Clevelands Serie aufeinanderfolgender Siege ist bei 16 gerissen. Beim 17. Versuch verhinderte Orlando, dass diese Franchise-Bestmarke weiter ausgebaut wird, indem sie sich in der Rocket Arena mit 108:103 durchsetzten. Dieser Sieg sicherte ihnen nicht nur die Ehre, die zuvor unaufhaltsamen Spitzenreiter zu stoppen, sondern half den Magic auch, etwas von dem Geist aus den frühen Saisonwochen wiederzufinden, als sie nur schwer zu schlagen waren.
Rivalen mit Vergangenheit
Auch die Magic hatten noch eine Rechnung mit dem Team aus Ohio offen, das sie in den letztjährigen Playoffs ausgeschaltet hatte. Dieses Duell bot ihnen die Gelegenheit zur Revanche. Sie schien allerdings unwahrscheinlich – nicht nur wegen der Form beider Mannschaften, sondern auch angesichts der Ereignisse in den ersten Minuten.
Gelungener Start
Darius Garland war fest entschlossen, den 17. Sieg einzufahren, und ließ das sofort erkennen. Er legte einen brandheißen Auftakt hin und gab damit das Tempo für die Cavs vor, die rasch in Führung gingen und diese ausbauten. Orlandos Defense, sonst gefürchtet für ihre Toughness am Ring, war im ersten Viertel praktisch nicht existent. Cleveland nutzte das und startete einen 38:25-Lauf, der ihre Unaufhaltsamkeit unterstrich.
Darius Garland in his BAG early 💰
Stepback with a tricky handle.
Tough finish through contact.
Fancy reverse layup. pic.twitter.com/QJbdGnegyG— NBA (@NBA) March 16, 2025
Die Gäste ließen allerdings nicht lange auf sich warten. Nach einem schwachen ersten Viertel fand die Magic-Defense endlich ihren Rhythmus und begann, Atkinsons Offensive zu bremsen. Damit zwangen sie Cleveland in das langsamere Spiel, in dem sich das Team aus Florida am wohlsten fühlt.
In diesem punktearmen Setting zählten ihre offensiven Einschränkungen weniger. Anthony Black, dessen Verantwortung weiter wächst, dirigierte die Second Unit und initiierte einen 18:5-Lauf, der für den Ausgleich sorgte.
Doch diese Aufholjagd war ebenso rasch vorbei, wie sie begonnen hatte. Allen und Hunter brachten Cleveland wieder auf Kurs, und wenig später verschafften ein paar Dreier von Mitchell und Strus den Gastgebern etwas Luft. Am Ende fruchtete Orlandos Kraftakt nicht: Zur Halbzeit war alles wieder wie zu Beginn – die Cavs führten mit 13 Punkten.
Die alten Magic
Den alten Abstand wiederherzustellen bedeutete aber nicht, dass alles wie zuvor lief. Orlando hatte das Rezept zum Sieg entdeckt und bereits einen Plan. In der zweiten Halbzeit ging dieser Plan perfekt auf.
So harmlos wie in diesem Abschnitt sah man die Cavaliers-Offensive in dieser Saison nur selten. Sie trafen kaum von außen, kamen nicht in die Zone und brachten den Ball manchmal nicht einmal über die Mittellinie. Damit gerieten sie gegen ein Magic-Team ins Hintertreffen, das endlich seine frühere Identität wiederfand. Nach Wochen des Suchens knüpften die Magic im hart umkämpften Rocket Arena-Spiel an ihre Leistungen aus November und Dezember an – zum genau richtigen Zeitpunkt.
Während ihre Defense die Gastgeber zermürbte, übernahm Franz Wagner die Führung in der Offensive. Seine Punkte ließen den Vorsprung der Cavs schrumpfen, und alle warteten nur darauf, dass Paolo Banchero – der zwar immer wieder an die Freiwurflinie ging, am Korb aber oft scheiterte – endlich zündete. Genau das tat der Italiener, als es am meisten zählte.
Paolo Banchero gave the Magic a lead that they never gave back 🪄
Part of an 11-3 run to secure a HUGE win over the Cavs! pic.twitter.com/RcNL97Pbkq
— NBA (@NBA) March 16, 2025
Banchero traf im gesamten Schlussviertel nur zwei Würfe, aber keine hatten mehr Gewicht. Der erste war ein Dreier, der den 11:2-Lauf krönte und Orlando wieder in Führung brachte, was die Schlussphase zu einem offenen Schlagabtausch machte. Der zweite war ein Jumper zum 104:103 bei 45 Sekunden Restzeit. Danach gaben die Magic die Führung nicht mehr ab.
