Embiid heizt das Finale gegen Frankreich an

Joel Embiid könnte gerade der unbeliebteste Spieler in Frankreich sein. Nachdem er seine Zusage, bei den Olympischen Spielen für die französische Auswahl anzutreten, zurückgezogen und ...

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Von Niko Jens Schwann

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Joel Embiid könnte gerade der unbeliebteste Spieler in Frankreich sein. Nachdem er seine Zusage, bei den Olympischen Spielen für die französische Auswahl anzutreten, zurückgezogen und sich stattdessen Team USA angeschlossen hat, empfängt ihn das Paris-2024-Publikum jedes Mal mit lauten Buhrufen, sobald er das Parkett betritt. Im heutigen Finale zwischen den beiden Nationen dürfte das noch heftiger werden. Der Big Man der Sixers, der in solchen Momenten regelrecht aufblüht, hat sich bisher kaum darum geschert.

“Ehrlich gesagt weiß ich nicht, warum die Menge so hart zu mir ist. Sie werden mich ausbuhen. Und ich werde es ihnen heimzahlen und ihnen sagen, sie können mich mal,” sagte der Center. “Das wird Spaß machen.”

Ganz klar: Wenn es einen Spieler gibt, den eine ganze Arena nicht aus der Ruhe bringen kann, dann ist es Embiid. Tatsächlich scheint es für ihn keinen besseren Treibstoff zu geben. Er liebt es, gehasst zu werden, und genießt das persönliche Duell mit den Fans. Dieses olympische Finale wirkt daher wie die perfekte Bühne.

Allerdings lastet auf ihm auch enormer persönlicher Druck, denn er steht kurz davor, seinen ersten Profititel zu gewinnen. Viele seiner Teamkollegen haben bereits Trophäen in ihrer Vita – ob mit ihren NBA-Klubs oder der Nationalmannschaft. Für Embiid gilt das nicht, was diesem Duell eine noch intensivere persönliche Note verleiht. Im Halbfinale gegen Serbien gehörte er zu den Schlüsselspielern, die mit einem sensationellen letzten Viertel eine Niederlage abwenden konnten. Diesmal muss er das womöglich erneut tun, in einer noch feindseligeren Atmosphäre, mit noch höheren Einsätzen.

(Cover photo: Gregory Shamus/Getty Images)

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