Blazers zeigen Kampfgeist!

Dasselbe, was wir gestern über den Nordosten gesagt haben, gilt jetzt für den Nordwesten. Was wir über die Toronto Raptors geschrieben haben lässt sich fast ...

Foto des Autors

Von Niko Jens Schwann

Veröffentlicht am

Dasselbe, was wir gestern über den Nordosten gesagt haben, gilt jetzt für den Nordwesten. Was wir über die Toronto Raptors geschrieben haben lässt sich fast eins zu eins auf die Portland Trail Blazers übertragen.

Beide Organisationen schienen in ihren jeweiligen Conferences zum Scheitern verurteilt. Jede hat allerdings einen Kader, der stärker ist, als es der Tabellenplatz vermuten lässt. Während andere Teams sich über einen Draft 2025 voller Top-Talente freuen, sagen diese beiden Franchises scheinbar „Nein“ zum Tanking und „Ja“ zu mehr Einsatz.

Die Blazers, angeführt vom umstrittenen Chauncey Billups – bisher ein weit besserer Spieler als Coach – haben fünf ihrer letzten sechs Partien gewonnen und kürzlich ein Ausrufezeichen gegen einen Hochkaräter gesetzt: die Milwaukee Bucks (125:112).

Keine klare Rotation und ein Meer an Zweifeln

Gegen Giannis Antetokounmpo – der wie ein echter Superstar auftrat (39 Punkte, 12 Rebounds) – reagierten die immer unberechenbaren Blazers (gestern zum Beispiel bekamen Robert Williams III und Dalano Barton keine Minute) mit 30 Punkten von Deni Avdija (Saisonbestwert und eine der besten Teamleistungen in diesem Jahr), 25 von Anfernee Simons und einem 21-Punkte-14-Rebounds-Double-Double von DeAndre Ayton.

Ein großes Problem, das Portland angehen muss, ist die bevorstehende Umwälzung im Kader.

Es gibt jede Menge junge Spieler mit Potenzial, aber Unklarheit herrscht darüber, wer bleiben und in wen man investieren soll. Gestern kamen Scoot Henderson und Shaedon Sharpe (der Backcourt, der sich mit Anfernee Simons und Toumani Camara um Minuten streitet) von der Bank, spielten jedoch 27 bzw. 31 Minuten und erzielten zusammen 27 Punkte.

Das beschreibt die Blazers-Rotation: eine der schlechtesten geführten und unausgewogensten in der NBA. Obwohl ihre Bank ligaweit auf Rang 14 bei den erzielten Punkten liegt (35,6), steht sie beim net rating (-9,4) auf Platz 27.

Nur drei Teams holen noch weniger aus ihren Reservespielern heraus. Es könnte dich überraschen, wer das ist: die Knicks, Nuggets und Lakers.

Bereit zum Kampf

Trotzdem wird die Mannschaft aus Oregon zu einem unangenehmen Gegner, und du kannst neben ihrem Namen nicht mehr automatisch einen Sieg auf dem Spielplan verbuchen.

Sie liegen sechs Spiele hinter dem Play-In (genau wie die Raptors), wobei es im Westen kein Bulls-ähnliches Team gibt, das sich auf Platz 10 ausruht. Und ihr Spielplan ist nicht so günstig wie der von Toronto (Platz 12 in puncto Schwierigkeit).

Khris Middleton muss weg

Oder, falls er beim Titelrennen helfen soll, muss er sich radikal steigern.

Gestern spielte er nur 15 Minuten und blieb punktlos. Seit seiner Verletzung tut er sich schwer, wieder jene zweite oder dritte Option zu werden, die diese Bucks brauchen, um nochmals ein echter Contender zu sein.

In elf Spielen im Januar kommt er auf 10 Punkte bei gerade mal 7,7 Würfen und trifft nur 25% seiner Dreier.

Sein Name (zusammen mit Bobby Portis) steht auf dem Markt. Der Forward hat noch dieses Jahr Vertrag und für die nächste Saison eine Player Option über 34 Millionen Dollar.

(Cover-Foto von Soobum Im-Imagn Images)

DAS KÖNNTE SIE INTERESSIEREN