Fünf Siege in sechs Spielen, zuletzt ein überzeugendes 126:102. Das ist die Bilanz der Golden State Warriors seit der Ankunft von Jimmy Butler, der einem Team, dessen Saison an einem seidenen Faden hing, wirklich neuen Schwung verpasst hat. Mit dem heutigen Erfolg gegen Dallas setzt die Truppe um Steve Kerr ihren Kurs zurück in die Spur fort und zieht das Mittelfeld im Westen enger, sodass sie wieder Grund zur Zuversicht hat.
Vollkommene Dominanz
Alle Probleme, die das Team diese Saison geplagt haben, schienen diesmal nicht zu existieren. Die Warriors haben nicht nur gewonnen – sie haben ihre Gegner regelrecht überrollt und wirkten wie ein komplettes, bestens abgestimmtes Team, für das der Trade-Markt tatsächlich ein Vorher-nachher-Moment war. Das zeigten sie schon vom Eröffnungssprung an.
Willkommen, Mr. Butler
Oder, um es genauer zu sagen, ab Minute zwei. Die Kalifornier brauchten ein paar Ballbesitze zum Aufwärmen, doch danach wurde die Partie schnell eindeutig und stressfrei. Ein ideales Szenario für Jimmy Butler, um sich im Chase Center zu präsentieren.
Der Forward, der bislang sechs Auswärtsspiele bestritten hatte, stellte sich endlich seinen neuen Fans vor und zeigte sofort, was er dem Team bringt. Schon sein erstes Korbergebnis bewies seine Stärke als Screener und seinen Riecher für Gefahr durch Off-Ball-Bewegung. In den Anfangsminuten punktete er immer wieder an der Freiwurflinie und verschaffte Curry Luft im Angriff. Zusammen mit dem starken Start des Point Guards führte das zu einem 19:7-Lauf, der das Spiel früh aufriss.
Jimmy Butler III gets his first bucket in the Bay 😅
Off a beautiful play from GSW as Draymond Green finds him at the rim!
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— NBA (@NBA) February 23, 2025
Dieser Vorsprung sollte nicht mehr schrumpfen. Im Gegenteil, er wuchs weiter.
Das erste Viertel endete mit 15 Punkten Führung für Golden State, und danach fiel der Abstand nie wieder unter einen zweistelligen Bereich. Zwar haben die Mavericks zuletzt trotz zahlreicher Verletzungen oftmals bis zum Schluss mitgehalten, diesmal wirkten sie aber wirklich dezimiert und fanden keinen dominanten Lauf, um das Defizit entscheidend zu verkürzen.
Curry vs Klay
Auch wenn der Ausgang nie stark in Frage stand, fehlte es der zweiten Hälfte nicht an Spannungsmomenten – vor allem durch ein nahezu brüderliches Duell im dritten Viertel. Stephen Curry und Klay Thompson, einst das heißeste Backcourt-Duo der Liga, lieferten sich einen Schlagabtausch und trugen ihre Teams mit 16 bzw. 11 Punkten durch den Abschnitt. Dennoch wirkte das Ganze im Kontext recht unterschiedlich.
Bei den klar führenden Warriors versprühte Steph pure Energie und Spielfreude: spektakuläre Ballbehandlung, forsche Angriffe zum Korb und seine berühmten Dreier, die die Mavs ratlos zurückließen. Klays Dreier hingegen waren eher ein Pflaster, um die schon länger offene Wunde zu kaschieren, wodurch das nostalgische Duell leider nicht das Zeug zur epischen Showdown-Atmosphäre hatte.
Steph Curry is out here COOKIN' 👨🍳
Unleashes a series of dribbles and floats it in… he's got 30!
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Auch das vierte Viertel bleibt kaum in Erinnerung, weil die Bankspieler und sonst selten eingesetzten Akteure ihre Einsatzzeit bekamen. Kerr ließ Curry gleich zu Beginn draußen, und Kidd tat kurz darauf dasselbe mit allen Schlüsselspielern. Bei einem Vorsprung von zwischenzeitlich 29 Punkten ging es schließlich nur noch darum, das nächste Spiel im Blick zu behalten.
Beide Teams trennen jetzt nur noch ein halbes Spiel in der Tabelle, was nach zwei jüngsten Clippers-Niederlagen den Kampf um Platz sechs im Westen noch weiter zuspitzt. Trotz ihrer sehr unterschiedlichen Entwicklungen dürfen beide Mannschaften weiter träumen.
