Die Rockets meinen es ernst.

Seit einiger Zeit sind diese Houston Rockets längst kein bloßer Randvermerk mehr. Ime Udoka sprach kürzlich über die Kultur harter Arbeit, die das Team prägt, ...

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Von Niko Jens Schwann

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Seit einiger Zeit sind diese Houston Rockets längst kein bloßer Randvermerk mehr. Ime Udoka sprach kürzlich über die Kultur harter Arbeit, die das Team prägt, und dazu kommt reichlich Talent. Genau das macht sie momentan zweifellos zur größten Überraschung der NBA-Saison 2024–25. Willst du einen Beweis? Gestern Nacht gewannen sie 117:111 in Minnesota und stehen mit einer Bilanz von 13–6 auf Rang drei im Westen.

Die Rockets treten überall furchtlos auf, weil sie überzeugt sind, jedes Spiel gewinnen zu können. Diese Prise Selbstbewusstsein (manchmal nennt man es sogar Arroganz) lässt sie schwierige Momente überstehen – so auch letzte Nacht, als ihnen im Handumdrehen eine 18-Punkte-Führung entglitt und sie sich plötzlich in einem nervenaufreibenden Schlussviertel wiederfanden. Doch sie knickten nicht ein. Sie machten weiter, bis sie dank eines Korbs von Amen Thompson die Verlängerung erzwangen und schließlich ihren Willen durchsetzten.

Houston stellt immerhin die drittbeste Verteidigung in der NBA – und sie haben noch mehr zu bieten. Um die Wolves zu schlagen, verließen sie sich auf einen meisterhaften Auftritt von Alperen Sengun, der mit 22 Punkten, 10 Rebounds und 11 Assists ein Triple-Double auflegte. Fred VanVleet stand ihm kaum nach und verbuchte 27 Punkte, 11 Assists und 8 Rebounds. Das Team aus Texas spielt derzeit wirklich stark.

An Houston eine Schwäche zu finden, ist schwer. Wer es trotzdem versucht, könnte Jalen Green ins Visier nehmen. Der No.-2-Pick des Drafts 2021 sollte eigentlich einer der Stars der Rockets sein, doch während das Team abhebt, bleibt er zurück. Gestern Nacht kam er nur auf neun Punkte, nachdem Udoka ihm bloß 23 Minuten Spielzeit gab. Seine Lage bereitet Sorgen: In seiner vierten Saison in der Liga trifft er eine Karriere-Tiefmarke von nur 38,2 Prozent aus dem Feld.

Amen Thompson, die Wand

„Du sollst dein Brot im Schweiße deines Angesichts verdienen.“ Dieser Spruch, den wir von Andrés Montes kennen und der einst zu Malik Rose und anderen Spielern passte, trifft auf Amen Thompson perfekt zu. Er bringt genau die defensive Einstellung mit, die jedes Team sich wünscht. Der 21-jährige Forward spielt eine bärenstarke Saison von der Bank, was er gestern mit 15 Punkten, 8 Rebounds, 4 Steals und 3 Blocks untermauerte. Mit so viel Einsatz ist es kein Wunder, dass Udoka ihm 38 Minuten gab.

Minnesota, ein Meer aus Zweifeln

Vor einem Jahr wussten wir genau, wer Minnesota war. Heute nicht mehr. Der Tausch von Karl-Anthony Towns gegen Julius Randle und Donte DiVincenzo scheint alles verändert zu haben – allerdings nicht zum Guten. Die Defense ist sichtbar schwächer, es gibt mehr Isolation-Plays, und sie verlieren häufiger als erwartet. Angesichts dieser Lage versucht Anthony Edwards, noch mehr zu schultern, doch das führt nur zu Fehlern. Wo letzte Saison noch Spielfluss herrschte, regiert jetzt Verunsicherung.

Edwards kam gestern Nacht auf 29 Punkte und 10 Rebounds, Randle steuerte 21 Zähler bei, und der größte Lichtblick war zweifellos die Bestätigung, dass Rob Dillingham schon jetzt helfen kann. Der Rookie legte 12 Punkte, 7 Assists und 5 Rebounds auf. Trotzdem ist 8–9 deutlich hinter den Erwartungen.

(Photo by David Berding/Getty Images)

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