Timberwolves machen wieder Angst

Die Minnesota Timberwolves steckten in einer zähen Spielzeit fest. Unbeständig und kaum wiederzuerkennen im Vergleich zur letztjährigen Mannschaft, schienen sie für das Play-In reserviert und ...

Foto des Autors

Von Niko Jens Schwann

Veröffentlicht am

Die Minnesota Timberwolves steckten in einer zähen Spielzeit fest. Unbeständig und kaum wiederzuerkennen im Vergleich zur letztjährigen Mannschaft, schienen sie für das Play-In reserviert und damit zurück ins Mittelfeld einer Western Conference verbannt, in der Stillstand fatal enden kann. Doch vielleicht haben sie gerade noch rechtzeitig die Wende geschafft.

Finchs Mannschaft fuhr heute Morgen den sechsten Sieg in Serie ein und krönte damit ihre bislang beste Phase der Saison – und das mit Stil. Ein 115:95-Kantersieg in Denvers Ball Arena markierte den bisherigen Höhepunkt dieser Erfolgswelle, die zu keinem besseren Zeitpunkt hätte kommen können.

Konzipiert, um die Nuggets zu Fall zu bringen

Die Timberwolves schlugen Denver bereits im letzten Jahr in den Playoffs mit einem Kader, der wie maßgeschneidert wirkte, um sie zu überwinden, und trotz einiger Veränderungen in der Offseason scheint dieses Konzept weiter zu funktionieren. Das Team aus Colorado hatte seine letzten beiden Duelle bereits verloren und musste Minnesota heute Nacht gestatten, auf 3:0 zu erhöhen. Damit bleibt den Champions von 2023 nur noch eine Chance am 1. April, um einen Sweep zu verhindern.

Ein Team gegen ein Duo

Die erste Hälfte stand ganz im Zeichen zweier Duos, je eins pro Mannschaft. Bei Malones Truppe sorgten Nikola Jokic und Russell Westbrook gemeinsam für 38 Punkte bis zur Pause, während Anthony Edwards und Julius Randle die Gäste mit jeweils 14 Zählern anführten. Der Unterschied: Bei den Timberwolves trugen auch die übrigen Spieler ihren Teil bei, während Denver abgesehen von Jokic und Westbrook keinerlei Unterstützung erhielt.

Niemand außer Jokic und Russell traf in der gesamten ersten Halbzeit mehr als einen einzigen Wurf, wobei Jamal Murrays Auftritt besonders herausstach. Der Kanadier, kürzlich noch Schlüsselspieler beim Sieg in Oklahoma City, zeigte sich von seiner schlechtesten Seite und ging mit nur einem Punkt bei 0/7 aus dem Feld in die Kabine. Als er endlich in Fahrt kam, war es bereits zu spät.

Die Timberwolves hingegen traten als geschlossene Einheit auf. Edwards und Randle übernahmen die Führung, standen aber nicht allein. Donte DiVincenzo streute wichtige Dreier ein, Rudy Gobert und Jaden McDaniels punkteten in der Zone und verschafften Minnesota schon vor der Pause eine solide Führung, die kurz danach förmlich explodierte.

Ein entspannter Abend

Gerade zwischen dem Ende des dritten und dem Beginn des vierten Viertels machten die Timberwolves alles klar und zogen bis auf 26 Punkte davon. Die Partie, ohnehin schon auf des Messers Schneide, war entschieden, als die Gäste von jenseits der Dreierlinie heiß liefen. Edwards führte das Feuerwerk an, aber auch Corner-Threes von Naz Reid und McDaniels waren ausschlaggebend.

Bei den Nuggets hing hingegen weiter alles an Jokic. Murray fand nach seiner schwachen ersten Hälfte zwar leicht ins Spiel, doch dafür verschwand Westbrook nach der Pause. Der Rest der Rollenspieler steuerte kaum etwas bei. Es sagt viel aus, dass Hunter Tyson (wer?) mit 8 Punkten aus der Garbage Time noch der fünftbeste Scorer des Teams war.

So stärkten die Timberwolves mit diesem Erfolg nicht nur ihr Selbstvertrauen im Kampf mit den Warriors um Rang sechs, sondern dämpften zugleich Denvers Aufwind nach dem Sieg in OKC. Allerdings hat man Minnesota schon oft erstaunliche Phasen verspielen sehen – und auch die Nuggets haben sich in der Vergangenheit von härteren Rückschlägen erholt.

Herausragende Akteure

Hier die besten Akteure der Partie.

Anthony Edwards

In einer Saison mit Höhen und Tiefen für ihn und das Team lieferte der Shooting Guard eine echte Leader-Performance. Mit 29 Punkten und 6 Assists kurbelte er die Offense an und führte die Wolves zu einem ungefährdeten Sieg.

Nikola Jokic

Egal, ob die Nuggets dominieren oder ins Straucheln geraten – die Brillanz des serbischen Centers ist immer gesetzt. Mit 34 Punkten und 8 Rebounds hielt er die Partie länger offen, als zu erwarten war, doch Finchs Mannschaft schaffte es, seine Stärken als Passgeber einzuschränken.

Julius Randle

Eine starke Vorstellung in seiner unterstützenden Rolle hinter Edwards. Seine 25 Punkte verschafften Minnesota eine zweite verlässliche Option, um den Vorsprung weiter auszubauen.

Spielstatistiken

Hier die Zahlen beider Teams.

Denver Nuggets

Spieler Minuten Punkte FG Assists Rebounds Blocks Steals +/-
Christian Braun 32:53 6 3/10 0 4 0 0 -16
Michael Porter Jr. 32:49 10 3/10 2 9 0 0 -31
Nikola Jokic 38:16 34 13/23 4 8 0 1 -24
Russell Westbrook 33:21 19 8/12 1 4 0 3 -22
Jamal Murray 35:22 12 4/15 8 5 0 1 -19
Zeke Nnaji 11:01 0 0/1 0 3 2 0 0
Jalen Pickett 16:59 3 1/5 2 2 0 2 +2
Peyton Watson 15:53 0 0/4 1 3 1 0 -11
Vlatko Cancar 5:05 0 0/0 0 2 0 0 +6
Trey Alexander 5:05 1 0/2 1 0 0 0 +6
Hunter Tyson 5:05 8 3/5 0 0 0 1 +6
Spencer Jones 5:05 0 0/1 1 1 1 1 +6
P.J. Hall 3:07 2 1/1 0 1 0 0 -3

Minnesota Timberwolves

Spieler Minuten Punkte FG Assists Rebounds Blocks Steals +/-
Jaden McDaniels 31:33 16 7/13 1 8 1 1 +15
Julius Randle 27:53 25 9/12 3 4 0 2 +17
Rudy Gobert 30:05 11 4/8 3 10 1 0 +16
Anthony Edwards 34:40 29 10/22 6 4 0 1 +10
Mike Conley 20:23 8 3/5 5 1 0 2 +12
Naz Reid 26:17 8 3/7 2 5 1 1 +17
Donte DiVincenzo 25:01 10 4/10 6 6 2 0 +23
Nickeil Alexander-Walker 15:37 3 1/3 4 3 0 0 +10
Jaylen Clark 9:23 0 0/2 0 0 0 0 -4
Luka Garza 4:47 5 2/5 0 2 0 0 -4
Terrence Shannon Jr. 4:47 0 0/0 1 0 0 0 -4
Rob Dillingham 4:47 0 0/1 0 2 0 0 -4
Josh Minott 4:47 0 0/2 0 3 0 0 -4

(Titelbild: Ron Chenoy-Imagn Images)

DAS KÖNNTE SIE INTERESSIEREN