Jonathan Kuminga liefert sein Bestes

Das interne Verhältnis zwischen Kevin Durant und der Golden State Warriors-Franchise gleicht einem Wirbelsturm der Gefühle – eine Brühe mit winter- und frühlingshaften Noten, gefolgt ...

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Von Niko Jens Schwann

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Das interne Verhältnis zwischen Kevin Durant und der Golden State Warriors-Franchise gleicht einem Wirbelsturm der Gefühle – eine Brühe mit winter- und frühlingshaften Noten, gefolgt von einer Chili-Püree.

Drei Jahre lang lebte er in einer Blase. Darin wurde Durant mit Lob überschüttet und holte zwei Championship-Ringe sowie zwei Finals-MVPs für das Team aus Oakland. Außerhalb dieser Blase hallte Minerva McGonagalls markerschütternder Schrei wie eine Hymne für alle, die um jeden Preis gewinnen wollten – sogar auf Kosten des Fan-Respekts.

Ohne Devin Booker reicht der Rest nicht

Sechs Jahre sind vergangen, seit KD35 sein Team wechselte. Rückblickend sagen manche, der persönliche Preis habe sich gelohnt. Schließlich hat Durantula weder vorher (neun Spielzeiten) noch danach (sechs weitere) erneut den Champ-Gipfel erreicht (die Warriors dagegen 2022 schon).

Gestern, immer noch Teil eines Mega-Projekts, das sich mindestens auf ein Big Three stützt, kehrte er erneut zu dem Haus zurück, in dem er immer verliert, wenn er nicht selbst dazugehört.

Und gestern wirkte das Spiel wie ein Schnappschuss seiner Karriere ohne warrior-Trikot: Durant glänzte die ganze Nacht, doch am Ende konnte er es nicht entscheiden.


Gegenüber stand sein Freund und Ex-Teamkollege Stephen Curry, der zunächst als Out gelistet war, schlussendlich aber doch spielte.

Und wie ein Requiem alter Zeiten lieferte Steph das beste Plus/Minus des Abends (+20), dazu 22 Punkte und den Wurf des Spiels – natürlich direkt gegen KD.

Kuminga: Verlängern oder nicht?

Es fühlte sich nach einer echten High-Stakes-Begegnung an. Draymond Green versenkte den 700. Dreier seiner Karriere und unterstrich mit seinen Trash-Talk-Einlagen, dass es bei ihm kein Grau und keine Neutralität gibt.

Bradley Beal machte das, was man erwartet hatte (28 Punkte), aber nicht das, was nötig gewesen wäre (Defense). Unterdessen lieferte Jonathan Kuminga einen frischen Stapel Argumente – genau 34 – weshalb Steve Kerr und die gesamte Warriors-Führung immer noch unentschlossen sind, was sie mit ihm machen sollen (letztes Vertragsjahr, RFA naht).

Der 22-jährige Forward, so inkonstant wie kaum ein anderer, kam erneut von der Bank und zeigte wieder einmal Mut und Athletik: 12-von-20 aus dem Feld, gestützt durch starkes Ballmovement von Green, dazu 8-von-12 von der Freiwurflinie.

Mit diesen aufeinanderfolgenden Gala-Auftritten ist er der erste Warriors-Spieler seit Cazzie Russell 1974, der in zwei Spielen nacheinander mindestens 30 Punkte von der Bank erzielt.

Der deutsche Point Guard lächelt endlich

Kevin Durant, wie oben erwähnt: unaufhaltsam über drei Viertel, aber entscheidend schwach, als es darauf ankam (drei Punkte im Schlussviertel, 0-von-3 beim Wurf, dazu drei Ballverluste).

Und endlich gab es zwischen all der Kohle ein süßes Bonbon für Dennis Schröder.

Sein einziger Dreier des Abends fiel erst nach sechs Fehlwürfen und brachte die Warriors mit 104–103 in Führung, knapp eine Minute vor Schluss. Kurz darauf schnappte er sich den Defensiv-Rebound nach einem Durant-Fehlversuch und holte das entscheidende Foul raus. Damit war er maßgeblich an einem wichtigen Sieg beteiligt – sowohl persönlich als auch für das Team. So endete das Jahr 2024 doch noch mit einem Erfolgserlebnis nach einigen schwierigen Wochen.

Übrigens erlebte Buddy Hield nur einen Abend voller Kohle (0-von-7 von der Dreierlinie).

(Titelbild von Robert Edwards-Imagn Images)

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