photo: Cary Edmondson-Imagn Images)