Rockets glänzen in Milwaukee

Houston baut sein Profil weiter aus als eines der Teams, das man im Auge behalten sollte. Das texanische Team verbuchte wohl seinen besten Sieg der ...

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Von Niko Jens Schwann

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Houston baut sein Profil weiter aus als eines der Teams, das man im Auge behalten sollte. Das texanische Team verbuchte wohl seinen besten Sieg der Saison, indem es die Bucks in Milwaukee mit 122:115 bezwang und damit einen Gegner stoppte, der stark ins Jahr gestartet war. Vor allem zeigten sie Biss und Einfallsreichtum an einem Abend, an dem sie fast die gesamte Partie einem Rückstand hinterherliefen.

Zeitweise machte das Heimteam einige Probleme sichtbar, mit denen diese Rockets ohne VanVleet zu kämpfen haben könnten. Die Offense geriet phasenweise ins Stocken, Turnover häuften sich und der Spielfluss riss immer wieder ab. Doch dann trat ein Talent auf den Plan, das diese Schwächen mehr als kompensierte – ein Talent, das genau zwei Namen trug.

Der erste Name war Kevin Durant, der 31 Punkte bei 11 von 15 Würfen auflegte und in der Fiserv Forum-Halle nach Belieben agierte. Die Bucks versuchten alles gegen ihn – aggressive Defense durch kleinere Spieler, größere Verteidiger, um ihn zu stören – doch der Forward fand immer wieder Antworten und wurde im Verlauf des Spiels nur dominanter. Zwar hatte er anfangs leichte Schwierigkeiten, legte aber in der zweiten Halbzeit 22 entscheidende Punkte drauf.

Alperen Sengun war der zweite Name und steuerte 23 Zähler bei, gekrönt von einem überragenden Schlussviertel. Milwaukee hatte sich in der ersten Hälfte die Kontrolle gesichert und schien auf jede Aufholjagd der Texaner eine Antwort zu haben, doch Udokas Truppe blieb hartnäckig. Am Ende, als beiden Teams die Kräfte schwanden, verließ die Bucks das Wurfglück, während der türkische Big Man nur stärker wurde. Mit 10 Punkten im letzten Viertel machte er den Sieg endgültig klar.

Das dritte entscheidende Puzzleteil war der überraschende Reed Sheppard, der 16 Punkte und 4 Steals verbuchte und den Bucks an beiden Enden des Feldes zusetzte. Seine Dreier hielten Houston in den schwierigsten Momenten im Spiel, und seine aggressive Defense sorgte für Fastbreak-Punkte, die den Comeback-Lauf einleiteten. Nach einigen Zweifeln zu Saisonbeginn bewies er so eindrucksvoll seinen Wert.

Giannis Doing His Thing

So machten die Rockets mit einem 8:22-Lauf den Sack zu und drehten damit eine zuvor starke Vorstellung der Bucks. Trotz deutlicher Unterlegenheit beim Rebound zeigte Doc Rivers’ Mannschaft phasenweise eine beeindruckende Defense und stützte sich auf einen gewohnt brillanten Giannis Antetokounmpo, der 37 Punkte und 8 Rebounds einstreute, sein Team jedoch nicht ins Ziel bringen konnte.

In den Schlussminuten fehlte Milwaukee das gewisse Maß an Playmaking. Die Offensive offenbarte plötzlich Schwächen, die vorher nicht sichtbar waren, und fand gegen die lange, athletische Defense kaum noch gute Würfe. An manchen Abenden kann man damit durchkommen, doch gegen einen Midrange-Assassinen wie Durant und einen wuchtigen Sengun in der Zone war die Fehlertoleranz einfach zu hoch.

(Cover photo: Michael McLoone-Imagn Images)

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