Ich kenne diesen Film schon. Nach wochenlangem Herunterspielen des Problems und der Behauptung, er werde zum Saisonstart bereit sein, geht Kawhi Leonard nun ohne klaren Zeitplan für seine Rückkehr in die neue Spielzeit. Das gab Shams Charania, ein ESPN-Reporter, bekannt. Er berichtet, der Forward wolle sein entzündetes rechtes Knie rehabilitieren und selbst entscheiden, wann er nach Fortschritten wieder einsteigt.
Am schlimmsten ist, dass es sich nicht neu anfühlt – wer Kawhis Karriere verfolgt hat, konnte die Warnzeichen erkennen. Schon vor den Olympischen Spielen wurde es heikel, als das medizinische Team von Team USA ihn ausschloss, obwohl er teilnehmen wollte und die Clippers ihn für einsatzbereit erklärten. Kurz darauf wurde bekannt, dass er sich im Mai einer Knie-Operation unterzogen hatte und noch nicht vollständig genesen war – letztlich ein Beleg dafür, dass das Nationalteam richtig lag.
Theoretisch galt weiterhin das Ziel, zum Saisonstart fit zu sein, doch schon vor ein paar Tagen wurde dies inoffiziell verworfen. Jetzt ist es nicht nur offiziell, sondern es deutet auf eine längere Pause hin. Wir könnten also wochen- oder sogar monatelang ohne Kawhi auf dem Parkett sein. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine vermeintlich harmlose Verletzung sich ewig hinzieht und einen Spieler die komplette Saison kostet.
Die Clippers hängen damit in der Schwebe. Es ist schwer abzusehen, wie es weitergeht. Das Team scheint sich auf einen Harden stützen zu müssen, der nicht mehr in Topform ist, und hofft, sich über Wasser zu halten, bis Leonard zurückkommt – wann auch immer das sein mag. Gleichzeitig hält OKC ihren Pick für 2025, also bleibt nicht einmal die Hoffnung auf Cooper Flagg, falls alles zerbricht.
(Titelbild: Kevin C. Cox/Getty Images)