Tre Johnson glänzt weiter in Las Vegas

Tre Johnson galt schon vorher als Name, den man in der 2025er Draft-Klasse im Auge behalten musste. Doch falls ihn jemand noch unterschätzt hatte, bewies ...

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Von Niko Jens Schwann

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Tre Johnson galt schon vorher als Name, den man in der 2025er Draft-Klasse im Auge behalten musste. Doch falls ihn jemand noch unterschätzt hatte, bewies der Shooting Guard in der Summer League in Las Vegas eindrucksvoll, dass er zu den vielversprechendsten Talenten seiner Generation gehört. Nach einem starken Debüt gegen die Suns legte der pick Nr. 6 an seinem zweiten Abend in einem Duell voller Top-Talente noch eine Schippe drauf und machte mit einer beeindruckenden Offensiv-Performance auf sich aufmerksam.

Johnson führte die Wizards mit 21 Punkten bei starker Effizienz zum ersten Sieg des Turniers, indem er sein Gespür fürs Eindringen in die Zone nutzte und die gegnerischen Rim Protector alt aussehen ließ. Er trieb das Team zu einem 102:96-Erfolg über die Nets, die zwar mehrere Neulinge ins Rennen schickten, aber im Gegensatz zu ihm keinen durchschlagenden Einfluss nehmen konnten.

Sein Revier abstecken

Tre machte vom Tip-Off an deutlich, dass er als der am höchsten gehandelte rookie auf dem Parkett die Bühne für sich beansprucht. Egor Demin, der pick Nr. 8, wollte sich mit ein paar frühen Dreiern ins Rampenlicht spielen, doch genau das brachte den Shooting Guard erst richtig in Fahrt. Schon in den Anfangsminuten demonstrierte er sein volles Scoring-Repertoire.

Er eröffnete mit einem Dreier, legte einen Mitteldistanzwurf nach und zeigte anschließend seine Ballhandling-Skills mit einem Drive zum Korb und einem weichen floater. Mit 10 Punkten allein im ersten Viertel ließ er keinen Zweifel daran, dass er gekommen war, um zu liefern.

Im weiteren Verlauf teilte sich Johnson etwas das Rampenlicht, doch sein Tempo in Transition und seine Fähigkeiten im Eins-gegen-Eins brachten weiter Punkte. Tatsächlich verfehlte er unter dem Korb keinen Wurf und ging achtmal an die Freiwurflinie. Damit unterstrich er sein Playmaking und bestätigte, dass Washington beim Draft richtig gehandelt hat.

Die rookies der Nets wirkten weniger abgeklärt, denn ihre vier Erstrunden-Picks (Drake Powell, ihr fünfter, spielte nicht) zeigten zwar Talent, aber auch viele Schwächen. Demin kam auf 12 Punkte, gestützt von einer 4/10-Bilanz von jenseits der Dreierlinie. Insgesamt sah man jedoch, dass sie noch etliche Baustellen haben.

Die “Veteranen” dominieren

So rückte Drew Timme in den Fokus. Er hatte bereits in der letzten Saison für Brooklyn gespielt und drehte jetzt mit 30 Punkten auf. Er war das zentrale – zeitweise einzige – Offensivzentrum der New Yorker, hielt sie im Alleingang im Spiel und war nah dran, den Sieg zu holen. Allerdings hatten auch die Wizards erfahrenere Kräfte, die seine Wirkung eindämmen konnten.

Als Zweitjahresprofi machst du in der NBA zwar immer noch deine ersten Gehversuche, doch in der Summer League ändern sich die Vorzeichen. Manche sophomore sehen plötzlich wie Stars aus. Genau so war es bei Bub Carrington und vor allem Alex Sarr. Mit 17 beziehungsweise 16 Punkten hatten sie keine Probleme zu scoren, während der französische Big Man die Defensive komplett beherrschte und 12 Rebounds sowie 8 Blocks auflegte.

Seine Überlegenheit in diesem Bereich war zeitweise erdrückend. Zusammen mit Johnsons Scoring ebnete sie dem Wizards-Sieg den Weg und weckte die Hoffnung darauf, was dieser junge Kern in Zukunft erreichen kann.

Standouts

Diese Spieler haben am meisten Eindruck hinterlassen.

Tre Jonhson

Wie erwähnt startete er stark und hielt das Niveau, wann immer er auf dem Feld war. Er traf 7 seiner 11 Würfe, wobei all seine vier Fehlversuche von jenseits der Dreierlinie kamen – dort abgekühlt nach einem heißen Auftakt. Das ist der einzige kleine Makel in einer ansonsten beeindruckenden Leistung, die sein Talent als Scorer untermauert.

Drew Timme

Die Nets gaben ihm spät in der regulären Saison eine Chance, die er mit überzeugenden Auftritten rechtfertigte. Dasselbe zeigt er nun in der Summer League, wo er seine Scoring-Fähigkeiten lautstark unter Beweis stellt und bei Head Coach Jordi Fernández mehr Einsatzzeit einfordert.

Alex Sarr

Ein Abend, der nahelegt, dass der Nr. 2 Pick des Drafts 2024 diesem Turnier vielleicht längst entwachsen ist. Er war beim Abschluss am Ring zwar nicht immer konsequent, dominierte die Zone dennoch wie ein Erwachsener unter Kindern.

Game Stats

Hier die Statistiken beider Teams.

Washington Wizards

Player MIN PTS FG AST REB BLK STL +/-
Kyshawn George 31:24 10 4/16 6 9 0 5 +8
Will Riley 23:26 16 5/6 3 0 0 0 +7
Alex Sarr 28:45 16 7/15 2 12 8 0 +16
Tre Johnson 27:11 21 7/11 1 3 0 1 +15
Bub Carrington 28:32 17 5/7 3 6 0 1 +13
Leaky Black 15:42 9 3/3 1 2 0 1 -12
A.J. Johnson 20:04 8 3/5 0 4 0 0 -5
Jamir Watkins 17:54 5 0/4 1 4 0 2 -5
Liam Robbins 7:02 0 0/2 1 0 0 0 -7

Brooklyn Nets

Player MIN PTS FG AST REB BLK STL +/-
T.J. Bamba 19:17 3 1/6 2 4 0 0 -4
Danny Wolf 27:23 5 2/5 2 10 4 3 -4
Drew Timme 31:25 30 13/24 3 5 0 1 -11
Tyson Etienne 23:47 18 6/13 3 0 0 1 -2
Egor Demin 26:58 12 4/13 4 4 1 1 -16
Nolan Traore 23:08 7 3/10 3 6 0 0 -2
Ben Saraf 21:06 7 2/5 6 2 0 1 +2
Grant Nelson 12:05 4 1/1 2 2 0 0 +4
Caleb Daniels 11:25 8 3/3 1 5 0 1 +6
D’Andre Davis 3:26 2 1/2 0 0 0 0 -3

(Cover-Foto: Nelson Chenault-Imagn Images)

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