Als es so aussah, dass die Verletzungssorgen der 76ers endlich abklingen würden, wurde es für das Team aus Pennsylvania doch wieder kompliziert. Gleich in den frühen Morgenstunden musste Paul George im Spiel gegen die Grizzlies das Parkett verlassen, nachdem er sich eine Überstreckung im linken Knie zuzog – demselben Knie das er in der Preseason verletzt hatte, wodurch er die ersten fünf Spiele der Saison verpasste. Damit schlug bei Nurse’ Truppe erneut Alarm, und George konnte nicht ins Geschehen zurückkehren.
Nach der Partie wurde der Head Coach darauf angesprochen, ob der Forward eine strukturelle Schädigung erlitten habe. Er erklärte: „Man sagte mir, es sei dasselbe wie beim letzten Mal, also eine Knochenprellung, wenn ich mich nicht irre. Er war eigentlich schon kurz davor, wieder reinzukommen, aber dann spürte er eine Steifheit und wir entschieden uns dagegen. Wir müssen den Bereich genauer untersuchen, um sicherzugehen.“
Kurioserweise war es das erste Saisonspiel, in dem die 76ers auf Joel Embiid, Paul George und Tyrese Maxey gemeinsam setzen konnten. Doch kaum war die Hälfte der Partie gespielt, fiel wieder ein Mitglied ihrer Big 3 aus. Zusammen mit dem schwierigen Abend des Point Guards stand der Center aus Kamerun weitgehend allein da, was das Team aus Pennsylvania zur nächsten Niederlage führte und den brutalen Saisonstart fortsetzt.
2-12
Embiid, der mit 35 Punkten und 11 Rebounds seine bisher beste Vorstellung seit seiner Rückkehr zeigte, war der einzige Lichtblick. Dennoch gab es wenig zu feiern an einem Abend, an dem Philadelphia mit einer Bilanz von 2–12 auf den letzten Platz abrutschte und sogar hinter die Washington Wizards fiel. Egal, wie gnädig die Eastern Conference ist: Diese Zahlen bedeuten, dass ein deutlicher Schub unverzichtbar ist, um wieder in Reichweite zu kommen.
Obendrein kann diesmal nicht einmal das Verletzungspech als Ausrede herhalten, denn die Grizzlies traten mit einem noch stärker ausgedünnten Kader an. Ohne Ja Morant, Marcus Smart, Zach Edey oder G.G. Jackson und weitere Spieler musste Taylor Jenkins improvisieren, doch es reichte. Sechs Akteure punkteten zweistellig, angeführt von Jaren Jackson Jr. mit 25 Zählern und Desmond Bane mit 21. Memphis baute im Schlussviertel sogar eine 19-Punkte-Führung auf und hatte das Spiel damit so gut wie in der Tasche. Zwar setzten die 76ers zu einer späten Aufholjagd an, doch es war zu wenig, zu spät, um eine weitere Pleite zu verhindern.
(Titelbild: Harry How/Getty Images)