Nur noch strahlende Gesichter
An einem Abend, an dem fast alles klappte, hatten drei Spieler besonderen Grund zur Freude.
Stephen Curry
30 Punkte und sieben Assists in drei Vierteln stehen bei Curry zu Buche, und sein Lächeln kehrt zurück. Jimmys Ankunft sorgt dafür, dass er sich wieder wohler und weniger bedrängt fühlt. Prompt reagiert er mit einem überragenden Basketball, der die zuvor verloren geglaubte Leichtigkeit und das Selbstvertrauen zurückbringt.
Jimmy Butler
Der Forward braucht keine riesigen Zahlen oder den Ball nonstop, um einen großen Einfluss zu haben. Obwohl er nur neun Würfe nahm, kam er auf 18 Punkte, dank seines 8/8 an der Freiwurflinie. Zudem war er mit fünf Assists und seiner Fähigkeit, Verteidiger zu binden, sehr wertvoll. Die Fans im Chase Center nahmen ihn begeistert auf.
Brandin Podziemski
Die Rückkehr in die Starting Five in den letzten Partien scheint dem jungen Sophomore gutzutun. Zwar kam er nicht ganz an seine Punkteausbeute aus Houston oder Sacramento heran, doch seine 17 Zähler und 13 Rebounds brachten ihm das erste Double-Double der Saison ein.
Spielstatistiken
Hier die Zahlen beider Teams.
Golden State Warriors
Player | Points | Shots | Assists | Rebounds | Blocks | Steals | +/- |
Moses Moody | 14 | 5/10 | 1 | 4 | 1 | 1 | +16 |
Jimmy Butler | 18 | 5/9 | 5 | 3 | 0 | 1 | +28 |
Draymond Green | 13 | 5/10 | 6 | 4 | 0 | 2 | +19 |
Brandin Podziemski | 17 | 7/15 | 2 | 13 | 1 | 1 | +30 |
Stephen Curry | 30 | 12/20 | 7 | 4 | 0 | 1 | +14 |
Gary Payton II | 3 | 1/2 | 1 | 3 | 0 | 0 | -2 |
Buddy Hield | 3 | 1/4 | 2 | 2 | 1 | 0 | +19 |
Kevin Looney | 7 | 3/5 | 0 | 3 | 1 | 1 | +8 |
Gui Santos | 5 | 2/5 | 1 | 8 | 1 | 0 | -3 |
Quentin Post | 10 | 3/9 | 3 | 6 | 2 | 1 | 0 |
Kevin Knox II | 4 | 2/4 | 0 | 1 | 0 | 0 | -1 |
Pat Spencer | 0 | 0/2 | 1 | 1 | 0 | 1 | -4 |
Yuri Collins | 2 | 1/3 | 1 | 2 | 0 | 1 | -4 |
Dallas Mavericks
Player | Points | Shots | Assists | Rebounds | Blocks | Steals | +/- |
Klay Thompson | 11 | 3/8 | 2 | 2 | 0 | 2 | -9 |
P.J. Washington | 17 | 7/11 | 3 | 4 | 0 | 3 | -22 |
Kessler Edwards | 6 | 3/7 | 1 | 8 | 1 | 1 | -5 |
Dante Exum | 5 | 2/4 | 5 | 0 | 0 | 0 | -9 |
Kyrie Irving | 17 | 7/18 | 4 | 5 | 2 | 1 | -20 |
Max Christie | 2 | 1/5 | 2 | 4 | 0 | 1 | -19 |
Naji Marshall | 9 | 3/8 | 2 | 5 | 0 | 0 | -28 |
Olivier-Maxence Prosper | 7 | 2/4 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 |
Spencer Dinwiddie | 3 | 1/1 | 2 | 2 | 0 | 0 | -11 |
Moses Brown | 7 | 3/4 | 0 | 7 | 0 | 0 | -2 |
Jaden Hardy | 11 | 4/7 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 |
Brandon Williams | 5 | 1/3 | 1 | 1 | 1 | 0 | +1 |
Kylor Kelley | 2 | 1/2 | 1 | 1 | 0 | 0 | +1 |
(Cover photo: John Hefti-Imagn Images)