Billy Donovan grübelt über zu viele Guards

Nur sehr wenige Fans der Chicago Bulls sind nun schon im vierten Jahr in Folge mit den Entscheidungen des Front Office zur trade deadline zufrieden. ...

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Von Niko Jens Schwann

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Nur sehr wenige Fans der Chicago Bulls sind nun schon im vierten Jahr in Folge mit den Entscheidungen des Front Office zur trade deadline zufrieden. Nicht nur, weil die lange ersehnte „Exit-Operation“ sich letztlich auf den Zach-LaVine-Trade beschränkte, sondern auch, weil das Team im Gegenzug weitere Spieler erhielt, deren Profil im Kader bereits zahlreich vorhanden war.

Die Bulls hatten schon einen Überschuss an Perimeter-Spielern, der mit der Ankunft von Tre Jones und Kevin Huerter im Rahmen des LaVine-Deals weiter anwuchs, als LaVine nach Sacramento ging. Nun hat Head Coach Billy Donovan so viele Guards, dass er schlicht nicht weiß, wie er sie alle einsetzen soll.

«Wir haben ehrlich gesagt einen Überschuss an Point Guards», sagte Donovan laut Chicago Tribune-Reporterin Julia Poe. «Ich glaube, wir haben neun Guards. Das ist eine Menge.»

In dieser Saison stellte der Coach regelmäßig Lineups mit bis zu vier Perimeter-Spielern um Center Nikola Vucevic herum auf. In solchen Formationen mussten Josh Giddey und Zach LaVine gegen größere Gegner ran, was zu Mismatches führte, die Coby White und Ayo Dosunmu, beide unter zwei Meter groß, nicht ausbügeln konnten. Seit LaVine weg ist, hat Donovan Matas Buzelis in die Starting Lineup befördert. Damit ist das strukturelle Ungleichgewicht im Kader aber noch lange nicht behoben.

«Ich kann nicht einfach hier sitzen und sagen: ‚Hör zu, die gesamte Offense wird sich um Matas drehen‘», fuhr der Bulls-Coach fort. «Aber ich denke, für seine Entwicklung und sein Wachstum als Spieler muss er in einige dieser Situationen kommen.»

Abgesehen von der Wette auf den Rookie nach einem langsamen Start in die Saison muss Donovan die All-Star-Break nutzen, um die Rotation neu zu konfigurieren und ausgewogenere Lineups zu finden. Die Bulls haben vier Spiele in Folge verloren, was die strukturellen Schwächen unterstreicht. Gleichzeitig könnten sie wenig Interesse daran haben, diesen Trend zu stoppen, weil sie schon jetzt ein Auge auf den Draft und die Offseason werfen.

(Titelbild von Matt Marton-Imagn Images)

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