Chris Paul spielt in San Antonio

Nur wenige Stunden, nachdem seine Entlassung bei den Golden State Warriors verkündet wurde, zieht es Chris Paul nach San Antonio. Laut Adrian Wojnarowski von ESPN ...

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Von Niko Jens Schwann

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Nur wenige Stunden, nachdem seine Entlassung bei den Golden State Warriors verkündet wurde, zieht es Chris Paul nach San Antonio. Laut Adrian Wojnarowski von ESPN hat der Point Guard einen Einjahresvertrag über etwas mehr als 11 Millionen Euro unterschrieben und übernimmt damit die Rolle eines Mentors in einem jungen Kader mit vielversprechendem Potenzial.

Dieser Schritt kommt überraschend für Paul, der in dieser Phase seiner Karriere eigentlich bei einem Titelanwärter erwartet wurde. Stattdessen wählt er nun einen völlig anderen Weg und schließt sich einem Team an, das noch nicht in absehbarer Zeit um die Meisterschaft mitspielen dürfte und wohl erst dann Titelchancen hat, wenn CP3 selbst nicht mehr aktiv ist. Da Victor Wembanyama in seine zweite Saison geht, ist klar, dass die Spurs noch weit von ihrem möglichen Leistungsniveau entfernt sind. Trotzdem könnte Pauls Ankunft dabei helfen, etwas Spannendes aufzubauen.

Seine Erfahrung kann für Stabilität und Konstanz sorgen, denn auf der Point-Guard-Position herrschte letzte Saison stellenweise Chaos. Popovich testete sogar Jeremy Sochan als Ballverteiler, doch erst mit dem klassischen Point Guard Tre Jones wirkte das Team deutlich strukturierter und brachte Wembanyamas offensive Stärken optimaler zur Geltung. Mit einem routinierten Floor General wie Chris kann San Antonio weiter Fortschritte erzielen, eine kompetitivere Atmosphäre schaffen und so Schritte nach vorn machen – auch wenn die Playoffs noch kein sofortiges Ziel sind.

CP3 war schon ein entscheidender Faktor, als er die Suns – damals noch ein junges Rebuilding-Team – zu einem gewaltigen Sprung in die NBA-Finals führte. San Antonio steht erst am Anfang seines Neuaufbaus, weshalb eine ähnliche Revolution kaum realistisch ist. Dennoch könnte Paul einen beträchtlichen Einfluss haben und ein vielversprechendes Fundament für die kommenden Jahre legen.

Paul kommt aus der statistisch schwächsten Saison seiner Karriere, in der er auf 9,2 Punkte und 6,8 Assists pro Spiel kam. Allerdings nahm er auch die bislang begrenzteste Rolle ein, kam meist von der Bank und teilte sich das Backcourt mit jemandem wie Stephen Curry. In San Antonio dürfte er wieder längere Phasen das offensive Zepter übernehmen und dabei seinen Basketball-IQ sowie seine Routine in eine Situation einbringen, die genau das gebrauchen kann.

(Titelbild: Ezra Shaw/Getty Images)

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