Hunter hatte zwar einen freien Dreier, der das Resultat noch hätte drehen können, doch der Wurf klatschte seitlich ans Brett. Als Caldwell-Pope via Freiwurf auf 106:103 stellte, vergaben Strus und Mitchell gemeinsam drei Versuche von draußen, die das Spiel noch hätten ausgleichen können. Aber es war nicht ihr Abend. Dieser gehörte klar Orlando – ein wichtiger Moment für ein Projekt, das in dieser Saison jedem möglichen Hindernis begegnet ist, jetzt aber beweist, welch enormes Potenzial es hat.
Herausragende Akteure
Die folgenden Spieler glänzten besonders.
Paolo Banchero
Obwohl sein Wurf (6/22) nicht fiel, zog er Fouls, setzte seine Mitspieler in Szene und blieb in allen Bereichen aktiv. Und wie man es von einem Star erwartet, fand er in der Crunchtime seinen Rhythmus und versenkte den entscheidenden Wurf.
Donovan Mitchell
Seine Punkte hielten Cleveland in der zweiten Halbzeit fast im Alleingang im Spiel. Er war der Einzige, der Orlandos Defense aus dem Konzept brachte. Diese einseitige Abhängigkeit führte jedoch nicht zum Sieg.
Franz Wagner
Siebzehn seiner 22 Punkte machte er nach der Pause und veränderte damit die Dynamik der Gäste maßgeblich. Er brachte Schwung in eine Offensive, die nicht vor Optionen strotzt, und legte damit den Grundstein für Orlandos Triumph.
Spielstatistiken
Hier sind die Zahlen beider Teams.
Cleveland Cavaliers
Player | Minutes | Points | Field Goals | Assists | Rebounds | Blocks | Steals | +/- |
Max Strus | 27:13 | 10 | 4/8 | 5 | 6 | 0 | 0 | +2 |
De’Andre Hunter | 29:11 | 9 | 2/11 | 1 | 5 | 0 | 1 | -5 |
Jarrett Allen | 31:20 | 20 | 8/11 | 2 | 12 | 1 | 0 | -3 |
Donovan Mitchell | 34:13 | 23 | 9/28 | 5 | 6 | 0 | 1 | +3 |
Darius Garland | 33:05 | 19 | 8/16 | 4 | 6 | 0 | 2 | +1 |
Ty Jerome | 24:41 | 12 | 5/9 | 1 | 1 | 0 | 0 | -9 |
Dean Wade | 21:55 | 3 | 1/2 | 0 | 6 | 0 | 3 | -4 |
San Merrill | 18:49 | 5 | 2/8 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 |
Tristan Thompson | 10:41 | 0 | 0/1 | 1 | 3 | 0 | 0 | +3 |
Isaac Okoro | 7:53 | 2 | 1/2 | 0 | 2 | 0 | 0 | -13 |
Orlando Magic
Player | Minutes | Points | Field Goals | Assists | Rebounds | Blocks | Steals | +/- |
Franz Wagner | 35:47 | 22 | 8/19 | 2 | 8 | 0 | 1 | -1 |
Paolo Banchero | 38:05 | 24 | 6/22 | 7 | 11 | 1 | 1 | +3 |
Wendell Carter Jr. | 35:08 | 16 | 6/13 | 1 | 14 | 0 | 0 | +5 |
Caldwell-Pope | 30:16 | 15 | 5/9 | 3 | 2 | 0 | 1 | +7 |
Cory Joseph | 24:30 | 3 | 1/4 | 4 | 3 | 0 | 3 | -4 |
Caleb Houstan | 6:58 | 2 | 1/1 | 0 | 0 | 0 | 0 | -2 |
Cole Anthony | 6:01 | 2 | 0/1 | 0 | 1 | 0 | 0 | -7 |
Anthony Black | 22:20 | 17 | 5/7 | 2 | 3 | 0 | 2 | +9 |
Jonathan Isaac | 6:39 | 2 | 1/2 | 0 | 1 | 1 | 1 | -3 |
Tristan da Silva | 8:01 | 0 | 0/2 | 0 | 1 | 0 | 0 | -2 |
Gary Harris | 20:03 | 2 | 1/1 | 1 | 3 | 0 | 2 | +17 |
Goga Bitadze | 6:13 | 3 | 0/0 | 1 | 0 | 1 | 0 | +3 |
(Cover photo: David Richard-Imagn Images)