Jeremy Lamb beendet Karriere

Eines Tages verschwindet ein Rotationsspieler leise aus dem NBA-Rampenlicht, und wir merken es kaum. Wir nehmen sein Fehlen hin, ohne großen Aufwand oder überhaupt Bewusstsein. ...

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Von Niko Jens Schwann

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Eines Tages verschwindet ein Rotationsspieler leise aus dem NBA-Rampenlicht, und wir merken es kaum. Wir nehmen sein Fehlen hin, ohne großen Aufwand oder überhaupt Bewusstsein. Genau das ist vermutlich vielen bei Jeremy Lamb passiert, der seit zwei Spielzeiten nicht mehr in der besten Liga der Welt auflief. Heute, angesichts seiner Rücktrittsnachricht, denken wir an die Highlights seiner 573 Spiele, verteilt auf Oklahoma, Charlotte, Indiana und Sacramento. Wir erinnern uns auch an seine NCAA-Tage und seinen Titel mit Kemba Walker bei UConn.

Vielleicht sticht keiner dieser Momente so hervor wie jener Hornets-Wurf, der das Team aus North Carolina gegen die späteren Champions aus Toronto triumphieren ließ. Er war einer dieser Versuche, die eher wie ein Gebet wirken als ein echter Schuss: Einen Schritt hinter der Mittellinie losgelassen, das Brett geküsst und dann ins Netz gefallen – tosendes Staunen bei den Heimfans und wilde Freude auf seiner Bank. Genau solche kleinen, aber gigantischen Augenblicke, ermöglicht durch weniger bekannte Spieler im riesigen Gefüge der NBA-Historie, formen den roten Faden dieser Liga.

Lamb, ein solider Scoring-Guard von der Bank in seiner gesamten Karriere, beendet seine Laufbahn mit Durchschnittswerten von 10,1 Punkten, 3,6 Rebounds und 1,6 Assists. Er gab die Nachricht mit einem Brief auf seinem Instagram-Account bekannt. Darin heißt es:

Basketball hat mich mein ganzes Leben lang gut behandelt, deshalb ist es nicht leicht, aber ich habe mich entschieden, mich von dem Spiel zu verabschieden, das mir alles gegeben hat. Ich weiß, dass ich es ohne die Unterstützung meiner Familie und Freunde nicht geschafft hätte, also möchte ich mir einen Moment nehmen, um meine Dankbarkeit zu zeigen. Ich bin unendlich dankbar für all die Hilfe, die ihr mir während meiner Karriere gegeben habt. Ich werde meine Teamkollegen nicht vergessen, die diese Erfahrung unvergesslich gemacht haben, und meine Coaches, die mich geführt und an mich geglaubt haben. Euer Einfluss auf mein Leben geht weit über das Spielfeld hinaus. Jetzt ist Zeit für einen neuen Traum.

Jeremy Lamb on Instagram

(Cover photo by Lachlan Cunningham/Getty Images)

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