Die gesamte Saison über galt es als ausgemacht, dass die Boston Celtics in den Playoffs einen gewaltigen Sprung machen würden, wie ein lauerndes Raubtier, das nur darauf wartet, dass seine Beute unachtsam wird. Doch genau das blieb aus. Wenn ihr regular season-Spiel bereits Zweifel geweckt hatte, wandelten sich diese in der Postseason in eine Inkonstanz, die eines Champions nicht würdig war. So mussten sie letztlich in den Eastern Conference Semifinals gegen die Knicks mit 4:2 die Segel streichen, was Jaylen Brown und den Rest der Kabine frustrierte.
Zwar schmerzte die Niederlage an sich schon, doch besonders bitter war die krachende Klatsche in Spiel 6, 119:81. Ohne den verletzten Jayson Tatum wirkten die Celtics im Madison Square Garden wie ein kaputtes Spielzeug und besiegelten so ein aus ihrer Sicht überraschendes Ende der Saison, das viele als Scheitern einstufen.
„Im Mai Schluss zu machen, fühlt sich komisch an. Wir waren definitiv nicht dafür bereit. Dieses Jahr lief nichts wirklich in unsere Richtung, und das ist sehr bedauerlich. Trotzdem lassen wir den Kopf nicht hängen. Gegen die Knicks zu verlieren fühlt sich an wie Sterben, aber mir wurde beigebracht, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Also bereiten wir uns auf alles vor, was als Nächstes kommt“, sagt Jaylen Brown.
Betrachtet man die Serie, war das größte Aha-Erlebnis, dass Boston in Spiel 1 und Spiel 2 jeweils 20-Punkte-Führungen verspielte. Diese Rückschläge prägten eine Begegnung, in der Head Coach Joe Mazzulla zufolge schlicht das bessere Team auf der anderen Seite stand.
„Wir sind auf eine großartige Truppe gestoßen. Man muss den Knicks Anerkennung zollen. Sie haben uns ausgespielt. Sie waren besser“, sagt er.
Porzingis, abgetaucht
Was die Einzelauftritte betrifft, war Kristaps Porzingis am schwersten mitanzusehen. Er wurde wochenlang von einem seltsamen Virus geplagt. Dabei war er einst ein Schlüsselspieler für den Meisterschaftsgewinn 2024. Nun aber geriet er zum Hemmschuh für das eigene Team, weil er weit unter seinem normalen Niveau agierte.
„Es war super frustrierend, so frustrierend, wie du es dir nur vorstellen kannst. Nicht mehr beitragen zu können, vor allem mit JT raus … das tut richtig weh“, sagt er.
(Photo by Brad Penner-Imagn Images)