Die Houston Rockets haben der NBA ein neues Warnsignal gesendet. Sie bezwangen die Cleveland Cavaliers (135:131)—das aktuell beste Team der Eastern Conference—im Rocket Mortgage FieldHouse zum zweiten Mal in dieser Woche.
Wie schon am Mittwoch verspielte das Team aus Texas beinahe einen zweistelligen Vorsprung im Schlussviertel gegen die Mannschaft aus Ohio. Diesmal schmolz ein 17-Punkte-Polster auf vier Zähler, als weniger als fünf Minuten auf der Uhr standen. Dann wiederholte sich das Drehbuch: Fred VanVleet stoppte den Cavaliers-Lauf von jenseits der Dreierlinie, und Amen Thompson zögerte nicht, den Sieg sicherzustellen. Ime Udokas Team glänzt weiter in Clutch-Situationen, trotz gelegentlicher Offensivprobleme: Sie weisen in engen Partien eine 15-9-Bilanz auf.
Obwohl es im letzten Viertel erneut einen Einbruch gab, fußte der Sieg der Rockets auf einer geschlossenen Teamleistung und solidem Einsatz an beiden Enden des Courts in den ersten drei Vierteln. Jalen Green und Alperen Sengün erzielten jeweils 26 Punkte, Fred VanVleet steuerte 20 bei, und Amen Thompson untermauerte seinen aufstrebenden Starstatus mit einem Triple-Double aus 23 Punkten, 14 Rebounds und 10 Assists.
„Das letzte Spiel war hart, also wussten wir, dass auch dieses hier hart sein würde und dass sie aggressiv auftreten würden. Also waren wir aggressiver als sie“, sagte Sengün. „Ich kann sagen, wir sind gut ins Spiel gestartet, und ich glaube nicht, dass wir es gut beendet haben, aber ein Sieg ist ein Sieg.“
Obwohl die Rockets wesentlich effizienter auf Korbjagd gingen als in ihrem vorherigen Duell mit den Cavs, waren die 47 zugelassenen Punkte im Schlussviertel – darunter sieben Dreier – der höchste Wert, den sie in einem Abschnitt in dieser Saison kassiert haben. „Es bricht mir das Herz, uns 47 Punkte in einem Viertel abgeben zu sehen, besonders im vierten“, sagte Rockets-Headcoach Ime Udoka.
Ob es nun eine makellose Leistung war oder nicht: Der Sieg hält Houston weiterhin auf Rang zwei in der Western Conference und sendet ein klares Signal an die Konkurrenz.
Evan Mobley und Donovan Mitchell schlagen Alarm
Die Cavaliers holten in ihrem vorherigen Aufeinandertreffen mit den Rockets 20 Offensiv-Rebounds und verbuchten 33 Punkte nach Ballverlusten. Diesmal mussten sie sich mit nur 10 Offensiv-Brettern und 15 Punkten nach Houstons Turnovers begnügen.
Nicht einmal die Rückkehr von Evan Mobley brachte durchschlagenden Erfolg gegen Houstons Hintermannschaft. Der Power Forward kam angesichts Amen Thompsons unerbittlicher Defense nur auf sieben Punkte und war nahezu unsichtbar auf dem Feld.
Allerdings geht die aktuelle Talfahrt des Teams aus Ohio—mittlerweile drei Niederlagen in Folge—über das Defensivnetz der Rockets hinaus. Seit Beginn des Jahres 2025 rangiert ihre Defense unter den drei schlechtesten der NBA, ein deutlicher Einbruch verglichen mit ihrer starken Form in den ersten beiden Monaten der Saison. Mobley äußerte sich dazu.
„Ich habe das Gefühl, unsere Offense läuft sehr gut, aber in der Defense sind wir nicht mehr voll bei der Sache“, sagte der Big Man der Cavaliers. „Ich weiß nicht, ob ‘Konzentration’ das richtige Wort ist, aber wir haben nachgelassen. Wir müssen der Defense wieder mehr Gewicht geben.“
Donovan Mitchell, der 33 Punkte auflegte und defensiv phasenweise überzeugen konnte, wurde noch deutlicher. Er ist der Ansicht, dass das Team in seiner derzeitigen Verfassung kein Titelfavorit sein kann. „Elite-Teams verlieren nicht zweimal hintereinander, geschweige denn dreimal. Genau das ist uns passiert. Wir müssen einfach einen Weg finden zu gewinnen, egal wie müde wir sind.“
(Titelbild von David Richard-Imagn Images)