Es ist nicht ganz klar, was die Chicago Bulls vorhaben. Obwohl sie mit Josh Giddey und Coby White zwei Spieler im Kader haben, die ihren Wert auf dem Court bewiesen haben, haben sie immer noch keine neuen Verträge unterschrieben, um ihre Zukunft bei der Franchise zu sichern. Zumindest bei White haben sie jedoch offenbar einen klaren Weg, der stark vom Collective Bargaining Agreement beeinflusst ist.
Die Leute in Illinois wissen sehr genau, wie wertvoll der Guard ist. Im Sommer lagen mehrere Trade-Angebote für ihn auf dem Tisch. Dieses Interesse brachte das Team sogar dazu, einen Wechsel eine Zeit lang ernsthaft in Betracht zu ziehen. Laut Ashish Mathur vom Dallas Hoops Journal wäre es beinahe in der Draft-Nacht so weit gewesen. Schließlich gab es aber kein grünes Licht, und seitdem ist ein Trade vollständig vom Tisch.
Der an siebter Stelle im Draft 2019 ausgewählte White steigerte sich über die Jahre kontinuierlich, vom Scorer von der Bank zu einem der wichtigsten Leistungsträger des Teams. In den letzten beiden Spielzeiten kam er auf durchschnittlich 20,4 Punkte, 4,8 Assists und 4,1 Rebounds.
Diese Zahlen lassen an seinem Können keine Zweifel, doch die Bulls haben bisher nicht das „Scheckbuch“ geöffnet. Whites Vertrag läuft 2026 aus, und er hat noch keine Verlängerung unterzeichnet. Daher halten sich Trade-Gerüchte hartnäckig, obwohl die Organisation aus Illinois betont, dass sie voll auf ihn setzt. Könnten sie seine Bird Rights im kommenden Sommer nutzen und ihn dann wieder verpflichten? Darauf scheint es hinauszulaufen, denn nach dem Collective Bargaining Agreement dürfen sie ihm derzeit nur 140 % seines aktuellen Gehalts anbieten. So erklärt es die Franchise.
„Der Vertrag ist, wie er ist. Wahrscheinlich können wir ihn nicht verlängern, weil uns die Regeln nicht erlauben, ihm genug zu zahlen. Aber wir wollen, dass Coby lange ein Bull bleibt. Er weiß, was wir von ihm halten“, sagte ein Bulls-Verantwortlicher laut Keith Smith von Spotrac. Falsch liegt er damit nicht: Aktuell geht es um einen möglichen Vierjahresvertrag über 80 Millionen Dollar, deutlich unter dem, was der Spieler offenbar anstrebt und weit unter den maximal 42 Millionen Dollar jährlich, die er 2026 erreichen könnte.
Coby Whites Forderung
Zwischen den Bulls und Coby White gibt es offenbar keine größeren Probleme, nur das Timing spielt gegen sie. Verschiedene Berichte besagen, dass der Guard einen Vertrag will, der pro Jahr nie unter 30 Millionen Dollar fällt. Das wäre aber wohl erst 2026 realistisch. Die Ungewissheit wird die nächsten Wochen anhalten, doch beide Seiten scheinen entschlossen, gemeinsam weiterzumachen.
(Foto mit freundlicher Genehmigung von Nell Redmond-Imagn Images)





