35 Punkte in einem NBA-Spiel zu erzielen ist hart. 22 Rebounds abzugreifen ist kräftezehrend. Und 17 Assists zu verteilen schaffen nur die besten Passgeber der Ligageschichte. Doch all das in einer einzigen Partie zu liefern galt immer als unmöglich. Zumindest bis heute.
Nikola Jokic wurde gegen die Kings zum erst zweiten Spieler der Geschichte, der eine 35+20+15-Statline aufs Parkett brachte, und zugleich zum ersten, der genau die genannten Werte erreichte. Wilt Chamberlain, der 1968 mit 35 Punkten, 24 Rebounds und 15 Assists glänzte, ist der Einzige mit einer vergleichbaren Performance. Wenn du an dem Punkt bist, an dem nicht mehr du mit Wilt verglichen wirst, sondern er mit dir, hast du es weit gebracht.
NIKOLA JOKIĆ'S 5TH STRAIGHT TRIPLE-DOUBLE IS A HISTORIC ONE 🤯
🃏 35 PTS | 22 REB | 17 AST 🃏
He joins Wilt Chamberlain as the only players in NBA history to record a game with 35+ PTS, 20+ REB, & 15+ AST in a game! pic.twitter.com/S6VugnR6Pv
— NBA (@NBA) January 24, 2025
Mit diesem Triple-Double, seinem fünften in Folge, reagierte der Serbe nur wenige Stunden nach den 54 Punkten von Shai Gilgeous-Alexander, der wohl noch verrücktere Dinge zeigen muss, wenn er Nikola seinen vierten MVP streitig machen will. Doch wenn dieser Center weiter solche Auftritte hinlegt, wird es schwer, ihn daran zu hindern, seinen Titel als Bester der Welt zu verteidigen.
Hart erkämpfter Sieg?
Seine Leistung half den Nuggets dabei, die Siegesserie der Kings zu stoppen und sie mit 132:123 in einer recht ungewöhnlichen Partie zu besiegen. Das Team aus Colorado hatte das Spiel fast durchgehend im Griff, baute mehrfach Vorsprünge von über 20 Punkten auf und ging mit 25 Zählern Vorsprung ins letzte Viertel, nachdem Jokic einen Dreier von weit hinter der Mittellinie traf, der wie der finale K.o.-Schlag wirkte. Doch dann begann alles zu wackeln.
In einer dramatischen Wendung verkürzte Sacramento auf nur fünf Punkte, und in der Ball Arena machten sich plötzlich Nerven breit, weil eine historische Aufholjagd in der Luft lag. Sie begann auf die wohl unerwartetste Art, als Doug McDermott, der bei einem engeren Spielverlauf vermutlich gar nicht zum Einsatz gekommen wäre, mehrere Dreier traf und dadurch einen Schlussspurt auslöste, der die Gastgeber stärker forderte als gedacht.
Aber genau dafür haben sie Jokic. Der Center beendete die Flaute quasi allein – erst, indem er seine Mitspieler bediente, dann, als diese Würfe nicht mehr saßen, indem er selbst die nötigen Körbe machte. Er war nicht bereit, sich diese legendäre Vorstellung von einer Niederlage kaputtmachen zu lassen.
(Titelbild: Ron Chenoy-Imagn Images)