Bei Carmelo gab es nie ein Mittelfeld. Entweder du hast ihn geliebt oder für überbewertet gehalten. Genau das fasst seine Profikarriere perfekt zusammen.
Oder vielleicht, wie bei LeBron in seiner späteren Lakers-Zeit, zog Carmelo mehr Fans als Kritiker an, als er in Portland begriff, dass seine besten Tage hinter ihm lagen.
Fakt ist, als Scoring-Veteran passte er perfekt zu Lillard und McCollum. Und nach seinem kurzen Intermezzo in Hollywood war es nicht anders.
Vielleicht hat er seine Sneaker zu früh an den Nagel gehängt. Nur vielleicht. Er hinterlässt aber eine beeindruckende Karriere, die ihn als einen der besten Scorer der jüngeren Vergangenheit ausweist – auch bei der FIBA, wo er mit Team USA glänzte.
Zu seinen zahlreichen Ehrungen zählen die NCAA-Meisterschaft 2003, zehn All-Star-Nominierungen, zwei Berufungen ins All-NBA Second Team, der Scoring-Titel 2013 und ein Platz im NBA 75th Anniversary Team.
Trotz all dieser Erfolge, besonders mit dem Nationalteam, hat er nie einen Ring geholt. Weder in seiner Anfangszeit in Denver noch mit seinen geliebten Knicks – und auch nicht als kampferprobter Veteran.
Dennoch schmälert das seine Laufbahn nicht. Im Gegenteil, er ist stolz auf alles, selbst auf die Phase, als ihn 2019 viele abgeschrieben hatten.
“Ich habe nie einen NBA-Ring gewonnen, aber ich weiß genau, was ich diesem Sport gegeben habe”, sagte Carmelo der NY Post.
“Heute Abend ziehe ich nicht einfach nur in die Hall of Fame ein – ich nehme die Echos all jener Stimmen mit, die sagten, ich würde es nicht schaffen. Ich musste einen neuen Weg einschlagen. Ich musste ein neues Ende erschaffen”, erklärte er.
4EVER MELO 💙🧡pic.twitter.com/Ji4H5Mgbuk
— jorge (@jrochec) September 7, 2025
Zusammen mit Carmelo wurden auch Dwight Howard, Sue Bird, Maya Moore und Sylvia Fowles ausgewählt. Dazu kamen Head Coach Billy Donovan, Micky Arison, der Eigentümer der Miami Heat, und der frühere Schiedsrichter Danny Crawford.
Die gleichzeitige Aufnahme aller drei Spielerinnen war historisch. Es war das erste Mal, dass so etwas passierte.
“Jetzt, wo ich in der Hall of Fame bin, bin ich wohl Tante Maya”, witzelte Maya Moore.
“Ich sage den jungen Leuten, sie sollen herausfinden, was sie täglich antreibt. Ich ermutige sie, Freude zu finden und sich mit anderen zu verbinden”, fügte sie hinzu.
Und nicht zu vergessen, wenn auch weniger wichtig: die Mitglieder des Redeem Team, das bei den Olympischen Spielen 2008 Gold holte. Neben Carmelo und Howard gehörten auch Größen wie Mike Krzyzewski, LeBron, Wade, Jason Kidd, Bosh und der verstorbene Kobe Bryant dazu.
“Wir wollten alle Kobes Level erreichen und ihn stolz machen”, sagte LeBron über dieses Team.
“Unser Hauptziel war es, die Goldmedaille zu gewinnen und zugleich den Respekt unseres Landes zurückzugewinnen”, räumte Coach K ein.
(Cover photo: Imagn Images)